Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum: Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer?

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Standard

Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum : Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer? . / Sander, Nadine.

Soziologie des Privaten. Hrsg. / Kornelia Hahn; Cornelia Koppetsch. Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011. S. 147-167.

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschung

Harvard

Sander, N 2011, Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum: Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer? . in K Hahn & C Koppetsch (Hrsg.), Soziologie des Privaten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 147-167. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93460-0_8

APA

Sander, N. (2011). Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum: Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer? . in K. Hahn, & C. Koppetsch (Hrsg.), Soziologie des Privaten (S. 147-167). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93460-0_8

Vancouver

Sander N. Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum: Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer? . in Hahn K, Koppetsch C, Hrsg., Soziologie des Privaten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2011. S. 147-167 doi: 10.1007/978-3-531-93460-0_8

Bibtex

@inbook{e883d46d4c5949a0b0de41eea5dc15e6,
title = "Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum: Vernachl{\"a}ssigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer? ",
abstract = "Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass sich auf den Agenden von Politik, Wirtschaft und Medien in der Bundesrepublik das Thema Erwerbsarbeit auftaucht. Aktuell sind es die Kontroversen {\"u}ber Wandlungstendenzen zu einer zunehmenden Flexibilisierung. Ver{\"a}nderungen auf dem Arbeitsmarkt werden sowohl von Krisen der Wirtschafts- und Finanzwelt als auch von politischen Reformprogrammen, der Globalisierung und verschiedenen weiteren Ereignissen und Gegebenheiten beeinflusst. Mit einer Flexibilisierung soll sich der Arbeitsmarkt an ver{\"a}nderte Bed{\"u}rfnisse, wie Konjunkturschwankungen aber auch zunehmender Konkurrenz aus dem Ausland, schneller anpassen k{\"o}nnen (u. a. B{\"u}chtemann 1990; Dragendorf et al. 1988; Flecker und Schienstock 1991; Keller/Seifert 1998; Semlinger 1991). Zudem soll eine Lockerung gesetzlicher und tarifvertraglicher Regelungen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern und bestehende Arbeitslosigkeit verringern (OECD 1994). Die Flexibilisierung beeinflusst jedoch soziale Sicherheiten, die bislang eng mit der Erwerbsarbeit verkn{\"u}pft waren. Neben einem Schwinden sozialer Sicherheiten auf der Mikroebene wird eine Erosion des wohlfahrtsstaatlichen Systems auf der Makroebene bef{\"u}rchtet (u. a. Bourdieu/Accardo 1997; Bourdieu 1998, 2000, 2001; Castel 2000). Soziale Sicherung - sowohl in Bezug auf Individuen als auch auf den Wohlfahrtsstaat - basiert auf standardisierten Normalarbeitsverh{\"a}ltnissen. Mit der Flexibilisierung verringert sich jedoch der Anteil dieser Besch{\"a}ftigungsformen zu Gunsten prek{\"a}rer Besch{\"a}ftigungsverh{\"a}ltnisse, beispielsweise in Form von Teilzeitarbeit, befristeten Vertr{\"a}gen und Leih-arbeitsverh{\"a}ltnissen. Trotz einer bislang vorherrschenden Dominanz des Normalarbeitsverh{\"a}ltnisses ist eine zunehmende Durchdringung von prek{\"a}ren Besch{\"a}ftigungsformen erkennbar. Diese Besch{\"a}ftigungsformen sind mit einem Abbau von sozialen Rechten verbunden, die letztlich zu Einschr{\"a}nkungen der Teilhabem{\"o}glichkeiten an wohlfahrtstaatlichen Leistungen f{\"u}hren k{\"o}nnen. D{\"o}rre spricht von einer „Wiederkehr der sozialen Unsicherheit“ (2009, S. 19), mit Potential zur sozialen Desintegration. ",
keywords = "Soziologie, Digitale Medien, Digitale Kultur , Digitale Kulturen, Netzkultur, Medienkultur, Medienkulturen, Medienwissenschaften, Neue Medien, Soziale Medien, Medientheorie, Digital Culture, digital Cultures, net culture, media culture, media cultures, media studies, new media, social media, media theory, Kulturwissenschaften allg., Transdisziplin{\"a}re Studien",
author = "Nadine Sander",
year = "2011",
doi = "10.1007/978-3-531-93460-0_8",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3531177519",
pages = "147--167",
editor = "Kornelia Hahn and Cornelia Koppetsch",
booktitle = "Soziologie des Privaten",
publisher = "VS Verlag f{\"u}r Sozialwissenschaften",
address = "Deutschland",

}

RIS

TY - CHAP

T1 - Flexibilisierung, Prekarisierung und das Individuum

T2 - Vernachlässigt die Prekarisierungsdebatte hochqualifizierte Arbeitnehmer?

