Aufbruch in eine andere Welt: Die 1990er als Kulturjahrzehnt

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Aufbruch in eine andere Welt: Die 1990er als Kulturjahrzehnt. / Bussiek, Dagmar.
In: INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, No. 1, 2015, p. 18-26.

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title = "Aufbruch in eine andere Welt: Die 1990er als Kulturjahrzehnt",
abstract = "Die 1990er Jahre sind den meisten von uns noch aus eigenem Erleben mehr oder weniger in Erinnerung. Das bedeutet, dass viele von uns ihre subjektiven Vorstellungen davon haben, was in diesem Jahrzehnt wichtig gewesen ist. Dieser fehlende zeitliche Abstand bringt die Gefahr mit sich, dass es zu Verzerrungen und Fehldeutungen kommt. Mit aller Vorsicht glaube ich aber doch sagen zu k{\"o}nnen, dass die 1990er Jahre in Deutschland von einer fortschreitenden Individualisierung und Ausdifferenzierung der Lebensstile gepr{\"a}gt waren. Die Zahl der Einpersonenhaushalte stieg sprunghaft an, ebenso die Zahl der unverheiratet zusammenlebenden Paare, der Alleinerziehenden und Patchworkfamilien. Die traditionelle Kernfamilie – Vater, Mutter, gemeinsame Kinder in einem Haushalt – verlor zwar nicht an gesellschaftlicher Pr{\"a}gekraft, wurde aber zunehmend von einem Leitbild zu einer Lebensform unter anderen.Dies waren Entwicklungen, die nicht zuletzt auch von dem immer lauter werdenden Ruf nach Mobilit{\"a}t und Flexibilit{\"a}t begleitet waren. Arbeitsvertr{\"a}ge wurden vermehrt befristet, was die pers{\"o}nliche Zukunft schwerer planbar machte. Immer selbstverst{\"a}ndlicher wurde erwartet […]Das Interview f{\"u}hrten Katharina Rahlf und Marika Przybilla.",
keywords = "Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaften allg.",
author = "Dagmar Bussiek",
year = "2015",
language = "Deutsch",
pages = "18--26",
journal = "INDES. Zeitschrift f{\"u}r Politik und Gesellschaft",
issn = "2191-995X",
publisher = "Vandenhoeck and Ruprecht GmbH and Co. KG",
number = "1",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Aufbruch in eine andere Welt

T2 - Die 1990er als Kulturjahrzehnt

AU - Bussiek, Dagmar

PY - 2015

Y1 - 2015

N2 - Die 1990er Jahre sind den meisten von uns noch aus eigenem Erleben mehr oder weniger in Erinnerung. Das bedeutet, dass viele von uns ihre subjektiven Vorstellungen davon haben, was in diesem Jahrzehnt wichtig gewesen ist. Dieser fehlende zeitliche Abstand bringt die Gefahr mit sich, dass es zu Verzerrungen und Fehldeutungen kommt. Mit aller Vorsicht glaube ich aber doch sagen zu können, dass die 1990er Jahre in Deutschland von einer fortschreitenden Individualisierung und Ausdifferenzierung der Lebensstile geprägt waren. Die Zahl der Einpersonenhaushalte stieg sprunghaft an, ebenso die Zahl der unverheiratet zusammenlebenden Paare, der Alleinerziehenden und Patchworkfamilien. Die traditionelle Kernfamilie – Vater, Mutter, gemeinsame Kinder in einem Haushalt – verlor zwar nicht an gesellschaftlicher Prägekraft, wurde aber zunehmend von einem Leitbild zu einer Lebensform unter anderen.Dies waren Entwicklungen, die nicht zuletzt auch von dem immer lauter werdenden Ruf nach Mobilität und Flexibilität begleitet waren. Arbeitsverträge wurden vermehrt befristet, was die persönliche Zukunft schwerer planbar machte. Immer selbstverständlicher wurde erwartet […]Das Interview führten Katharina Rahlf und Marika Przybilla.

AB - Die 1990er Jahre sind den meisten von uns noch aus eigenem Erleben mehr oder weniger in Erinnerung. Das bedeutet, dass viele von uns ihre subjektiven Vorstellungen davon haben, was in diesem Jahrzehnt wichtig gewesen ist. Dieser fehlende zeitliche Abstand bringt die Gefahr mit sich, dass es zu Verzerrungen und Fehldeutungen kommt. Mit aller Vorsicht glaube ich aber doch sagen zu können, dass die 1990er Jahre in Deutschland von einer fortschreitenden Individualisierung und Ausdifferenzierung der Lebensstile geprägt waren. Die Zahl der Einpersonenhaushalte stieg sprunghaft an, ebenso die Zahl der unverheiratet zusammenlebenden Paare, der Alleinerziehenden und Patchworkfamilien. Die traditionelle Kernfamilie – Vater, Mutter, gemeinsame Kinder in einem Haushalt – verlor zwar nicht an gesellschaftlicher Prägekraft, wurde aber zunehmend von einem Leitbild zu einer Lebensform unter anderen.Dies waren Entwicklungen, die nicht zuletzt auch von dem immer lauter werdenden Ruf nach Mobilität und Flexibilität begleitet waren. Arbeitsverträge wurden vermehrt befristet, was die persönliche Zukunft schwerer planbar machte. Immer selbstverständlicher wurde erwartet […]Das Interview führten Katharina Rahlf und Marika Przybilla.

KW - Geschichtswissenschaft

KW - Kulturwissenschaften allg.

UR - http://indes-online.de/1-2015-aufbruch-in-eine-andere-welt

M3 - Zeitschriftenaufsätze

SP - 18

EP - 26

JO - INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft

JF - INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft

SN - 2191-995X

IS - 1

ER -