Nach Bali: wie sich China und die USA für den Klimaschutz gewinnen ließen

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Nach Bali: wie sich China und die USA für den Klimaschutz gewinnen ließen. / Kemfert, Claudia.
in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 74, Nr. 51/52, 2007, S. 779-783.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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title = "Nach Bali: wie sich China und die USA f{\"u}r den Klimaschutz gewinnen lie{\ss}en",
abstract = "Die Klima-Konferenz in Bali ist zu Ende, der Weg zu einem neuen internationalen Klimaabkommen aber alles andere als klar. Doch schon heute steht fest: Die massive Absenkung der weltweiten Treibhausgasemissionen wird sich durch strikte Vorgaben allein wohl kaum erreichen lassen - dazu sind die politischen Widerst{\"a}nde in L{\"a}ndern wie den USA oder China zu gro{\ss}. Noch sind die Fronten verh{\"a}rtet: Die USA f{\"u}rchten f{\"u}r den Fall rigider absoluter Emissionsgrenzen starke {\"o}konomische Einbu{\ss}en. China will einem Klimaabkommen allenfalls dann beitreten, wenn sich zuvor die USA zu einem solchen Schritt bereitfinden, und energieexportierende L{\"a}nder bef{\"u}rchten Einnahmeausf{\"a}lle durch Klimaschutzaktivit{\"a}ten der Industrienationen. Ein weltweiter Emissionsrechtehandel, der die Emissionsrechte nach Pro-Kopf-Emissionen zuteilt und auf drei Tonnen pro Kopf festlegt, erscheint zwar kosteneffizient, ist jedoch vermutlich politisch nicht durchsetzbar. Ein {"}Post-Kyoto{"}-Abkommen, das alle gro{\ss}en Emissionsl{\"a}nder - auch die USA und China - einschlie{\ss}t, l{\"a}sst sich wohl nur erreichen, wenn neben festen Vorgaben zur Reduktion der Emissionen auch flexible Ziele vorgesehen werden. Dabei k{\"o}nnen der Energieverbrauch oder die Emissionen auf die Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes bezogen werden, und die Zielgr{\"o}{\ss}en k{\"o}nnten im Zeitablauf variabel gestaltet werden.",
keywords = "Volkswirtschaftslehre, International climate policy negotiations, Emissions trading, Internationale Klimapolitik, Umweltabkommen, Klimaschutz, Immissionsschutz, Emissionshandel, Bali, Welt, USA, China",
author = "Claudia Kemfert",
year = "2007",
language = "Deutsch",
volume = "74",
pages = "779--783",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "51/52",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Nach Bali

T2 - wie sich China und die USA für den Klimaschutz gewinnen ließen

AU - Kemfert, Claudia

PY - 2007

Y1 - 2007

N2 - Die Klima-Konferenz in Bali ist zu Ende, der Weg zu einem neuen internationalen Klimaabkommen aber alles andere als klar. Doch schon heute steht fest: Die massive Absenkung der weltweiten Treibhausgasemissionen wird sich durch strikte Vorgaben allein wohl kaum erreichen lassen - dazu sind die politischen Widerstände in Ländern wie den USA oder China zu groß. Noch sind die Fronten verhärtet: Die USA fürchten für den Fall rigider absoluter Emissionsgrenzen starke ökonomische Einbußen. China will einem Klimaabkommen allenfalls dann beitreten, wenn sich zuvor die USA zu einem solchen Schritt bereitfinden, und energieexportierende Länder befürchten Einnahmeausfälle durch Klimaschutzaktivitäten der Industrienationen. Ein weltweiter Emissionsrechtehandel, der die Emissionsrechte nach Pro-Kopf-Emissionen zuteilt und auf drei Tonnen pro Kopf festlegt, erscheint zwar kosteneffizient, ist jedoch vermutlich politisch nicht durchsetzbar. Ein "Post-Kyoto"-Abkommen, das alle großen Emissionsländer - auch die USA und China - einschließt, lässt sich wohl nur erreichen, wenn neben festen Vorgaben zur Reduktion der Emissionen auch flexible Ziele vorgesehen werden. Dabei können der Energieverbrauch oder die Emissionen auf die Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes bezogen werden, und die Zielgrößen könnten im Zeitablauf variabel gestaltet werden.

AB - Die Klima-Konferenz in Bali ist zu Ende, der Weg zu einem neuen internationalen Klimaabkommen aber alles andere als klar. Doch schon heute steht fest: Die massive Absenkung der weltweiten Treibhausgasemissionen wird sich durch strikte Vorgaben allein wohl kaum erreichen lassen - dazu sind die politischen Widerstände in Ländern wie den USA oder China zu groß. Noch sind die Fronten verhärtet: Die USA fürchten für den Fall rigider absoluter Emissionsgrenzen starke ökonomische Einbußen. China will einem Klimaabkommen allenfalls dann beitreten, wenn sich zuvor die USA zu einem solchen Schritt bereitfinden, und energieexportierende Länder befürchten Einnahmeausfälle durch Klimaschutzaktivitäten der Industrienationen. Ein weltweiter Emissionsrechtehandel, der die Emissionsrechte nach Pro-Kopf-Emissionen zuteilt und auf drei Tonnen pro Kopf festlegt, erscheint zwar kosteneffizient, ist jedoch vermutlich politisch nicht durchsetzbar. Ein "Post-Kyoto"-Abkommen, das alle großen Emissionsländer - auch die USA und China - einschließt, lässt sich wohl nur erreichen, wenn neben festen Vorgaben zur Reduktion der Emissionen auch flexible Ziele vorgesehen werden. Dabei können der Energieverbrauch oder die Emissionen auf die Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes bezogen werden, und die Zielgrößen könnten im Zeitablauf variabel gestaltet werden.

KW - Volkswirtschaftslehre

KW - International climate policy negotiations

KW - Emissions trading

KW - Internationale Klimapolitik

KW - Umweltabkommen

KW - Klimaschutz

KW - Immissionsschutz

KW - Emissionshandel

KW - Bali

KW - Welt

KW - USA

KW - China

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 74

SP - 779

EP - 783

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 51/52

ER -

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