Professur für Soziologie der Künste
Organisation: Professur
Organisationsprofil
Die Soziologie der Künste informiert, lehrt und forscht zu allen Bereiche der Künste in der traditionellen Hochkultur (z.B. Einrichtungen der bildenden Kunst, Museen, Theater, Opernhäuser, Konzerthäuser der klassischen Musik usw.) und in der Populärkultur (Populärmusik, soziokulturelle Zentren, Festivals usw.). Theoretische Grundlagen werden v.a. in dem umfangreichen Reservoir nordamerikanischer und französischer Theorien zur Kulturorganisation gefunden.
Themen
Ein erster Lehr- und Forschungsschwerpunkt ist die Analyse der Kulturorganisation, also der Vergegenständlichung bzw. der Organisation der Produktion, des Vertriebs und der Konsumption von Kultur und Künsten. Dazu gehören Fragen der politischen Beeinflussung, der Kommerzialisierung, der Technologisierung, der Teilhabe, der Bedeutung gesellschaftlich-politischer Umfelder und der Zusammenarbeit in und zwischen Kulturorganisationen.
Zweitens werden Ursachen, Funktionen und Bedeutungen der Künste und Kultur in der Stadt erforscht und gelehrt. Kulturorganisationen wirken in ihren vielfältigen Facetten latent und manifest auf das Urbane auf den Ebenen des Physischen (Firstspace, z.B. Stadtplanung), des Kognitiv-Mentalen (Secondspace, z.B. Stadtimage) und des Politischen (Thirdspace, z.B. Kultur als kommunalpolitisches Ziel). Künste und Kulturorganisationen in der Stadt werden vor der Allgegenwart des Spätkapitalismus in unserer Gesellschaft wahrgenommen und untersucht.
Drittens werden einzelne Bereiche der Kulturproduktion, insbesondere Museen, aber auch Musikstätten und Künstlergruppen auf ihre Einflussnahme auf die Gestaltung der Gesellschaft untersucht.
Insgesamt spielen dabei aus makrosoziologischer Perspektive Fragen der Institutionalisierung, Globalisierung, Mediamorphose, sozialen Identität, Macht und Hegemonie zentrale Rollen. Weitere Gegenstände dieses Lehr- und Forschungsbereiches sind:
- gesellschaftliche Legitimität und Outreach von Kulturorganisationen,
- Aufgaben von Kulturorganisationen angesichts gesellschaftlicher Krisen,
- Kultur und Nachhaltigkeit, d.h. die Bedeutung der Kultur für die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft,
- Diversitätsdiskurse zu Rassismus, Gender, Ethnien, Zielgruppenaffirmation und -öffnung in und durch Kulturorganisationen,
- Kulturpolitik, insbesondere Fragen der politischen Legitimierung der staatlichen Kulturfinanzierung und der Potenziale der Kultur und Künste in Krisenzeiten,
- Vergleich von und Wechselwirkungen zwischen Lebenswelten (life worlds) von Künstler*innen und Erfordernissen ihrer Kulturfelder (art worlds).
Dabei wird Wert auf die Vermittlung und Anwendung einer empirischen Kompetenz gelegt, d.h. auf die Einbettung empirischer Methoden in ein komplexes Theoriengewebe, auf deduktives und induktives Vorgehen, Anwendung von qualitativen und quantitativen Methoden der Datenerfassung und -auswertung.
Die Insel der Hoffnungen. Manchmal ist es das Realistischste, für eine Utopie zu kämpfen
16.10.24
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