Religiöse und Ästhetische Strategien der Erhaltung und Erinnerung oraler Traditionen: jüdische Textkultur und das Werk Arnold Dreyblatts – zwischen Performanz und digitaler Remedialisierung

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Die Bewahrung immaterieller, kultureller Ausdrucksformen ergänzt seit nunmehr fast zehn Jahren die Bemührungen der UNESCO um den Erhalt des kulturellen Welterbes der Menschheit. Dabei nimmt die Frage nach einer angemessenen Medialisierung von schützenswerten, immateriellen Kulturgütern einen besonderen Stellenwert ein – spielen hier doch Struktur, Form und Performanz eine entscheidende Rolle – gerade in der Diskussion um Authentizität.
Auf instruktive Art und Weise setzt sich der New Yorker Künstler Arnold Dreyblatt in seinem Werk mit dem Problem einer zeitgenössischen Inszenierung und Erhaltung jüdischer Erinnerungs- und Texttradition auseinander. In der digitalen Remedialisierung wird den Rezipienten der hybriden und teils performativen Medienkunst Dreyblatts ein Zugang zu den hierzulande weitgehend unbekannten, jüdischen Textwelten ermöglicht. So gewinnt ein, zumindest in Deutschland, beinahe zerstörter Teil europäisch-orientalischer Kultur in konservatorischen Verfahren neu an Leben. Vielversprechend für die Diskussion um den Erhalt des immateriellen, kulturellen Erbes erscheinen die künstlerisch-kreativen Formen der Aufbewahrung und Aufbereitung – den dynamisch-offenen Weitergabeprinzipien der jüdischen Tradition folgend und gleichzeitig der Aktualität prozessorientierter Verfahren Rechnung tragend.

OriginalspracheDeutsch
TitelNeues Erbe : Aspekte, Perspektiven und Konsequenzen der digitalen Überlieferung
HerausgeberCaroline Y. Robertson-von Trotha, Robert Hauser
Anzahl der Seiten18
ErscheinungsortKarlsruhe
VerlagKIT Scientific Publishing
Erscheinungsdatum07.10.2011
Seiten163-180
ISBN (Print)978-3-86644-737-0
ISBN (elektronisch)978-3-86644-737-0
PublikationsstatusErschienen - 07.10.2011

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