Zur Kultur der Klangerzeuger. Das theoretische Konzept "Musikinstrument" im Kontext technikkultureller Konfigurationen.
Activity: Talk or presentation › Conference Presentations › Research
Sarah Hardjowirogo - Speaker
Ausgehend von der Hornbostel/Sachs’schen „Systematik der Musikinstrumente“ (1914), möchte der Beitrag die Frage diskutieren, auf welche Weise Apparate wie iPad, Sampler und Turntables aus musikwissenschaftlicher Perspektive als Musikinstrumente verortet werden können. Inwieweit können instrumentenkundliche Klassifikationssysteme Aufschluss über ein passendes theoretisches Konzept „Musikinstrument“ geben? Handelt es sich bei den genannten Objekten überhaupt um Musikinstrumente – und wenn ja, warum?
Im vergangenen Jahrhundert ist eine Vielzahl neuer Technologien, Apparate, Klänge und Praktiken entstanden, die längst Teil sedimentierter musikalischer Praxis sind und auf diese Weise unseren Instrumentenbegriff, also ein konventionalisiertes Verständnis davon, was ein Musikinstrument sei, maßgeblich beeinflussen.
Die Instrumentenkunde begreift das Musikinstrument nach wie vor primär als Klangerzeuger, was sich nicht zuletzt auch in der gängigen Klassifikation nach Kriterien seiner physikalischen Funktionsweise niederschlägt. Sein „Instrument-Sein“ ist ontologisch begründet auf einer ihm eingeschriebenen inneren „instrumentalen Wesenheit“.
Die Schwierigkeit, auf solcher Grundlage die musikinstrumentale Verwendung technischer Konfigurationen wie den oben genannten theoretisch einordnen zu können, ist bereits mehrfach benannt worden (z.B. Enders 1987, Kvifte 1988, Miranda/Wanderley 2006, Großmann 2010) und hat in einigen Fällen dazu geführt, dem Problem mithilfe neuer Klassifikationsschemata zu begegnen.
In Anlehnung an die kulturwissenschaftliche Perspektive auf das Musikinstrument als kulturelles Artefakt, das im Kontext seiner Einbindung in eine musikalische Praxis zu sehen ist, argumentiert der Beitrag für die Entwicklung eines erweiterten Instrumentenbegriffs auf der Basis von Kriterien konventionalisierter Rezeptionserwartungen in einer auditiven Kultur.
Im vergangenen Jahrhundert ist eine Vielzahl neuer Technologien, Apparate, Klänge und Praktiken entstanden, die längst Teil sedimentierter musikalischer Praxis sind und auf diese Weise unseren Instrumentenbegriff, also ein konventionalisiertes Verständnis davon, was ein Musikinstrument sei, maßgeblich beeinflussen.
Die Instrumentenkunde begreift das Musikinstrument nach wie vor primär als Klangerzeuger, was sich nicht zuletzt auch in der gängigen Klassifikation nach Kriterien seiner physikalischen Funktionsweise niederschlägt. Sein „Instrument-Sein“ ist ontologisch begründet auf einer ihm eingeschriebenen inneren „instrumentalen Wesenheit“.
Die Schwierigkeit, auf solcher Grundlage die musikinstrumentale Verwendung technischer Konfigurationen wie den oben genannten theoretisch einordnen zu können, ist bereits mehrfach benannt worden (z.B. Enders 1987, Kvifte 1988, Miranda/Wanderley 2006, Großmann 2010) und hat in einigen Fällen dazu geführt, dem Problem mithilfe neuer Klassifikationsschemata zu begegnen.
In Anlehnung an die kulturwissenschaftliche Perspektive auf das Musikinstrument als kulturelles Artefakt, das im Kontext seiner Einbindung in eine musikalische Praxis zu sehen ist, argumentiert der Beitrag für die Entwicklung eines erweiterten Instrumentenbegriffs auf der Basis von Kriterien konventionalisierter Rezeptionserwartungen in einer auditiven Kultur.
19.02.2011
Event
Jahrestagung der Fachgruppe “Systematische Musikwissenschaft” der Gesellschaft für Musikforschung - GfM 2011
19.02.11 → …
Hannover, GermanyEvent: Conference
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