Musterhaften Sprachgebrauch induktiv korpuslinguistisch ermitteln
Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Konferenzvorträge › Forschung
Sarah Brommer - Sprecher*in
Der Vortrag widmet sich dem musterhaften, typischen Sprachgebrauch in Texten, der je nach Kommunikationssituation, bspw. je nach Textsorte, variiert. Am Beispiel wissenschaftlicher Aufsätze zeige ich, wie sich musterhafter Sprachgebrauch korpuslinguistisch operationalisieren und empirisch breit abgestützt ermitteln lässt. Dem Vorgehen liegt die Annahme zugrunde,
dass sich in Texten einer Textsorte jenseits funktional erklärbarer Muster, die sich deduktiv analysieren lassen, weitere Muster finden, die in ihrer unauffälligen Häufigkeit verborgen bleiben, aber gleichsam prägend für die Musterhaftigkeit und Typizität der Textsorte sind. Diese Muster lassen sich mit einem induktiven korpuslinguistischen Verfahren ermitteln. Denn musterhafter Sprachgebrauch kann operationalisiert werden als rekurrentes und statistisch signifikantes Auftreten von sprachlichen Einheiten in bestimmten Sprachsituationen. Diese Methodik ist damit maximal unabhängig vom subjektiven Blick des Forschenden.
Als Datengrundlage der Analyse dient ein umfangreiches Korpus mit wissenschaftlichen Texten, die einerseits sprachwissenschaftlichen, andererseits medizinischen Fachzeitschriften entnommen sind (2189 Texte mit gut 13 Mio. Wörtern). Ermittelt wurden sowohl eingliedrige als auch mehrgliedrige Muster (Keywords und n‐Gramme) auf Basis ihrer statistischen Signifikanz im Vergleich zu einem Referenzkorpus.
Im Vortrag werde ich zum einen auf methodische Aspekte zu sprechen kommen, die mit dem Vorgehen verbunden sind, bspw. die Möglichkeiten und Grenzen einer automatisierten Analyse, das Zusammenspiel induktiver und deduktiver Arbeitsschritte und die Notwendigkeit, von den berechneten Wortformen‐Mustern (z. B. die Menge der, eine Menge von) zu abstrahieren und zugrundeliegende Muster abzuleiten (z. B. Menge + NPGen/PPvon).
Zum anderen werde ich einige Ergebnisse der Analyse vorstellen, bspw. welche Muster vorzugsweise verwendet werden, um zu argumentieren, welche Muster dem Nennen und Veranschaulichen von Sachverhalten, dem Hervorheben, Eingrenzen oder Relativieren dienen. Dabei werde ich auch aufzeigen, wie Muster wie lassen sich + Infinitiv, die vordergründig eine Möglichkeit ausdrücken, eine direktive Lesart implizieren, oder dass Muster wie auf diese Weise zwar dem Erklären dienen, aber einiges an Vagheit beinhalten.
dass sich in Texten einer Textsorte jenseits funktional erklärbarer Muster, die sich deduktiv analysieren lassen, weitere Muster finden, die in ihrer unauffälligen Häufigkeit verborgen bleiben, aber gleichsam prägend für die Musterhaftigkeit und Typizität der Textsorte sind. Diese Muster lassen sich mit einem induktiven korpuslinguistischen Verfahren ermitteln. Denn musterhafter Sprachgebrauch kann operationalisiert werden als rekurrentes und statistisch signifikantes Auftreten von sprachlichen Einheiten in bestimmten Sprachsituationen. Diese Methodik ist damit maximal unabhängig vom subjektiven Blick des Forschenden.
Als Datengrundlage der Analyse dient ein umfangreiches Korpus mit wissenschaftlichen Texten, die einerseits sprachwissenschaftlichen, andererseits medizinischen Fachzeitschriften entnommen sind (2189 Texte mit gut 13 Mio. Wörtern). Ermittelt wurden sowohl eingliedrige als auch mehrgliedrige Muster (Keywords und n‐Gramme) auf Basis ihrer statistischen Signifikanz im Vergleich zu einem Referenzkorpus.
Im Vortrag werde ich zum einen auf methodische Aspekte zu sprechen kommen, die mit dem Vorgehen verbunden sind, bspw. die Möglichkeiten und Grenzen einer automatisierten Analyse, das Zusammenspiel induktiver und deduktiver Arbeitsschritte und die Notwendigkeit, von den berechneten Wortformen‐Mustern (z. B. die Menge der, eine Menge von) zu abstrahieren und zugrundeliegende Muster abzuleiten (z. B. Menge + NPGen/PPvon).
Zum anderen werde ich einige Ergebnisse der Analyse vorstellen, bspw. welche Muster vorzugsweise verwendet werden, um zu argumentieren, welche Muster dem Nennen und Veranschaulichen von Sachverhalten, dem Hervorheben, Eingrenzen oder Relativieren dienen. Dabei werde ich auch aufzeigen, wie Muster wie lassen sich + Infinitiv, die vordergründig eine Möglichkeit ausdrücken, eine direktive Lesart implizieren, oder dass Muster wie auf diese Weise zwar dem Erklären dienen, aber einiges an Vagheit beinhalten.
17.09.2019 → 20.09.2019
Veranstaltung
GAL-Sektionentagung -2019
18.09.19 → 20.09.19
Halle, DeutschlandVeranstaltung: Konferenz