Pflanzengesellschaft des Jahres 2021: Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum)

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

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Pflanzengesellschaft des Jahres 2021 : Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum). / Härdtle, Werner; Bergmeier, Erwin; Fichtner, Andreas et al.

In: Tuexenia, Vol. 40, 01.01.2020, p. 373-399.

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

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Härdtle, W, Bergmeier, E, Fichtner, A, Heinken, T, Hölzel, N, Remy, D, Schneider, S, Schwabe, A, Tischew, S & Dierschke, H 2020, 'Pflanzengesellschaft des Jahres 2021: Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum)', Tuexenia, vol. 40, pp. 373-399. https://doi.org/10.14471/2020.40.007

APA

Härdtle, W., Bergmeier, E., Fichtner, A., Heinken, T., Hölzel, N., Remy, D., Schneider, S., Schwabe, A., Tischew, S., & Dierschke, H. (2020). Pflanzengesellschaft des Jahres 2021: Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum). Tuexenia, 40, 373-399. https://doi.org/10.14471/2020.40.007

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Härdtle W, Bergmeier E, Fichtner A, Heinken T, Hölzel N, Remy D et al. Pflanzengesellschaft des Jahres 2021: Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum). Tuexenia. 2020 Jan 1;40:373-399. doi: 10.14471/2020.40.007

Bibtex

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publisher = "Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft e.V. ",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Pflanzengesellschaft des Jahres 2021

T2 - Hartholz-Auenwald (Ficario-Ulmetum)

AU - Härdtle, Werner

AU - Bergmeier, Erwin

AU - Fichtner, Andreas

AU - Heinken, Thilo

AU - Hölzel, Norbert

AU - Remy, Dominique

AU - Schneider, Simone

AU - Schwabe, Angelika

AU - Tischew, Sabine

AU - Dierschke, Hartmut

PY - 2020/1/1

Y1 - 2020/1/1

N2 - Zu den besonders gefährdeten Pflanzengesellschaften Deutschlands zählen Hartholz-Auenwälder (Ficario-Ulmetum, Syn.: Querco-Ulmetum), weshalb diese von der Floristisch-soziologischen Arbeits-gemeinschaft als „Pflanzengesellschaft des Jahres 2021“ ausgewählt wurden. Hartholz-Auenwälder sind Laubwald-Ökosysteme der planaren und kollinen Stufe und bezeichnend für die Auenbereiche größerer Fließgewässer. In Mitteleuropa repräsentieren sie einen Hotspot für Gehölzarten (mit Vorkommensschwerpunkten seltener Baumarten wie Ulmus laevis und Populus nigra), beherbergen aber auch eine Vielzahl auentypischer Pilz- und Tierarten. Hartholz-Auenwälder haben seit dem Mittel-alter vor allem durch Rodungen und Flussregulierungen über 90 % ihrer ursprünglichen Bestandsfläche verloren. Sie sind gegenwärtig durch Übernutzung, Anbau nicht-heimischer Baumarten, Baumaßnah-men, Entwässerung, Eutrophierung, Ausbreitung von Neophyten sowie durch Pilzerkrankungen (Ulmensterben, Eschentriebsterben) oder Klimawandel extrem gefährdet. Prägendster Standortsfaktor sind Überflutungen, mit denen auentypische Störungen wie Eisgang, Sedimentations- und Erosionspro-zesse einhergehen. Reste heute noch vorhandener hydrologisch intakter Hartholz-Auenwälder verdienen prioritären Schutz, sollten aus forstlicher Nutzung genommen und im Rahmen eines groß-flächigen Auenschutzes langfristig gesichert werden. Eine Renaturierung von Hartholz-Auenwäldern istnur dann möglich, wenn die Wiederherstellung einer auentypischen Überflutungsdynamik und die Wiederansiedlung bezeichnender und funktional wichtiger Auenwald-Arten aus entsprechenden Spen-derpopulationen gelingt.

AB - Zu den besonders gefährdeten Pflanzengesellschaften Deutschlands zählen Hartholz-Auenwälder (Ficario-Ulmetum, Syn.: Querco-Ulmetum), weshalb diese von der Floristisch-soziologischen Arbeits-gemeinschaft als „Pflanzengesellschaft des Jahres 2021“ ausgewählt wurden. Hartholz-Auenwälder sind Laubwald-Ökosysteme der planaren und kollinen Stufe und bezeichnend für die Auenbereiche größerer Fließgewässer. In Mitteleuropa repräsentieren sie einen Hotspot für Gehölzarten (mit Vorkommensschwerpunkten seltener Baumarten wie Ulmus laevis und Populus nigra), beherbergen aber auch eine Vielzahl auentypischer Pilz- und Tierarten. Hartholz-Auenwälder haben seit dem Mittel-alter vor allem durch Rodungen und Flussregulierungen über 90 % ihrer ursprünglichen Bestandsfläche verloren. Sie sind gegenwärtig durch Übernutzung, Anbau nicht-heimischer Baumarten, Baumaßnah-men, Entwässerung, Eutrophierung, Ausbreitung von Neophyten sowie durch Pilzerkrankungen (Ulmensterben, Eschentriebsterben) oder Klimawandel extrem gefährdet. Prägendster Standortsfaktor sind Überflutungen, mit denen auentypische Störungen wie Eisgang, Sedimentations- und Erosionspro-zesse einhergehen. Reste heute noch vorhandener hydrologisch intakter Hartholz-Auenwälder verdienen prioritären Schutz, sollten aus forstlicher Nutzung genommen und im Rahmen eines groß-flächigen Auenschutzes langfristig gesichert werden. Eine Renaturierung von Hartholz-Auenwäldern istnur dann möglich, wenn die Wiederherstellung einer auentypischen Überflutungsdynamik und die Wiederansiedlung bezeichnender und funktional wichtiger Auenwald-Arten aus entsprechenden Spen-derpopulationen gelingt.

KW - Ökosystemforschung

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85101413202&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/bf15f6c9-d851-30cf-bce6-975dc7523181/

U2 - 10.14471/2020.40.007

DO - 10.14471/2020.40.007

M3 - Zeitschriftenaufsätze

AN - SCOPUS:85101413202

VL - 40

SP - 373

EP - 399

JO - Tuexenia

JF - Tuexenia

SN - 0722-494X

ER -

DOI