Institutionelle Logik im Wandel: Managementmodelle als Innovation in der Gesundheitsversorgung
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Bekannte Charakteristika der gesundheitlichen Versorgung, die zu Unter-, Fehlund
Überversorgung (SVR, 2001) führen, sind die Fragmentierung des deutschen
Gesundheitssystems bei mangelnder Koordination und bestehende Fehlanreize
(Offermanns, 2011; SVR, 2012). Darüber hinaus bergen wissenschaftlich-
technische Entwicklungen und der demografische Wandel Herausforderungen,
die innovative organisatorische Lösungen verlangen: So erfordert zum Beispiel
Individualisierte Medizin “die Integration neuer besonders vielschichtiger
organisatorischer Abläufe in bestehende Strukturen der Gesundheitsversorgung”
(Akademieunion, 2014). Solche Innovationen sind allerdings in ihrem Beziehungsgefüge
zu betrachten (Sörensen & Weisenfeld, 2014). Der demografische
Wandel auf Seiten der Patientinnen und Patienten einerseits und Leistungsanbieterinnen
und –anbietern andererseits in Verbindung mit einer zunehmenden Anzahl
an Single-Haushalten und Facharztmangel in ländlichen Gebieten erfordern
weitere organisatorische Lösungen. Obwohl Koordination und Zusammenarbeit
seit Jahren (z.B. USA: Institute of Medicine, 2001) und aktuell (z.B. UK: NHS
Alliance, 2014) in verschiedenen nationalen und internationalen Studien als
zentrale Faktoren für ein effektiveres und effizientes Gesundheitssystem identifiziert
werden und fortgesetzte Fehlentwicklungen einen Bedarf einer Veränderung
der Versorgung dringend machen, finden entsprechende Management-
Innovationen wie die IV keine rasche Diffusion. Für den Umgang mit insbesondere
nicht-inkrementellen Management-Innovation-en spielt die institutionelle
Logik (untereinander konsistente Normen, Handlungsprinzipien und Werte) eines
Akteurs eine große Rolle. Um die Logiken der Akteure identifizieren und
vergleichen zu können, wurden qualitative Interviews mit Leistungserbringern
und Experten durchgeführt, kodiert und einander gegenüber gestellt. Es werden
ausgewählte Zitate von Interviewten weitgehend in voller Länge aufgeführt, um
zentrale Erkenntnisse zu verdeutlichen.
Original language | German |
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Title of host publication | Der Wunsch nach mehr Zusammenarbeit in der Patientenversorgung : Optionen und Grenzen der Entwicklung innovativer Versorgungsformen |
Editors | Dirk Oberschachtsiek, Annika Pape |
Number of pages | 28 |
Volume | 12 |
Place of Publication | Berlin |
Publisher | LIT Verlag |
Publication date | 2015 |
Pages | 145- 172 |
ISBN (print) | 978-3-643-12970-3 |
Publication status | Published - 2015 |
- Management studies