Die Unsichtbarkeit der Kinder im Kinderschutz: Zur sozialwissenschaftlichen Rezeption eines kindheitssoziologischen Befundes
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Standard
Kind(er) und Kindheit(en) im Blick der Forschung: Zentrale theoretische Figuren und ihre empirische Erkundung. ed. / Anja Schierbaum; Miriam Diederichs; Kristina Schierbaum. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2024. p. 209-224 (Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung; Vol. 30).
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RIS
TY - CHAP
T1 - Die Unsichtbarkeit der Kinder im Kinderschutz
T2 - Zur sozialwissenschaftlichen Rezeption eines kindheitssoziologischen Befundes
AU - Alberth, Lars
PY - 2024/4/19
Y1 - 2024/4/19
N2 - Der Beitrag untersucht die Rezeption des Befundes, dass Kinder in den Verfahren des Kinderschutzes unsichtbar bleiben, d. h. weder als Adressat:innen, als Informationsquellen noch als Empfänger:innen von Dienstleistungen behandelt werden. Damit wird eine Wissenslücke in der Kinderschutzpraxis sichtbar, die dazu beitragen kann, die Gefährdungslagen von Kindern zu verstetigen. Kindheitssoziologisch kann dieser Befund mit dem niedrigen gesellschaftlichen Status von Kindern erklärt werden. Indem der Kinderschutz die generationalen Asymmetrien nicht antastet, trägt er in seiner gegenwärtigen Verfassung damit – auch entgegen des gesellschaftlichen Auftrages – zur Ermöglichung von Gewalt zwischen Eltern und Kindern bei. Untersucht wird, ob und wie zentrale Forschungsprogramme zum Kinderschutz diesen Befund in ihre Erklärungsmodelle integrieren und woran dies scheitert. Eine fehlende Berücksichtigung dieses Befundes reproduziert jedoch eine Dynamik von kindbezogenen Wissen und Nicht-Wissen, reduziert damit die Erklärungskraft dieser Forschungsprogramme und hemmt in der Folge auch die Entwicklung wirksamer Programme in der Kinderschutzpraxis.
AB - Der Beitrag untersucht die Rezeption des Befundes, dass Kinder in den Verfahren des Kinderschutzes unsichtbar bleiben, d. h. weder als Adressat:innen, als Informationsquellen noch als Empfänger:innen von Dienstleistungen behandelt werden. Damit wird eine Wissenslücke in der Kinderschutzpraxis sichtbar, die dazu beitragen kann, die Gefährdungslagen von Kindern zu verstetigen. Kindheitssoziologisch kann dieser Befund mit dem niedrigen gesellschaftlichen Status von Kindern erklärt werden. Indem der Kinderschutz die generationalen Asymmetrien nicht antastet, trägt er in seiner gegenwärtigen Verfassung damit – auch entgegen des gesellschaftlichen Auftrages – zur Ermöglichung von Gewalt zwischen Eltern und Kindern bei. Untersucht wird, ob und wie zentrale Forschungsprogramme zum Kinderschutz diesen Befund in ihre Erklärungsmodelle integrieren und woran dies scheitert. Eine fehlende Berücksichtigung dieses Befundes reproduziert jedoch eine Dynamik von kindbezogenen Wissen und Nicht-Wissen, reduziert damit die Erklärungskraft dieser Forschungsprogramme und hemmt in der Folge auch die Entwicklung wirksamer Programme in der Kinderschutzpraxis.
KW - Soziologie
KW - Kinderschutz
KW - Generationale Ordnung
KW - Gewaltforschung
KW - Organisationssoziologie
KW - Professionsforschung
KW - Nicht-Wissen
KW - Kindheit
KW - Kindzentrierung
UR - https://doi.org/10.1007/978-3-658-42625-5
UR - https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-42625-5#bibliographic-information
U2 - 10.1007/978-3-658-42625-5_12
DO - 10.1007/978-3-658-42625-5_12
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-658-42624-8
T3 - Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung
SP - 209
EP - 224
BT - Kind(er) und Kindheit(en) im Blick der Forschung
A2 - Schierbaum, Anja
A2 - Diederichs, Miriam
A2 - Schierbaum, Kristina
PB - Springer Fachmedien Wiesbaden
CY - Wiesbaden
ER -