Beschäftigungswirkungen arbeits- und sozialrechtlicher Schwellenwerte

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Im deutschen Arbeits- und Sozialrecht gibt es rund 160 Schwellenwerte. Diese geben an, ab welcher Beschäftigtenzahl ein bestimmtes Gesetz oder eine Regelung in einem Betrieb zur Anwendung kommt (z. B. Kündigungsschutzgesetz). Da das Überschreiten von Schwellenwerten meist mit zusätzlichen Kosten für die Betriebe verbunden ist (z. B. Gewährung von (Mitbestimmungs-)Rechten oder Einhaltung von Schutzstandards), wird vermutet, dass diese das Beschäftigungswachstum in Betrieben mit einer Beschäftigtenzahl unterhalb einer Schwelle bremsen. Umgekehrt wird Schwellenwerten unterstellt, dass sie den Beschäftigungsabbau in Betrieben oberhalb einer Schwelle fördern. Im Rahmen des DFG-Projekts wurde diesen Vermutungen nachgegangen. Dazu wurde auf Basis verschiedener Datensätze ökonometrisch überprüft, ob von der Beschäftigungspflicht für Schwerbehinderte, der Freistellung des ersten Betriebsrats von seiner beruflichen Tätigkeit oder einer der 13 Regelungen rund um den 20er-Schwellenwert ein Einfluss auf die Beschäftigungsdynamik in Betrieben rund um die jeweilige Schwelle ausgeht, wobei sich nur selten die erwarteten Bremseffekte zeigten. Da Schwellenwertregelungen sehr unterschiedlich ausgestaltet sind, wurde zudem ein Vorschlag für deren Vereinheitlichung erarbeitet, um Transaktions- und Informationskosten zu senken und Ausweichreaktionen zu vermeiden.
Titel in ÜbersetzungEmployment effects of thresholds in labour law
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftZeitschrift für Arbeitsmarktforschung
Jahrgang44
Ausgabenummer1/2
Seiten (von - bis)173-180
Anzahl der Seiten8
ISSN1614-3485
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 01.06.2011

Bibliographische Notiz

Publisher Copyright:
© 2011, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

    Fachgebiete

  • Volkswirtschaftslehre - Schwellenwerte, Arbeitsnachfrage, Schwerbehinderte, Betriebsverfassungsgesetz, Reformvorschlag

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