"Fake Friends", Migration und Freundschaft: Über die Grenzen des Werts der Toleranz und ein Projekt zur Begegnung von Theologiestudierenden mit Migranten, ohne ihnen Hilfe geben zu sollen

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

Standard

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{216fa78f41694270b58bb6b022104a6e,
title = "{"}Fake Friends{"}, Migration und Freundschaft: {\"U}ber die Grenzen des Werts der Toleranz und ein Projekt zur Begegnung von Theologiestudierenden mit Migranten, ohne ihnen Hilfe geben zu sollen",
abstract = "Zusammenfassung Toleranz wird oft sowohl als ein formal-politischerMechanismus als auch ein sozialer Wert gesehen. In beiden Hinsichten gilt Toleranz als ein wichtiger Bestandteil der Integrierung von Migranten. Der Artikel zeigt aber, dass Toleranz genau entgegengesetzt wirkt zur Auffassung derer, die f{\"u}r sie pl{\"a}dieren, weil Toleranz immer eine Erlaubnis der Dominanten gegen{\"u}ber der Dominierten darstellt: Durch Toleranz werden angeblich anst{\"o}{\ss}ige Aspekte der Ankommenden formalisiert und wird ihr marginaler Status definiert. F{\"u}r eine gelungene Integration ist mehr als Toleranz erforderlich. Die zweite H{\"a}lfte des Artikels berichtet {\"u}ber eine experimentelle praktisch- theologische Lehrveranstaltung, in Zusammenhang mit der Theologiestudierende „fake friendships“ mit Gefl{\"u}chteten gestalteten, um dadurch jeweils gegenseitig die Lebenserfahrungen des anderen kennenzulernen und sozial Zugeh{\"o}rigkeit zu stiften. Abstract „Fake Friends“, Migration, and Friendship: Limitations of the Value of Tolerance and a Project about Students of Theology Meeting Migrants without being Expected to Help them Tolerance is often seen as not only a formal-political mechanism but also a social value. In both cases, tolerance is thought to be important for social integration of migrants. However, the article shows that, because tolerance is always a granting of permission by a dominant group to a permitted group, it works in exactly the opposite way that its defenders intend: namely, tolerance formalizes differences of migrants that are experienced as objectionable and makes their marginal social standing concrete.More than tolerance is necessary for successful integration. The second half of the article reports on an experiential learning seminar in which theology students and asylum-seekers in Bonn formed “fake friendships” as away of becoming familiar with one another{\textquoteright}s experience and contributing to social-belonging through cultivating mutual belonging to one another.",
keywords = "Theologie",
author = "Robinson, {Matthew Ryan}",
year = "2018",
doi = "10.13109/path.2018.107.7.333",
language = "Deutsch",
volume = "107",
pages = "333--352",
journal = "Pastoraltheologie",
issn = "0720-6259",
publisher = "Vandenhoeck and Ruprecht Verlag",
number = "7",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - "Fake Friends", Migration und Freundschaft

T2 - Über die Grenzen des Werts der Toleranz und ein Projekt zur Begegnung von Theologiestudierenden mit Migranten, ohne ihnen Hilfe geben zu sollen

AU - Robinson, Matthew Ryan

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Zusammenfassung Toleranz wird oft sowohl als ein formal-politischerMechanismus als auch ein sozialer Wert gesehen. In beiden Hinsichten gilt Toleranz als ein wichtiger Bestandteil der Integrierung von Migranten. Der Artikel zeigt aber, dass Toleranz genau entgegengesetzt wirkt zur Auffassung derer, die für sie plädieren, weil Toleranz immer eine Erlaubnis der Dominanten gegenüber der Dominierten darstellt: Durch Toleranz werden angeblich anstößige Aspekte der Ankommenden formalisiert und wird ihr marginaler Status definiert. Für eine gelungene Integration ist mehr als Toleranz erforderlich. Die zweite Hälfte des Artikels berichtet über eine experimentelle praktisch- theologische Lehrveranstaltung, in Zusammenhang mit der Theologiestudierende „fake friendships“ mit Geflüchteten gestalteten, um dadurch jeweils gegenseitig die Lebenserfahrungen des anderen kennenzulernen und sozial Zugehörigkeit zu stiften. Abstract „Fake Friends“, Migration, and Friendship: Limitations of the Value of Tolerance and a Project about Students of Theology Meeting Migrants without being Expected to Help them Tolerance is often seen as not only a formal-political mechanism but also a social value. In both cases, tolerance is thought to be important for social integration of migrants. However, the article shows that, because tolerance is always a granting of permission by a dominant group to a permitted group, it works in exactly the opposite way that its defenders intend: namely, tolerance formalizes differences of migrants that are experienced as objectionable and makes their marginal social standing concrete.More than tolerance is necessary for successful integration. The second half of the article reports on an experiential learning seminar in which theology students and asylum-seekers in Bonn formed “fake friendships” as away of becoming familiar with one another’s experience and contributing to social-belonging through cultivating mutual belonging to one another.

