Das Wissen des Profils: Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearchpeer-review

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Das Wissen des Profils : Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur. / Bernard, Andreas.

Profile: Interdisziplinäre Beiträge. ed. / Martin Degeling; Julius Othmer; Andreas Weich; Bianca Westermann. Lüneburg : meson press, 2017. p. 27-36.

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Bernard, A 2017, Das Wissen des Profils: Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur. in M Degeling, J Othmer, A Weich & B Westermann (eds), Profile: Interdisziplinäre Beiträge. meson press, Lüneburg, pp. 27-36. https://doi.org/10.14619/021

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Bernard, A. (2017). Das Wissen des Profils: Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur. In M. Degeling, J. Othmer, A. Weich, & B. Westermann (Eds.), Profile: Interdisziplinäre Beiträge (pp. 27-36). meson press. https://doi.org/10.14619/021

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Bernard A. Das Wissen des Profils: Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur. In Degeling M, Othmer J, Weich A, Westermann B, editors, Profile: Interdisziplinäre Beiträge. Lüneburg: meson press. 2017. p. 27-36 doi: 10.14619/021

Bibtex

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title = "Das Wissen des Profils: {\"U}ber das Selbstdesign in der digitalen Kultur",
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keywords = "Digitale Medien",
author = "Andreas Bernard",
year = "2017",
doi = "10.14619/021",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-95796-100-6",
pages = "27--36",
editor = "Martin Degeling and Julius Othmer and Weich, {Andreas } and Bianca Westermann",
booktitle = "Profile",
publisher = "meson press",
address = "Deutschland",

}

RIS

TY - CHAP

T1 - Das Wissen des Profils

T2 - Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur

AU - Bernard, Andreas

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Der Aufsatz geht von der Beobachtung aus, dass sich das in der digitalen Kultur forcierte Wissen über den Menschen auffallend häufig auf Formate und Technologien der Kriminalistik- und Psychiatriegeschichte bezieht. Heute pflegen wir alle eine Vielzahl von persönlichen und akademischen ‚Profilen‘, doch man darf nicht vergessen, dass dieses Erkenntnisinstrument im Lauf des 20. Jahrhunderts zunächst an verhaltensauffälligen Schülern, Kranken und Verbrechern erprobt wurde. Was bedeutet es also, dass das digitale Selbst der Gegenwart seine Souveränität und Selbstermächtigung durch Verfahren beziehen soll, die vom ausgehenden 19. bis zum späten 20. Jahrhundert der (staatlichen, polizeilichen, medizinischen, pädagogischen) Bemächtigung abweichender Subjekte vorbehalten war? Es hat sich in den letzten 20, 25 Jahren ein verändertes Verhältnis zu Verfahren der Erfassung ergeben, das offenbar wesentlich auf Aspekten der Freiwilligkeit und der Verinnerlichung von Machtbeziehungen beruht. Vor diesem Hintergrund schlägt der Aufsatz schließlich einen neuen, auf oucaults ‚Disziplinarmacht‘ und Deleuzes 28 ‚Kontrollmacht‘ referierenden Begriff der ‚Internalisierungsmacht‘ vor, um den gegenwärtigen Status von Subjektivität im Zeitalter der ‚Profile‘ beschreibbar zu machen.

AB - Der Aufsatz geht von der Beobachtung aus, dass sich das in der digitalen Kultur forcierte Wissen über den Menschen auffallend häufig auf Formate und Technologien der Kriminalistik- und Psychiatriegeschichte bezieht. Heute pflegen wir alle eine Vielzahl von persönlichen und akademischen ‚Profilen‘, doch man darf nicht vergessen, dass dieses Erkenntnisinstrument im Lauf des 20. Jahrhunderts zunächst an verhaltensauffälligen Schülern, Kranken und Verbrechern erprobt wurde. Was bedeutet es also, dass das digitale Selbst der Gegenwart seine Souveränität und Selbstermächtigung durch Verfahren beziehen soll, die vom ausgehenden 19. bis zum späten 20. Jahrhundert der (staatlichen, polizeilichen, medizinischen, pädagogischen) Bemächtigung abweichender Subjekte vorbehalten war? Es hat sich in den letzten 20, 25 Jahren ein verändertes Verhältnis zu Verfahren der Erfassung ergeben, das offenbar wesentlich auf Aspekten der Freiwilligkeit und der Verinnerlichung von Machtbeziehungen beruht. Vor diesem Hintergrund schlägt der Aufsatz schließlich einen neuen, auf oucaults ‚Disziplinarmacht‘ und Deleuzes 28 ‚Kontrollmacht‘ referierenden Begriff der ‚Internalisierungsmacht‘ vor, um den gegenwärtigen Status von Subjektivität im Zeitalter der ‚Profile‘ beschreibbar zu machen.

KW - Digitale Medien

U2 - 10.14619/021

DO - 10.14619/021

M3 - Aufsätze in Sammelwerken

SN - 978-3-95796-100-6

SN - 978-3-95796-101-3

SP - 27

EP - 36

BT - Profile

A2 - Degeling, Martin

A2 - Othmer, Julius

A2 - Weich, Andreas

A2 - Westermann, Bianca

PB - meson press

CY - Lüneburg

ER -

DOI