Langzeiteffekte eines Online-Trainings zur Reduktion von depressiven Beschwerden für Personen mit Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2: Ergebnisse einer randomisiert-klinischen Studie nach 12 Monaten

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title = "Langzeiteffekte eines Online-Trainings zur Reduktion von depressiven Beschwerden f{\"u}r Personen mit Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2: Ergebnisse einer randomisiert-klinischen Studie nach 12 Monaten",
abstract = "Fragestellung: Personen mit Diabetes mellitus haben im Vergleich zur Allgemeinbev{\"o}lkerung ein erh{\"o}htes Risiko unter depressiven Beschwerden zu leiden. Allgemein belegen Metaanalysen die Wirksamkeit von Online-Gesundheitstrainings im Bereich von depressiven St{\"o}rungen, wobei Langzeitstudien selten sind. F{\"u}r Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden liegen jedoch keine Befunde zur langfristigen Wirksamkeit von Online-Trainings zur Reduktion von Depressivit{\"a}t vor. Dies wurde in einer Ein-Jahres-Katamnese untersucht. Methodik: In einer randomisiert kontrollierten Studie wurden N = 260 Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden [Allgemeine Depressionsskala (ADS)> 22] eingeschlossen. Diese wurden einem diabetesspezifischen Online-Training zur Bew{\"a}ltigung depressiver Beschwerden (GET.ON M.E.D.) oder einer Kontrollgruppe (Online-Psychoedukation) zugeteilt. Das Training umfasste sechs Einheiten, die standardm{\"a}{\ss}ig zu absolvieren waren sowie zwei optionale Einheiten. Das Training wurde mit Unterst{\"u}tzung durch einen Gesundheitsexperten (eCoach) absolviert. Prim{\"a}rer Endpunkt war die Reduktion depressiver Beschwerden (ADS). Sekund{\"a}re Endpunkte umfassten u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen und den HbA1c-Wert. Analysiert wurden die Daten nach zw{\"o}lf Monaten nach dem Intention-to-treat (ITT) Ansatz mittels Kovarianzanalysen (ANCOVA). Ergebnisse: In der Ein-Jahres-Katamnese zeigten Teilnehmer an GET.ON M.E.D. im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger depressive Beschwerden (d = 0,68), weniger diabetesbezogene emotionale Belastungen (d = 0,43) sowie einen g{\"u}nstigeren HbA1c-Wert (d = 0,23). Die Number Needed to Treat lag bei NNT = 3,6 (Verbesserung um 9 Punkte in der ADS). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt erstmalig, dass ein diabetesspezifisches Online-Training einen langfristigen Effekt auf depressive Beschwerden und diabetesspezifische Belastungen haben kann. Neben der Wirksamkeit werden die realisierten Ma{\ss}nahmen zur Steigerung der Adh{\"a}renz sowie die die Schwere der Ausgangssymptomatik als Moderatoren des Trainingseffekts diskutiert.",
keywords = "Gesundheitswissenschaften",
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year = "2016",
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doi = "10.1055/s-0036-1580836",
language = "Deutsch",
volume = "11",
journal = "Diabetologie und Stoffwechsel",
issn = "1861-9002",
publisher = "Georg Thieme Verlag",
number = "S1",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Langzeiteffekte eines Online-Trainings zur Reduktion von depressiven Beschwerden für Personen mit Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2

