Das Wissen des Profils: Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research › peer-review
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Profile: Interdisziplinäre Beiträge. ed. / Martin Degeling; Julius Othmer; Andreas Weich; Bianca Westermann. Lüneburg: meson press, 2017. p. 27-36.
Research output: Contributions to collected editions/works › Contributions to collected editions/anthologies › Research › peer-review
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}
RIS
TY - CHAP
T1 - Das Wissen des Profils
T2 - Über das Selbstdesign in der digitalen Kultur
AU - Bernard, Andreas
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Der Aufsatz geht von der Beobachtung aus, dass sich das in der digitalen Kultur forcierte Wissen über den Menschen auffallend häufig auf Formate und Technologien der Kriminalistik- und Psychiatriegeschichte bezieht. Heute pflegen wir alle eine Vielzahl von persönlichen und akademischen ‚Profilen‘, doch man darf nicht vergessen, dass dieses Erkenntnisinstrument im Lauf des 20. Jahrhunderts zunächst an verhaltensauffälligen Schülern, Kranken und Verbrechern erprobt wurde. Was bedeutet es also, dass das digitale Selbst der Gegenwart seine Souveränität und Selbstermächtigung durch Verfahren beziehen soll, die vom ausgehenden 19. bis zum späten 20. Jahrhundert der (staatlichen, polizeilichen, medizinischen, pädagogischen) Bemächtigung abweichender Subjekte vorbehalten war? Es hat sich in den letzten 20, 25 Jahren ein verändertes Verhältnis zu Verfahren der Erfassung ergeben, das offenbar wesentlich auf Aspekten der Freiwilligkeit und der Verinnerlichung von Machtbeziehungen beruht. Vor diesem Hintergrund schlägt der Aufsatz schließlich einen neuen, auf oucaults ‚Disziplinarmacht‘ und Deleuzes 28 ‚Kontrollmacht‘ referierenden Begriff der ‚Internalisierungsmacht‘ vor, um den gegenwärtigen Status von Subjektivität im Zeitalter der ‚Profile‘ beschreibbar zu machen.
AB - Der Aufsatz geht von der Beobachtung aus, dass sich das in der digitalen Kultur forcierte Wissen über den Menschen auffallend häufig auf Formate und Technologien der Kriminalistik- und Psychiatriegeschichte bezieht. Heute pflegen wir alle eine Vielzahl von persönlichen und akademischen ‚Profilen‘, doch man darf nicht vergessen, dass dieses Erkenntnisinstrument im Lauf des 20. Jahrhunderts zunächst an verhaltensauffälligen Schülern, Kranken und Verbrechern erprobt wurde. Was bedeutet es also, dass das digitale Selbst der Gegenwart seine Souveränität und Selbstermächtigung durch Verfahren beziehen soll, die vom ausgehenden 19. bis zum späten 20. Jahrhundert der (staatlichen, polizeilichen, medizinischen, pädagogischen) Bemächtigung abweichender Subjekte vorbehalten war? Es hat sich in den letzten 20, 25 Jahren ein verändertes Verhältnis zu Verfahren der Erfassung ergeben, das offenbar wesentlich auf Aspekten der Freiwilligkeit und der Verinnerlichung von Machtbeziehungen beruht. Vor diesem Hintergrund schlägt der Aufsatz schließlich einen neuen, auf oucaults ‚Disziplinarmacht‘ und Deleuzes 28 ‚Kontrollmacht‘ referierenden Begriff der ‚Internalisierungsmacht‘ vor, um den gegenwärtigen Status von Subjektivität im Zeitalter der ‚Profile‘ beschreibbar zu machen.
KW - Digitale Medien
U2 - 10.14619/021
DO - 10.14619/021
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-95796-100-6
SN - 978-3-95796-101-3
SP - 27
EP - 36
BT - Profile
A2 - Degeling, Martin
A2 - Othmer, Julius
A2 - Weich, Andreas
A2 - Westermann, Bianca
PB - meson press
CY - Lüneburg
ER -