Wissenschaftler-Karrieren scheitern nicht. Zur Herstellung von "Karriere" in Karriereerzählungen von Wissenschaftlerinnen

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearch

Authors

Eine akademische Karriere verlangt, um eine Einschätzung von Jo Reichertz
aufzugreifen, »ein gewisses Maß an Intelligenz, eine große Menge Sitzfleisch
und viel Arbeitsbereitschaft [...], gepaart mit Ehrgeiz und Ehrerbietung«
und den »richtigen Stallgeruch« (2003: 359). Die hier angesprochene Vorstellung von Durchhaltevermögen, einer Karriere, die gemacht werden muss,
wie auch von Arbeit, die man in die Arbeit investieren muss, all das ist die
normative Beschreibung des Handlungsprogramms der Karriere, in der die
Karriereträgerinnen Agency, Frustrationstoleranz, planerische Voraussicht
zeigen und im besten Falle noch etwas Glück haben müssen. Damit ist eine
Problembeschreibung formuliert, die ihre Lösung stets schon mitführt. Der
Einzelne kann, was er will, wenn er will: Karriere machen. Eine solche Zuschreibung von Autorenschaft des eigenen Lebens sieht von deren strukturellen Voraussetzungen und Gelingensbedingungen ab
Original languageGerman
Title of host publicationWissenschaftliche Karriere als Hasard : Eine Sondierung
EditorsJulia Reuter, Oliver Berli, Manuela Tischler
Number of pages27
Place of PublicationFrankfurt
PublisherCampus Verlag
Publication date09.2016
Edition1
Pages49-75
ISBN (Print)9783593506340
ISBN (Electronic)9783593435077
Publication statusPublished - 09.2016
Externally publishedYes