Bildungsverweigerung Zur kritischen Verhandlung von Bildung in der modernen Tradition des Romans von Anton Reiser bis zu Jakob von Gunten
Aktivität: Wissenschaftliche und künstlerische Veranstaltungen › Konferenzen › Forschung
Maud Meyzaud - Organisator*in
Eva Blome - Organisator*in
Workshop des Exzellenzclusters „kulturelle Grundlagen sozialer Integration“ an der Universität Konstanz
Die Entwicklung an europäischen Schulen und Hochschulen wirft spätestens seit Pisa-Studien und Bologna-Reform die Frage auf, über welches Bildungskonzept unsere Gesellschaft gegenwärtig eigentlich verfügt. Doch das Problem ist nicht neu. Auch schon im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts streiten sich die Gelehrten um die Frage, nicht nur wie, sondern auch was im Menschen gebildet wird: kognitive Fähigkeiten? Gaben? Charaktereigenschaften? der ganze Mensch?
spezifische Leistungen? Hinter diesen Fragen steht die Zerrissenheit der Bildung zwischen Kultur und Gelehrsamkeit einerseits, gesellschaftlicher Formierungs- und Integrationsarbeit andererseits.
Privilegierter Ort der Verhandlung dieser Fragen ist bekanntlich der so genannte Bildungsroman. In diesem werden Vorstellungen und Bereiche der Bildung auf erschiedenen Ebenen ausgelotet, vor allem wird aber Bildung zunächst grundsätzlich zur Disposition gestellt. Das Moment der Bildungsverweigerung, so die Prämisse des Arbeitsgesprächs, ist der modernen Tradition des Romans von Karl Philipp Moritz und Jean Paul über E.T.A. Hoffmann und Adalbert Stifter bis hin zu Robert Musil und Robert Walser -- vielleicht sogar bis Thomas Bernhard -- inhärent. Formen der Verweigerung sollen bis hin zum gänzlichen Leerlauf des Bildungsgedankens bzw. bis zur "Unbildung" studiert werden -- sei es, dass Bildungsinstitutionen sich konsequent weigern, Subjekte zu bilden, sei es, dass diese Subjekte eine Absage an die Vorstellung eines Menschenbildes erteilen, die den Horizont von Bildung seit dem 18. Jahrhundert ausgemacht hat.
Die Entwicklung an europäischen Schulen und Hochschulen wirft spätestens seit Pisa-Studien und Bologna-Reform die Frage auf, über welches Bildungskonzept unsere Gesellschaft gegenwärtig eigentlich verfügt. Doch das Problem ist nicht neu. Auch schon im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts streiten sich die Gelehrten um die Frage, nicht nur wie, sondern auch was im Menschen gebildet wird: kognitive Fähigkeiten? Gaben? Charaktereigenschaften? der ganze Mensch?
spezifische Leistungen? Hinter diesen Fragen steht die Zerrissenheit der Bildung zwischen Kultur und Gelehrsamkeit einerseits, gesellschaftlicher Formierungs- und Integrationsarbeit andererseits.
Privilegierter Ort der Verhandlung dieser Fragen ist bekanntlich der so genannte Bildungsroman. In diesem werden Vorstellungen und Bereiche der Bildung auf erschiedenen Ebenen ausgelotet, vor allem wird aber Bildung zunächst grundsätzlich zur Disposition gestellt. Das Moment der Bildungsverweigerung, so die Prämisse des Arbeitsgesprächs, ist der modernen Tradition des Romans von Karl Philipp Moritz und Jean Paul über E.T.A. Hoffmann und Adalbert Stifter bis hin zu Robert Musil und Robert Walser -- vielleicht sogar bis Thomas Bernhard -- inhärent. Formen der Verweigerung sollen bis hin zum gänzlichen Leerlauf des Bildungsgedankens bzw. bis zur "Unbildung" studiert werden -- sei es, dass Bildungsinstitutionen sich konsequent weigern, Subjekte zu bilden, sei es, dass diese Subjekte eine Absage an die Vorstellung eines Menschenbildes erteilen, die den Horizont von Bildung seit dem 18. Jahrhundert ausgemacht hat.
09.04.2013
Bildungsverweigerung <br/>Zur kritischen Verhandlung von Bildung in der modernen Tradition des <br/>Romans von Anton Reiser bis zu Jakob von Gunten
Veranstaltung
Bildungsverweigerung
Zur kritischen Verhandlung von Bildung in der modernen Tradition des
Romans von Anton Reiser bis zu Jakob von Gunten
09.04.13 → 09.04.13
Konstanz, Baden-Württemberg, DeutschlandVeranstaltung: Konferenz
- Philosophie
- Literaturwissenschaft