AB - Zusammenfassung Toleranz wird oft sowohl als ein formal-politischerMechanismus als auch ein sozialer Wert gesehen. In beiden Hinsichten gilt Toleranz als ein wichtiger Bestandteil der Integrierung von Migranten. Der Artikel zeigt aber, dass Toleranz genau entgegengesetzt wirkt zur Auffassung derer, die für sie plädieren, weil Toleranz immer eine Erlaubnis der Dominanten gegenüber der Dominierten darstellt: Durch Toleranz werden angeblich anstößige Aspekte der Ankommenden formalisiert und wird ihr marginaler Status definiert. Für eine gelungene Integration ist mehr als Toleranz erforderlich. Die zweite Hälfte des Artikels berichtet über eine experimentelle praktisch- theologische Lehrveranstaltung, in Zusammenhang mit der Theologiestudierende „fake friendships“ mit Geflüchteten gestalteten, um dadurch jeweils gegenseitig die Lebenserfahrungen des anderen kennenzulernen und sozial Zugehörigkeit zu stiften. Abstract „Fake Friends“, Migration, and Friendship: Limitations of the Value of Tolerance and a Project about Students of Theology Meeting Migrants without being Expected to Help them Tolerance is often seen as not only a formal-political mechanism but also a social value. In both cases, tolerance is thought to be important for social integration of migrants. However, the article shows that, because tolerance is always a granting of permission by a dominant group to a permitted group, it works in exactly the opposite way that its defenders intend: namely, tolerance formalizes differences of migrants that are experienced as objectionable and makes their marginal social standing concrete.More than tolerance is necessary for successful integration. The second half of the article reports on an experiential learning seminar in which theology students and asylum-seekers in Bonn formed “fake friendships” as away of becoming familiar with one another’s experience and contributing to social-belonging through cultivating mutual belonging to one another.

KW - Theologie

U2 - 10.13109/path.2018.107.7.333

DO - 10.13109/path.2018.107.7.333

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 107

SP - 333

EP - 352

JO - Pastoraltheologie

JF - Pastoraltheologie

SN - 0720-6259

IS - 7

ER -

Recently viewed

Publications

  1. Zur Konzeption und Durchführung eines Schulleitungsmonitorings im deutschsprachigen Bildungsraum
  2. The European Electricity Market
  3. Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz
  4. Biomechanische und physiologische Effekte von Vibrationsreizen beim Menschen
  5. Umweltprüfungen und Bürgerbeteiligung bei der Planung des Ausbaus des deutschen Übertragungsnetzes
  6. Gestaltungspotenziale kollaborativer Wissensnetzwerke in "Lernenden Verwaltungen" am Beispiel des praxisbezogenen Online-Kurses "Projektmanagement" der Universität Lüneburg.
  7. Zum Einsatz von Vibrationsreizen in der Neurorehabilitation
  8. Anfängliches Denken versus Weltbürgertum
  9. Ein Wochenendcamp als fächerverbindendes Förderangebot für interessierte und begabte Grundschulkinder
  10. Die BINK-Strategie zur Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens und nachhaltiger Konsumkultur in Bildungsorganisationen – Weiterentwicklung auf der Basis einer formativen Evaluation
  11. Der Sustainable Economic Value von sozialer Nachhaltigkeit und Umweltmanagement
  12. Rarity types of forest plants in Northern Germany
  13. Wissenskommunikations-Management
  14. Bundestagswahl 2002: Kontext, Ergebnisse, Konsequenzen
  15. Politicised opinion leaders in the younger generation
  16. Berechnung von Eisengehalten und Verockerungspotential von Schluckbrunnen mithilfe von Temperatur-, Redoxpotential-, pH-Wert-, Leitfähigkeits- und Sauerstoffsättigungsdaten
  17. Schutz, Nutzung und nachhaltige Gestaltung – Geschlechteraspekte im Umgang mit Natur
  18. Achsen adoleszenter Zugehörigkeitsarbeit
  19. Bewertungskriterien für die Beschaffung verschiedener Papiere.