Vom Zusammenhang im All – Hermann Bahr als Student der Nationalökonomie

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Bestenfalls eine Randnotiz der Forschung stellt es bislang dar, dass Hermann Bahr zwischen Mai 1884 und Mai 1887 die Friedrich Wilhelm-Universität zu Berlin besuchte um Nationalökonomie zu studieren, dabei einige nationalökonomische Texte veröffentlichte und eine Dissertation anfertigte. Eine selbstständige Publikation liegt nicht vor und abseits zweier kürzerer Texte des Wiener Politikwissenschaftlers Johann Dvořák, der sich mit Bahrs Sozialismus und Marxismus beschäftigt,1 fehlen Aufsätze, die sich des Themas annehmen würden. Die Rezeption ist bis heute sporadisch – und sie ist thematisch auf Bahrs Marxismus beschränkt. Schon zu Lebzeiten scheint der Blick auf den angegebenen Zeitraum vor allem den ‚sozialistischen Bahr‘ zu suchen; nach Bahr, dem Burschenschafter, die zweite Emanation, die größere Aufmerksamkeit erregte.2

Diese Lücke befremdet im Licht einer Literatur- und Kulturforschung, die längst die enge Verflechtung zwischen Wissenschaft und Literatur auch und gerade für den Zeitraum der klassischen ästhetischen Moderne untersucht ← 15 | 16 → und vielfach belegt hat. Immerhin stellen die gut 30 Texte, in denen sich Bahr zwischen 1884 und 1887 zu Fragen der Ökonomie im weiteren Sinn positioniert und die den größten und maßgeblichsten Teil seiner Publikationen in dieser Zeit ausmachen,3 seinen wohl intensivsten Versuch dar, im Rahmen eines wissenschaftlichen Diskurses zu reüssieren bzw. diesen selbst mit zu gestalten. Damit geht Bahrs Beschäftigung mit der Nationalökonomie über den...
OriginalspracheDeutsch
TitelHermann Bahr – Österreichischer Kritiker europäischer Avantgarden
HerausgeberGottfried Schnödl, Claus Pias, Martin Anton Müller
Anzahl der Seiten24
ErscheinungsortBern/Berlin
VerlagPeter Lang Verlag
Erscheinungsdatum2014
Seiten15-38
ISBN (Print)978-3-0343-1531-9
ISBN (elektronisch)978-3-0351-0717-3
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 2014

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