AU - Sander, Nadine

PY - 2011

Y1 - 2011

N2 - Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass sich auf den Agenden von Politik, Wirtschaft und Medien in der Bundesrepublik das Thema Erwerbsarbeit auftaucht. Aktuell sind es die Kontroversen über Wandlungstendenzen zu einer zunehmenden Flexibilisierung. Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt werden sowohl von Krisen der Wirtschafts- und Finanzwelt als auch von politischen Reformprogrammen, der Globalisierung und verschiedenen weiteren Ereignissen und Gegebenheiten beeinflusst. Mit einer Flexibilisierung soll sich der Arbeitsmarkt an veränderte Bedürfnisse, wie Konjunkturschwankungen aber auch zunehmender Konkurrenz aus dem Ausland, schneller anpassen können (u. a. Büchtemann 1990; Dragendorf et al. 1988; Flecker und Schienstock 1991; Keller/Seifert 1998; Semlinger 1991). Zudem soll eine Lockerung gesetzlicher und tarifvertraglicher Regelungen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern und bestehende Arbeitslosigkeit verringern (OECD 1994). Die Flexibilisierung beeinflusst jedoch soziale Sicherheiten, die bislang eng mit der Erwerbsarbeit verknüpft waren. Neben einem Schwinden sozialer Sicherheiten auf der Mikroebene wird eine Erosion des wohlfahrtsstaatlichen Systems auf der Makroebene befürchtet (u. a. Bourdieu/Accardo 1997; Bourdieu 1998, 2000, 2001; Castel 2000). Soziale Sicherung - sowohl in Bezug auf Individuen als auch auf den Wohlfahrtsstaat - basiert auf standardisierten Normalarbeitsverhältnissen. Mit der Flexibilisierung verringert sich jedoch der Anteil dieser Beschäftigungsformen zu Gunsten prekärer Beschäftigungsverhältnisse, beispielsweise in Form von Teilzeitarbeit, befristeten Verträgen und Leih-arbeitsverhältnissen. Trotz einer bislang vorherrschenden Dominanz des Normalarbeitsverhältnisses ist eine zunehmende Durchdringung von prekären Beschäftigungsformen erkennbar. Diese Beschäftigungsformen sind mit einem Abbau von sozialen Rechten verbunden, die letztlich zu Einschränkungen der Teilhabemöglichkeiten an wohlfahrtstaatlichen Leistungen führen können. Dörre spricht von einer „Wiederkehr der sozialen Unsicherheit“ (2009, S. 19), mit Potential zur sozialen Desintegration.

AB - Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass sich auf den Agenden von Politik, Wirtschaft und Medien in der Bundesrepublik das Thema Erwerbsarbeit auftaucht. Aktuell sind es die Kontroversen über Wandlungstendenzen zu einer zunehmenden Flexibilisierung. Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt werden sowohl von Krisen der Wirtschafts- und Finanzwelt als auch von politischen Reformprogrammen, der Globalisierung und verschiedenen weiteren Ereignissen und Gegebenheiten beeinflusst. Mit einer Flexibilisierung soll sich der Arbeitsmarkt an veränderte Bedürfnisse, wie Konjunkturschwankungen aber auch zunehmender Konkurrenz aus dem Ausland, schneller anpassen können (u. a. Büchtemann 1990; Dragendorf et al. 1988; Flecker und Schienstock 1991; Keller/Seifert 1998; Semlinger 1991). Zudem soll eine Lockerung gesetzlicher und tarifvertraglicher Regelungen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern und bestehende Arbeitslosigkeit verringern (OECD 1994). Die Flexibilisierung beeinflusst jedoch soziale Sicherheiten, die bislang eng mit der Erwerbsarbeit verknüpft waren. Neben einem Schwinden sozialer Sicherheiten auf der Mikroebene wird eine Erosion des wohlfahrtsstaatlichen Systems auf der Makroebene befürchtet (u. a. Bourdieu/Accardo 1997; Bourdieu 1998, 2000, 2001; Castel 2000). Soziale Sicherung - sowohl in Bezug auf Individuen als auch auf den Wohlfahrtsstaat - basiert auf standardisierten Normalarbeitsverhältnissen. Mit der Flexibilisierung verringert sich jedoch der Anteil dieser Beschäftigungsformen zu Gunsten prekärer Beschäftigungsverhältnisse, beispielsweise in Form von Teilzeitarbeit, befristeten Verträgen und Leih-arbeitsverhältnissen. Trotz einer bislang vorherrschenden Dominanz des Normalarbeitsverhältnisses ist eine zunehmende Durchdringung von prekären Beschäftigungsformen erkennbar. Diese Beschäftigungsformen sind mit einem Abbau von sozialen Rechten verbunden, die letztlich zu Einschränkungen der Teilhabemöglichkeiten an wohlfahrtstaatlichen Leistungen führen können. Dörre spricht von einer „Wiederkehr der sozialen Unsicherheit“ (2009, S. 19), mit Potential zur sozialen Desintegration.

KW - Soziologie

KW - Digitale Medien

KW - Digitale Kultur

KW - Digitale Kulturen

KW - Netzkultur

KW - Medienkultur

KW - Medienkulturen

KW - Medienwissenschaften

KW - Neue Medien

KW - Soziale Medien

KW - Medientheorie

KW - Digital Culture

KW - digital Cultures

KW - net culture

KW - media culture

KW - media cultures

KW - media studies

KW - new media

KW - social media

KW - media theory

KW - Kulturwissenschaften allg.

KW - Transdisziplinäre Studien

U2 - 10.1007/978-3-531-93460-0_8

DO - 10.1007/978-3-531-93460-0_8

M3 - Aufsätze in Sammelwerken

SN - 978-3531177519

SP - 147

EP - 167

BT - Soziologie des Privaten

A2 - Hahn, Kornelia

A2 - Koppetsch, Cornelia

PB - VS Verlag für Sozialwissenschaften

CY - Wiesbaden

ER -

DOI