Wider die Erinnerung: Der mediale Diskurs um die Ausstellung „Vernichtungskrieg“

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Die Wehrmachtsausstellung hat in Hinblick auf die Reichweite, die Vehemenz und die Formen der öffentlichen Reaktion einen der wohl heftigsten Konflikte um die NS-Vergangenheit in Deutschland entfesselt. Mit dem Thema der Ausstellung, der aktiven Beteiligung der Wehrmacht an den Verbrechen des NS-Regimes in der Sowjetunion und auf dem Balkan von 1941 bis 1944, haben die Initiatoren den Mythos der „sauberen Wehrmacht“ zerstört. Auf ihren 32 Stationen1, vom März 1995 bis Sommer 1999, hat die Ausstellung nicht nur zu argumentativen Kontroversen, Diskussionen um Wissenschaftlichkeit und Legitimität der Ausstellung und sogar zu Debatten im Bundestag geführt (vgl. Thiele 1997). Sie zog auch eine Welle von persönlichen Angriffen auf die Initiatoren nach sich, Demonstrationen, Boykotte, Anschläge bis hin zum in Saarbrücken verübten Bombenattentat auf die Ausstellung. Der öffentliche Konflikt, den die Ausstellung auslöste, brach als Symptom und Indikator erneut — wie schon frühere Konflikte um die NS-Vergangenheit — die bisherige „verborgene“ kollektive bundesdeutsche Erinnerungskultur auf.
OriginalspracheDeutsch
TitelDer Krieg in der Nachkriegszeit : Der Zweite Weltkrieg in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik
HerausgeberMichael Greven, Oliver von Wrochem
Anzahl der Seiten17
ErscheinungsortWiesbaden
VerlagSpringer VS
Erscheinungsdatum01.01.2000
Seiten337-353
ISBN (Print)978-3-322-92233-5
ISBN (elektronisch)978-3-322-92232-8
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PublikationsstatusErschienen - 01.01.2000
Extern publiziertJa

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