Zum Einfluss irrelevanter Schallquellen auf verdeckte Aufmerksamkeitsprozesse

Research output: Contributions to collected editions/worksPublished abstract in conference proceedingsResearchpeer-review

Authors

Mit einem einfachen Experiment konnten Posner, Nissen & Ogden (1978) zeigen, dass ein interner verdeckter Aufmerksamkeitsmechanismus existiert, der unabhängig von einer direkten visuellen Aufmerksamkeitszuwendung arbeitet. Für dieses Phänomen etablierte sich die 'Scheinwerfermetapher' in der kognitionspsychologischen Forschung. Eine verdeckte Aufmerksamkeitsverschiebung führt dazu, dass die sensorische Information im Zielbereich der Verschiebung schneller verarbeitet wird, als es ohne diese vorherige Zuwendung der Fall wäre. Posner et al. arbeiteten mit einem zentralen visuellen Hinweisreiz, der Informationen darüber enthielt, in welchem Bereich des peripheren Sichtfeldes ein Zielreiz auftauchen würde. Durch diesen Cue konnten die Reaktionszeiten auf periphere Reize um durchschnittlich 25ms verbessert werden. Es wird angenommen, dass verdeckte Aufmerksamkeitsprozesse an verschiedenen kognitiven Abläufen beteiligt sind, um beispielsweise beim Lesen eine schnellere Informationsverarbeitung und Vorausplanung der Augenbewegungen zu unterstützen. Dass dieser verdeckte Aufmerksamkeitsprozess durch irrelevante Schallquellen beeinflusst werden kann, konnte durch eine Erweiterung des Posner-Experiments gezeigt werden. Zusätzlich zu den zentralen Hinweisreizen wurden den Probanden Hintergrundgeräusche von sich bewegenden Schallquellen sowie statisches weißes Rauschen dargeboten. Die Reaktionszeiten auf die peripheren Zielreize wurden durch die im Mittelungspegel angeglichenen Geräusche in unterschiedlicher Weise beeinflusst. Die Leistung verschlechterte sich maßgeblich, wenn der Schall von sich bewegenden Objekten stammte. Es wird vermutet, dass die Bewegungsinformation der Geräusche eine entscheidende Rolle spielt und in diesem Fall einen größeren Einfluss auf die Störwirkung hat, als der Schallpegel, welcher normalerweise als Bewertungsmaßstab für störende Schallquellen herangezogen wird
Original languageGerman
Title of host publicationTeaP 2016 : Abstracts of the 58th Conference of Experimental Psychologists
EditorsJoachim Funke, Jan Rummel, Andreas Voß
Number of pages1
Volume58
PublisherPabst Science Publishers
Publication date2016
Pages215
ISBN (Print)978-3-95853-160-4
ISBN (Electronic)978-3-95853-161-1
Publication statusPublished - 2016
EventConference of Experimental Psychologists - Heidelberg, Germany
Duration: 21.03.201623.03.2016
Conference number: 58
https://www.teap.de/archiv/teap16/