Leben im Glashaus

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Leben im Glashaus. / Gellai, Szilvia.
In: Figurationen. Gender, Literatur, Kultur, Vol. 22, No. 02, 13.12.2021, p. 59-78.

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Gellai S. Leben im Glashaus. Figurationen. Gender, Literatur, Kultur. 2021 Dec 13;22(02):59-78. doi: 10.7788/figu.2021.22.2.59

Bibtex

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title = "Leben im Glashaus",
abstract = "Wenn uns der Gedanke, im Glashaus zu leben, zun{\"a}chst brisant erscheint, so vornehmlich wegen seiner reflexartigen Assoziation mit Transparenz. Im kulturwissenschaftlichen Diskurs h{\"a}ngt dieser Kurzschluss eng mit Walter Benjamins {\"U}berlegungen zum Gegenstand zusammen. Der Beitrag nimmt deshalb seine Ideen zum Anlass f{\"u}r einen Parcours durch die Diskurs- und Medienkulturgeschichte des – mal ideell, mal real bewohnten – Glashauses vom fr{\"u}hen 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Um die funktionalen, {\"a}sthetischen und poetischen Ver{\"a}nderungen des Glashauses nachvollziehen zu k{\"o}nnen, werden drei Auspr{\"a}gungen desselben beispielhaft diskutiert: Das Gew{\"a}chshaus, der Ausstellungsbau und das Wohnhaus. Verfolgt wird die Hypothese, dass Glash{\"a}user ein Projekt der Moderne darstellen, und zwar insofern, als sie die Arbeit an den Grenzen zwischen jenen Dichotomien greifbar machen, die sich im Zuge des technisch-industriell bedingten Strukturwandels westlicher Gesellschaften abzeichnen. Der Verlauf der Grenze zwischen Natur und Kultur steht dabei ebenso zur Verhandlung wie etwa jene zwischen dem Eigenen und dem Fremden, Materialit{\"a}t und Diskursivit{\"a}t, Privatheit und {\"O}ffentlichkeit, Transzendenz und Immanenz. F{\"u}r Durchg{\"a}nge sorgt die Betrachtung des Glashauses auch in disziplin{\"a}rem Sinne, da der Gegenstand vielf{\"a}ltige Passagen zwischen Literatur, Architektur und ihren Wissenschaften gleicherma{\ss}en er{\"o}ffnet wie erfordert.",
keywords = "Glashaus, Moderne Architektur, Literatur, Grenzen",
author = "Szilvia Gellai",
year = "2021",
month = dec,
day = "13",
doi = "10.7788/figu.2021.22.2.59",
language = "Deutsch",
volume = "22",
pages = "59--78",
journal = "Figurationen. Gender, Literatur, Kultur",
issn = "1439-4367",
publisher = "B{\"o}hlau Verlag",
number = "02",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Leben im Glashaus

AU - Gellai, Szilvia

PY - 2021/12/13

Y1 - 2021/12/13

N2 - Wenn uns der Gedanke, im Glashaus zu leben, zunächst brisant erscheint, so vornehmlich wegen seiner reflexartigen Assoziation mit Transparenz. Im kulturwissenschaftlichen Diskurs hängt dieser Kurzschluss eng mit Walter Benjamins Überlegungen zum Gegenstand zusammen. Der Beitrag nimmt deshalb seine Ideen zum Anlass für einen Parcours durch die Diskurs- und Medienkulturgeschichte des – mal ideell, mal real bewohnten – Glashauses vom frühen 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Um die funktionalen, ästhetischen und poetischen Veränderungen des Glashauses nachvollziehen zu können, werden drei Ausprägungen desselben beispielhaft diskutiert: Das Gewächshaus, der Ausstellungsbau und das Wohnhaus. Verfolgt wird die Hypothese, dass Glashäuser ein Projekt der Moderne darstellen, und zwar insofern, als sie die Arbeit an den Grenzen zwischen jenen Dichotomien greifbar machen, die sich im Zuge des technisch-industriell bedingten Strukturwandels westlicher Gesellschaften abzeichnen. Der Verlauf der Grenze zwischen Natur und Kultur steht dabei ebenso zur Verhandlung wie etwa jene zwischen dem Eigenen und dem Fremden, Materialität und Diskursivität, Privatheit und Öffentlichkeit, Transzendenz und Immanenz. Für Durchgänge sorgt die Betrachtung des Glashauses auch in disziplinärem Sinne, da der Gegenstand vielfältige Passagen zwischen Literatur, Architektur und ihren Wissenschaften gleichermaßen eröffnet wie erfordert.

AB - Wenn uns der Gedanke, im Glashaus zu leben, zunächst brisant erscheint, so vornehmlich wegen seiner reflexartigen Assoziation mit Transparenz. Im kulturwissenschaftlichen Diskurs hängt dieser Kurzschluss eng mit Walter Benjamins Überlegungen zum Gegenstand zusammen. Der Beitrag nimmt deshalb seine Ideen zum Anlass für einen Parcours durch die Diskurs- und Medienkulturgeschichte des – mal ideell, mal real bewohnten – Glashauses vom frühen 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Um die funktionalen, ästhetischen und poetischen Veränderungen des Glashauses nachvollziehen zu können, werden drei Ausprägungen desselben beispielhaft diskutiert: Das Gewächshaus, der Ausstellungsbau und das Wohnhaus. Verfolgt wird die Hypothese, dass Glashäuser ein Projekt der Moderne darstellen, und zwar insofern, als sie die Arbeit an den Grenzen zwischen jenen Dichotomien greifbar machen, die sich im Zuge des technisch-industriell bedingten Strukturwandels westlicher Gesellschaften abzeichnen. Der Verlauf der Grenze zwischen Natur und Kultur steht dabei ebenso zur Verhandlung wie etwa jene zwischen dem Eigenen und dem Fremden, Materialität und Diskursivität, Privatheit und Öffentlichkeit, Transzendenz und Immanenz. Für Durchgänge sorgt die Betrachtung des Glashauses auch in disziplinärem Sinne, da der Gegenstand vielfältige Passagen zwischen Literatur, Architektur und ihren Wissenschaften gleichermaßen eröffnet wie erfordert.

KW - Glashaus

KW - Moderne Architektur

KW - Literatur

KW - Grenzen

U2 - 10.7788/figu.2021.22.2.59

DO - 10.7788/figu.2021.22.2.59

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 22

SP - 59

EP - 78

JO - Figurationen. Gender, Literatur, Kultur

JF - Figurationen. Gender, Literatur, Kultur

SN - 1439-4367

IS - 02

ER -