Psychische Belastung und Krankheit als Bedingungen, Folgen und Antizipationseffekte von Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Nach einer Darstellung und Diskussion des Forschungsstandes zum Problem des Zusammenhanges zwischen Arbeitlosigkeit einerseits, Krankheit und psychischer Belastung andererseits wird die Hypothese empirisch überprüft, dass bereits die Antizipation von Arbeitslosigkeit zu einer nennenswerten psychischen Belastung führt. Das herangezogene Datenmaterial beruht auf einer ausfuehrlichen repräsentativen schriftlichen Befragung (Wahrscheinlichkeitsauswahl) von 2230 Studenten aller wissenschaftlichen Hochschulen in Niedersachsen aus dem Jahre 1978. Es zeigte sich, dass man bei dieser Population tatsächlich erhebliche antizipationsvermittelte Rückwirkungen der Arbeitsmarktsituation vorfinden kann. Der Zusammenhang zwischen berufsbezogenen Zukunftserwartungen und Indikatoren psychischer Belastung (etwa Angst, Sinnlosigkeits-, Ohnmachtsgefühlen) ist bei männlichen Studenten bedeutend stärker ausgeprägt als bei weiblichen. Das Ergebnis ist nicht nur methodologisch von Bedeutung, da die Notwendigkeit der Kontrolle von Antizipationseffekten häufig übersehen wird, sondern auch für die aktuelle hochschuldidaktische Diskussion, zumal sich zeigte, dass eine berufliche Verunsicherung in der gegenwärtigen Studentengeneration überaus verbreitet ist. Eine sich von daher ergebende psychische Belastung und Demotivierung ist deshalb nicht nur lediglich bei einer kleinen Minderheit aufzufinden.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftAngewandte Sozialforschung
Jahrgang7
Ausgabenummer3/4
Seiten (von - bis)183-223
Anzahl der Seiten41
ISSN0587-5234
PublikationsstatusErschienen - 1979
Extern publiziertJa