Die Männerumkleide – ein inverses Panoptikon

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In unserem Alltag passen wir häufig unser Äußeres den Anforderungen von Situationen und Tätigkeiten an. Dazu gehört das Tragen von „angemessener“ Kleidung, die neben der Erfüllung spezifischer Schutzfunktionen auch die soziale Sichtbarkeit der Trägerinnen garantiert. Als einschlägige Beispiele mögen Berufskleidung oder Uniformen dienen, aber auch für unsere Freizeit gelten solche Bekleidungsregeln. Vor allem der Sport fällt durch ein ausdifferenziertes Angebot an disziplintypischer Kleidung auf, die ähnlich der Berufsuniform besondere Funktionen erfüllen soll und zugleich allen Anwesenden anzeigt, dass hier jemand einen bestimmten Sport betreibt. Ein deutlicher Unterschied besteht dabei zwischen informell organisierten Sportaktivitäten und Sport in formalen Organisationen wie Vereinen, Sportclubs und Fitnessstudios, die ihre Mitglieder auf das Tragen einer bestimmten Kleidung verpflichten. Diese Verpflichtung kann unterschiedlich stark restriktiv ausfallen. Eher restriktive Fälle wären das Freizeitbad, in dem man eine bestimmte Badekleidung tragen muss, oder der Fußballverein, der von seinen sportlich aktiven Mitgliedern das Tragen einer bestimmten Farbkombination verlangt. Weniger restriktiv zeigen sich Fitnessstudios, in denen zwar das Tragen von Sportkleidung vorgeschrieben ist, deren Spektrum aber vergleichsweise breit ausfällt.
Original languageGerman
Title of host publicationDinge befremden : Essays zu materieller Kultur
EditorsJulia Reuter, Oliver Berli
Number of pages9
Place of PublicationWiesbaden
PublisherSpringer VS
Publication date12.05.2016
Edition1
Pages63-71
ISBN (print)978-3-658-10450-4
ISBN (electronic)978-3-658-10451-1
DOIs
Publication statusPublished - 12.05.2016
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