Das Gedächtnis eines Ortes. Das Kommunizieren, Speichern und Vergessen von Kulturerbe in Elx

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Anja Saretzki - Speaker

Elx ist einer der wenigen Orte auf der Welt, der von der UNESCO mit zwei Welterbetiteln ausgezeichnet wurde: Im Jahre 2000 erklärte man den Palmeral, eine im 9. Jahrhundert angelegte Gruppierung von Palmengärten, zum Weltkulturerbe. Im Jahr darauf folgte die Auszeichnung des Misteri d’Elx, eines mittelalterlichen Mysterienspiels. Obschon beide Arten des kulturellen Erbes Welterbestatus erlangt haben, sind sie höchst unterschiedlich im Gedächtnis der Stadt verankert. Der Palmeral als materielles Kulturerbe ist weitestgehend im unbewohnten Speichergedächtnis der Stadt abgelegt. Die Einheimischen haben kaum noch einen vitalen Bezug zum Palmeral, sein Wert ergibt sich für die Stadt aus seiner Funktion als touristische Attraktion. Im Gegensatz dazu steht für das Misteri die Teilhabe am Fest als gelebte identitätsstiftende Praxis im Vordergrund der Arbeit am Gedächtnis. Über ein immer wieder aktualisiertes gemeinschaftliches Erleben drückt sich die Erneuerung einer örtlichen Zugehörigkeit aus, was das immaterielle Kulturerbe Misteri so wertvoll für die Stadt macht.
20.11.2009

Event

11. Salzburger Tourismusforum 2009: Immaterielles Kulturerbe und Tourismus. Rituale, Traditionen, Inszenierungen

19.11.0920.11.09

Salzburg, Austria

Event: Conference