Die Rolle von Unternehmensdialogen im gesellschaftlichen Diskurs über umstrittene Technikentwicklungen: Der „InfoDialog Fracking“

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Die Rolle von Unternehmensdialogen im gesellschaftlichen Diskurs über umstrittene Technikentwicklungen: Der „InfoDialog Fracking“. / Saretzki, Thomas; Bornemann, Basil.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Vol. 27, No. 4, 15.12.2014, p. 70-82.

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title = "Die Rolle von Unternehmensdialogen im gesellschaftlichen Diskurs {\"u}ber umstrittene Technikentwicklungen: Der „InfoDialog Fracking“",
abstract = "Angesichts zunehmender Proteste gegen „Fracking“ haben sich die Manager von ExxonMobil auf Vorschlag von zwei Beratungsunternehmen entschieden, strittige Fragen zu dieser Energietechnologie im Rahmen eines beteiligungsorientierten „Unternehmensdialogs“ aufzugreifen und von wissenschaftlichen Experten bearbeiten zu lassen. Der Beitrag analysiert diesen „InfoDialog Fracking“ im Hinblick auf Organisation und Selbstverst{\"a}ndnis, Tr{\"a}ger und Adressaten, Repr{\"a}sentation und Partizipation und fragt kritisch nach seiner Legitimit{\"a}t und Leistungsf{\"a}higkeit. Der Dialog ist aufgrund seiner privatwirtschaftlichen Einbettung und seiner konzeptionellen Anlage nicht als Vorbild f{\"u}r die Organisation gesellschaftlicher Diskurse einzuordnen. Die Rolle eines neutralen Konfliktvermittlers oder unparteilichen Schiedsrichters kann er nicht spielen, da der Expertenkreis des Dialoges zugleich als Anwalt f{\"u}r einen bestimmten politischen Umgang mit der umstrittenen Fracking-Technologie auftritt. Die {\"U}bernahme dieser advokatorischen Rolle verhindert, dass der InfoDialog die Aufgabe der {\"o}ffentlichen Aufkl{\"a}rung {\"u}ber technologie- und energiepolitische Alternativen im Streit um die Fracking-Technologie {\"u}berzeugend wahrnehmen kann. ",
keywords = "Politikwissenschaft, Fracking, Dialog, Konflikt",
author = "Thomas Saretzki and Basil Bornemann",
year = "2014",
month = dec,
day = "15",
doi = "10.1515/fjsb-2014-0409",
language = "Deutsch",
volume = "27",
pages = "70--82",
journal = "Forschungsjournal Soziale Bewegungen",
issn = "2192-4848",
publisher = "De Gruyter Oldenbourg ",
number = "4",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Die Rolle von Unternehmensdialogen im gesellschaftlichen Diskurs über umstrittene Technikentwicklungen: Der „InfoDialog Fracking“

AU - Saretzki, Thomas

AU - Bornemann, Basil

PY - 2014/12/15

Y1 - 2014/12/15

N2 - Angesichts zunehmender Proteste gegen „Fracking“ haben sich die Manager von ExxonMobil auf Vorschlag von zwei Beratungsunternehmen entschieden, strittige Fragen zu dieser Energietechnologie im Rahmen eines beteiligungsorientierten „Unternehmensdialogs“ aufzugreifen und von wissenschaftlichen Experten bearbeiten zu lassen. Der Beitrag analysiert diesen „InfoDialog Fracking“ im Hinblick auf Organisation und Selbstverständnis, Träger und Adressaten, Repräsentation und Partizipation und fragt kritisch nach seiner Legitimität und Leistungsfähigkeit. Der Dialog ist aufgrund seiner privatwirtschaftlichen Einbettung und seiner konzeptionellen Anlage nicht als Vorbild für die Organisation gesellschaftlicher Diskurse einzuordnen. Die Rolle eines neutralen Konfliktvermittlers oder unparteilichen Schiedsrichters kann er nicht spielen, da der Expertenkreis des Dialoges zugleich als Anwalt für einen bestimmten politischen Umgang mit der umstrittenen Fracking-Technologie auftritt. Die Übernahme dieser advokatorischen Rolle verhindert, dass der InfoDialog die Aufgabe der öffentlichen Aufklärung über technologie- und energiepolitische Alternativen im Streit um die Fracking-Technologie überzeugend wahrnehmen kann.

AB - Angesichts zunehmender Proteste gegen „Fracking“ haben sich die Manager von ExxonMobil auf Vorschlag von zwei Beratungsunternehmen entschieden, strittige Fragen zu dieser Energietechnologie im Rahmen eines beteiligungsorientierten „Unternehmensdialogs“ aufzugreifen und von wissenschaftlichen Experten bearbeiten zu lassen. Der Beitrag analysiert diesen „InfoDialog Fracking“ im Hinblick auf Organisation und Selbstverständnis, Träger und Adressaten, Repräsentation und Partizipation und fragt kritisch nach seiner Legitimität und Leistungsfähigkeit. Der Dialog ist aufgrund seiner privatwirtschaftlichen Einbettung und seiner konzeptionellen Anlage nicht als Vorbild für die Organisation gesellschaftlicher Diskurse einzuordnen. Die Rolle eines neutralen Konfliktvermittlers oder unparteilichen Schiedsrichters kann er nicht spielen, da der Expertenkreis des Dialoges zugleich als Anwalt für einen bestimmten politischen Umgang mit der umstrittenen Fracking-Technologie auftritt. Die Übernahme dieser advokatorischen Rolle verhindert, dass der InfoDialog die Aufgabe der öffentlichen Aufklärung über technologie- und energiepolitische Alternativen im Streit um die Fracking-Technologie überzeugend wahrnehmen kann.

KW - Politikwissenschaft

KW - Fracking

KW - Dialog

KW - Konflikt

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/e8234e15-d0b0-3e26-95a2-2d44d95a4823/

U2 - 10.1515/fjsb-2014-0409

DO - 10.1515/fjsb-2014-0409

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 27

SP - 70

EP - 82

JO - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

JF - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

SN - 2192-4848

IS - 4

ER -