Zur Ästhetik des Schaufensters: Expositionen zwischen Abstraktion und Verdinglichung
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research › peer-review
Standard
Der Sturm: Literatur, Musik, Graphik und die Vernetzung in der Zeit des Expressionismus. ed. / Henriette Herwig; Andrea von Hülsen-Esch. Berlin, Boston: Walter de Gruyter GmbH, 2015. p. 247-271, Tafeln S. 448-458.
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APA
Vancouver
Bibtex
}
RIS
TY - CHAP
T1 - Zur Ästhetik des Schaufensters
T2 - Expositionen zwischen Abstraktion und Verdinglichung
AU - Steierwald, Ulrike Regine
PY - 2015
Y1 - 2015
N2 - „Schaufensterbelustigung“ – Alfred Döblins scharfer Polemik nach zu urteilen ein Reizthema für die kulturkritische Programmatik des Sturm. Angesichts der expansiven, dominanten Konsumkultur einer inszenierten Warenwelt ironisiert Döblin 1910 die zahlreichen, nicht zuletzt mit neuen Werbe- und Vermarktungsstrategien verschränkten Kulturreformbewegungen. Gerade im Berlin der 1910er und -20er Jahre ist die „Schaufenster-Kunst“ ein Kristallisationspunkt für den neuen Fetischcharakter der Waren, für die Verräumlichung und Inszenierung von Dingen, die mit ihren artifiziellen Strategien und appellativen Signalen die spezifische Ästhetisierung des Alltags der modernen Großstadtkultur prägen. Der Aufsatz skizziert daher zunächst die kulturkritisch-programmatischen Kontrastierungen, die in den Texten der Zeitschrift "Der Sturm" und ihres Umfeldes zwischen 1910 und 1920 zu finden sind. Die Ästhetik der expressionistischen Literatur, der Kunst und des Theaters stehen auf den ersten Blick polar zu den Ästhetisierungsprozessen in zeitgenössischen Reform- und Werkbundbewegungen sowie zu den neuen, sinnlich-dominanten Expositionen der Warenwelt. Allerdings lassen sich - jenseits der Programmatiken - auch Parallelen in der Ästhetik des Zeigens und/oder Zurschaustellens, der Bildlichkeit und/oder Performativität, der Verdinglichung und/oder Abstraktion erkennen. Nach den spannungsvollen Kontrastierungen literarischer wie künstlerischer Abstraktion, einer Stillstellung von Figürlichkeit (Schaufensterpuppen) und einer dynamischen Auflösung von Räumlichkeit und Figürlichkeit ist zu fragen. Nicht zuletzt aufgrund des bekannten Konnexes von Expressionismus und Großstadtkultur liegt diese Konfrontation von Warenästhetik und literarisch-künstlerischer Ästhetik nahe. Im Zentrum des Aufsatzes steht das Selbst- und Fremdverständnis der Kunst und Literatur als „Ware“ im frühen 20. Jahrhundert
AB - „Schaufensterbelustigung“ – Alfred Döblins scharfer Polemik nach zu urteilen ein Reizthema für die kulturkritische Programmatik des Sturm. Angesichts der expansiven, dominanten Konsumkultur einer inszenierten Warenwelt ironisiert Döblin 1910 die zahlreichen, nicht zuletzt mit neuen Werbe- und Vermarktungsstrategien verschränkten Kulturreformbewegungen. Gerade im Berlin der 1910er und -20er Jahre ist die „Schaufenster-Kunst“ ein Kristallisationspunkt für den neuen Fetischcharakter der Waren, für die Verräumlichung und Inszenierung von Dingen, die mit ihren artifiziellen Strategien und appellativen Signalen die spezifische Ästhetisierung des Alltags der modernen Großstadtkultur prägen. Der Aufsatz skizziert daher zunächst die kulturkritisch-programmatischen Kontrastierungen, die in den Texten der Zeitschrift "Der Sturm" und ihres Umfeldes zwischen 1910 und 1920 zu finden sind. Die Ästhetik der expressionistischen Literatur, der Kunst und des Theaters stehen auf den ersten Blick polar zu den Ästhetisierungsprozessen in zeitgenössischen Reform- und Werkbundbewegungen sowie zu den neuen, sinnlich-dominanten Expositionen der Warenwelt. Allerdings lassen sich - jenseits der Programmatiken - auch Parallelen in der Ästhetik des Zeigens und/oder Zurschaustellens, der Bildlichkeit und/oder Performativität, der Verdinglichung und/oder Abstraktion erkennen. Nach den spannungsvollen Kontrastierungen literarischer wie künstlerischer Abstraktion, einer Stillstellung von Figürlichkeit (Schaufensterpuppen) und einer dynamischen Auflösung von Räumlichkeit und Figürlichkeit ist zu fragen. Nicht zuletzt aufgrund des bekannten Konnexes von Expressionismus und Großstadtkultur liegt diese Konfrontation von Warenästhetik und literarisch-künstlerischer Ästhetik nahe. Im Zentrum des Aufsatzes steht das Selbst- und Fremdverständnis der Kunst und Literatur als „Ware“ im frühen 20. Jahrhundert
KW - Literaturwissenschaft
KW - Ästhetik
KW - Expressionismus
KW - Schaufensterästhetik
KW - Moderne
KW - Avantgarde
KW - Konsumktitik
KW - Kunstwissenschaft
KW - Schaufensterästhetik
KW - Expressionismus
KW - Kulturwissenschaften allg.
KW - Kultur
KW - Konsumkritik
UR - http://d-nb.info/1068953012/04
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-11-041318-2
SP - 247-271, Tafeln S. 448-458
BT - Der Sturm
A2 - Herwig, Henriette
A2 - von Hülsen-Esch, Andrea
PB - Walter de Gruyter GmbH
CY - Berlin, Boston
ER -