Totgesagte leben häufig länger, manchmal lange: Zu den Überlebenschancen der Grünen vor dem koalitionspolitischen Erfahrungshintergrund der FDP

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title = "Totgesagte leben h{\"a}ufig l{\"a}nger, manchmal lange: Zu den {\"U}berlebenschancen der Gr{\"u}nen vor dem koalitionspolitischen Erfahrungshintergrund der FDP",
abstract = "Prominente Prognostiker sagen den Gr{\"u}nen f{\"u}r die Bundestagswahl 2002 das Ende ihrer Regierungsbeteiligung oder gar das Scheitern an der F{\"u}nf-Prozent-H{\"u}rde voraus. Sie st{\"u}tzen sich auf Diagnosen mangelnder Professionalit{\"a}t des kleinen Koalitionspartners (schwache Strategief{\"a}higkeit, Identit{\"a}tsschw{\"a}che, schlechtes Kommunikationsmanagement) und einer Folge von Stimmenverlusten bei Landtagswahlen. Gegen diese Begr{\"u}ndungskette sprechen historisch-komparative Argumente: Der gr{\"u}nen „Erfolgsgeschichte“ seit Ende der 1970er Jahre l{\"a}sst sich ein Zusammenhang zwischen diagnostizierter Unprofessionalit{\"a}t und elektoralem Scheitern nicht entnehmen; die Verankerung der Gr{\"u}nen in den Parlamenten und Regierungen der westdeutschen L{\"a}nder hat sich von derartigen Unkenrufen relativ unbeeindruckt gezeigt. Auch zeigen die Erfahrungen der FDP als kleiner Koalitionspartner im Bund, dass von Niederlagenserien bei Landtagswahlen nicht automatisch auf eine Niederlage bei der folgenden Bundestagswahl geschlossen werden kann. Die Vorhersagen des bevorstehenden Untergangs der Gr{\"u}nen erscheinen deshalb wissenschaftlich leichtfertig.",
keywords = "Politikwissenschaft",
author = "Patrick Horst",
year = "2001",
language = "Deutsch",
volume = "32",
pages = "841--860",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Parlamentsfragen",
issn = "0340-1758",
publisher = "Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Totgesagte leben häufig länger, manchmal lange

T2 - Zu den Überlebenschancen der Grünen vor dem koalitionspolitischen Erfahrungshintergrund der FDP

AU - Horst, Patrick

PY - 2001

Y1 - 2001

N2 - Prominente Prognostiker sagen den Grünen für die Bundestagswahl 2002 das Ende ihrer Regierungsbeteiligung oder gar das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde voraus. Sie stützen sich auf Diagnosen mangelnder Professionalität des kleinen Koalitionspartners (schwache Strategiefähigkeit, Identitätsschwäche, schlechtes Kommunikationsmanagement) und einer Folge von Stimmenverlusten bei Landtagswahlen. Gegen diese Begründungskette sprechen historisch-komparative Argumente: Der grünen „Erfolgsgeschichte“ seit Ende der 1970er Jahre lässt sich ein Zusammenhang zwischen diagnostizierter Unprofessionalität und elektoralem Scheitern nicht entnehmen; die Verankerung der Grünen in den Parlamenten und Regierungen der westdeutschen Länder hat sich von derartigen Unkenrufen relativ unbeeindruckt gezeigt. Auch zeigen die Erfahrungen der FDP als kleiner Koalitionspartner im Bund, dass von Niederlagenserien bei Landtagswahlen nicht automatisch auf eine Niederlage bei der folgenden Bundestagswahl geschlossen werden kann. Die Vorhersagen des bevorstehenden Untergangs der Grünen erscheinen deshalb wissenschaftlich leichtfertig.

AB - Prominente Prognostiker sagen den Grünen für die Bundestagswahl 2002 das Ende ihrer Regierungsbeteiligung oder gar das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde voraus. Sie stützen sich auf Diagnosen mangelnder Professionalität des kleinen Koalitionspartners (schwache Strategiefähigkeit, Identitätsschwäche, schlechtes Kommunikationsmanagement) und einer Folge von Stimmenverlusten bei Landtagswahlen. Gegen diese Begründungskette sprechen historisch-komparative Argumente: Der grünen „Erfolgsgeschichte“ seit Ende der 1970er Jahre lässt sich ein Zusammenhang zwischen diagnostizierter Unprofessionalität und elektoralem Scheitern nicht entnehmen; die Verankerung der Grünen in den Parlamenten und Regierungen der westdeutschen Länder hat sich von derartigen Unkenrufen relativ unbeeindruckt gezeigt. Auch zeigen die Erfahrungen der FDP als kleiner Koalitionspartner im Bund, dass von Niederlagenserien bei Landtagswahlen nicht automatisch auf eine Niederlage bei der folgenden Bundestagswahl geschlossen werden kann. Die Vorhersagen des bevorstehenden Untergangs der Grünen erscheinen deshalb wissenschaftlich leichtfertig.

KW - Politikwissenschaft

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 32

SP - 841

EP - 860

JO - Zeitschrift für Parlamentsfragen

JF - Zeitschrift für Parlamentsfragen

SN - 0340-1758

ER -

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