Regierungen: Binnenstruktur der Kernexekutive

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In zahlreichen westeuropäischen Ländern findet seit Jahren eine öffentliche Debatte über die politische Bedeutung von Kernexekutiven statt. Dabei wird unter Kernexekutive herkömmlich der innere Kreis der Kabinettsmitglieder (Minister und Regierungschefs) sowie deren administrative und politische Berater verstanden (Rhodes/Dunleavy 1995: 12). Im angelsächsischen Raum spricht man in diesem Zusammenhang auch von „core executive“ oder von „centre of government“. Inhaltlich wird vor allem die zunehmende Zentralisierung von politischer Macht bei den Regierungschefs, einzelnen Ministern sowie deren engsten Mitarbeitern thematisiert. Nach Peters u.a. (2000: 7ff.) ist diese Zentralisierung von politischer Macht auf folgende Faktoren zurückzuführen: eine ständig wachsende Personalisierung von Politik; eine weitgehende Wählerwahrnehmung, dass ausschließlich das Regierungspersonal für die nationale Politik verantwortlich ist; eine zunehmende öffentliche Bedeutung von Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die nur im engen Regierungskreis diskutiert wird; sowie eine wachsende Notwendigkeit, wichtige politische Fragen auf zentraler Ebene administrativ und politisch zu koordinieren.
OriginalspracheDeutsch
TitelRegierungssysteme in Mittel- und Osteuropa : Die neuen EU-Staaten im Vergleich
HerausgeberFlorian Grotz, Ferdinand Müller-Rommel
Anzahl der Seiten18
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften
Erscheinungsdatum2011
Auflage1
Seiten217-234
ISBN (Print)978-3-531-16586-8
ISBN (elektronisch)978-3-531-93217-0
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 2011

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