T2 - Ergebnisse einer randomisiert-klinischen Studie nach 12 Monaten

AU - Nobis, Stephanie

AU - Lehr, Dirk

AU - Berking, Matthias

AU - Baumeister, Harald

AU - Riper, Heleen

AU - Snoek, Frank Jan

AU - Ebert, David Daniel

PY - 2016/4

Y1 - 2016/4

N2 - Fragestellung: Personen mit Diabetes mellitus haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko unter depressiven Beschwerden zu leiden. Allgemein belegen Metaanalysen die Wirksamkeit von Online-Gesundheitstrainings im Bereich von depressiven Störungen, wobei Langzeitstudien selten sind. Für Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden liegen jedoch keine Befunde zur langfristigen Wirksamkeit von Online-Trainings zur Reduktion von Depressivität vor. Dies wurde in einer Ein-Jahres-Katamnese untersucht. Methodik: In einer randomisiert kontrollierten Studie wurden N = 260 Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden [Allgemeine Depressionsskala (ADS)> 22] eingeschlossen. Diese wurden einem diabetesspezifischen Online-Training zur Bewältigung depressiver Beschwerden (GET.ON M.E.D.) oder einer Kontrollgruppe (Online-Psychoedukation) zugeteilt. Das Training umfasste sechs Einheiten, die standardmäßig zu absolvieren waren sowie zwei optionale Einheiten. Das Training wurde mit Unterstützung durch einen Gesundheitsexperten (eCoach) absolviert. Primärer Endpunkt war die Reduktion depressiver Beschwerden (ADS). Sekundäre Endpunkte umfassten u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen und den HbA1c-Wert. Analysiert wurden die Daten nach zwölf Monaten nach dem Intention-to-treat (ITT) Ansatz mittels Kovarianzanalysen (ANCOVA). Ergebnisse: In der Ein-Jahres-Katamnese zeigten Teilnehmer an GET.ON M.E.D. im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger depressive Beschwerden (d = 0,68), weniger diabetesbezogene emotionale Belastungen (d = 0,43) sowie einen günstigeren HbA1c-Wert (d = 0,23). Die Number Needed to Treat lag bei NNT = 3,6 (Verbesserung um 9 Punkte in der ADS). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt erstmalig, dass ein diabetesspezifisches Online-Training einen langfristigen Effekt auf depressive Beschwerden und diabetesspezifische Belastungen haben kann. Neben der Wirksamkeit werden die realisierten Maßnahmen zur Steigerung der Adhärenz sowie die die Schwere der Ausgangssymptomatik als Moderatoren des Trainingseffekts diskutiert.

AB - Fragestellung: Personen mit Diabetes mellitus haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko unter depressiven Beschwerden zu leiden. Allgemein belegen Metaanalysen die Wirksamkeit von Online-Gesundheitstrainings im Bereich von depressiven Störungen, wobei Langzeitstudien selten sind. Für Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden liegen jedoch keine Befunde zur langfristigen Wirksamkeit von Online-Trainings zur Reduktion von Depressivität vor. Dies wurde in einer Ein-Jahres-Katamnese untersucht. Methodik: In einer randomisiert kontrollierten Studie wurden N = 260 Personen mit Diabetes mellitus und depressiven Beschwerden [Allgemeine Depressionsskala (ADS)> 22] eingeschlossen. Diese wurden einem diabetesspezifischen Online-Training zur Bewältigung depressiver Beschwerden (GET.ON M.E.D.) oder einer Kontrollgruppe (Online-Psychoedukation) zugeteilt. Das Training umfasste sechs Einheiten, die standardmäßig zu absolvieren waren sowie zwei optionale Einheiten. Das Training wurde mit Unterstützung durch einen Gesundheitsexperten (eCoach) absolviert. Primärer Endpunkt war die Reduktion depressiver Beschwerden (ADS). Sekundäre Endpunkte umfassten u.a. diabetesspezifische emotionale Belastungen und den HbA1c-Wert. Analysiert wurden die Daten nach zwölf Monaten nach dem Intention-to-treat (ITT) Ansatz mittels Kovarianzanalysen (ANCOVA). Ergebnisse: In der Ein-Jahres-Katamnese zeigten Teilnehmer an GET.ON M.E.D. im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant weniger depressive Beschwerden (d = 0,68), weniger diabetesbezogene emotionale Belastungen (d = 0,43) sowie einen günstigeren HbA1c-Wert (d = 0,23). Die Number Needed to Treat lag bei NNT = 3,6 (Verbesserung um 9 Punkte in der ADS). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt erstmalig, dass ein diabetesspezifisches Online-Training einen langfristigen Effekt auf depressive Beschwerden und diabetesspezifische Belastungen haben kann. Neben der Wirksamkeit werden die realisierten Maßnahmen zur Steigerung der Adhärenz sowie die die Schwere der Ausgangssymptomatik als Moderatoren des Trainingseffekts diskutiert.

KW - Gesundheitswissenschaften

U2 - 10.1055/s-0036-1580836

DO - 10.1055/s-0036-1580836

M3 - Konferenz-Abstracts in Fachzeitschriften

VL - 11

JO - Diabetologie und Stoffwechsel

JF - Diabetologie und Stoffwechsel

SN - 1861-9002

IS - S1

M1 - P89

ER -

DOI