Entfernung, Entfernen und Verorten

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in KonferenzbändenForschungbegutachtet

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Entfernung, Entfernen und Verorten. / Wöhler, Karlheinz.

Booked emotions: Tourism between localization and de-localization. Hrsg. / Hasso Spode; Irene Ziehe. Profil Verlag, 2005. S. 121-134 (Voyage. Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung; Band 7), (Kleine Schriften der Freunde des Museums Europäischer Kulturen (Berlin); Band 4).

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Wöhler, K 2005, Entfernung, Entfernen und Verorten. in H Spode & I Ziehe (Hrsg.), Booked emotions: Tourism between localization and de-localization. Voyage. Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung, Bd. 7, Kleine Schriften der Freunde des Museums Europäischer Kulturen (Berlin), Bd. 4, Profil Verlag, S. 121-134, 7. Arbeitstagung der Kommission 'Tourismusforschung' innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde 2003, Berlin, Berlin, Deutschland, 14.11.03.

APA

Wöhler, K. (2005). Entfernung, Entfernen und Verorten. in H. Spode, & I. Ziehe (Hrsg.), Booked emotions: Tourism between localization and de-localization (S. 121-134). (Voyage. Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung; Band 7), (Kleine Schriften der Freunde des Museums Europäischer Kulturen (Berlin); Band 4). Profil Verlag.

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Wöhler K. Entfernung, Entfernen und Verorten. in Spode H, Ziehe I, Hrsg., Booked emotions: Tourism between localization and de-localization. Profil Verlag. 2005. S. 121-134. (Voyage. Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung). (Kleine Schriften der Freunde des Museums Europäischer Kulturen (Berlin)).

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title = "Entfernung, Entfernen und Verorten",
abstract = "Mit der Touristifizierung der Welt verschwindet der Raum f{\"u}r sich. Es bleibt nur noch die Zeit {\"u}brig, dies merkte bereits Heine an, als er die Eisenbahn als 'Raumt{\"o}ter' charakterisierte. Die Zeit belegt den Raum und schafft so einen abstrakten Raum f{\"u}r Touristen. Der Beitrag untersucht am Beispiel des Tourismusmarketing f{\"u}r die L{\"u}neburger Heide, wie im letzten Vierteljahrhundert ein- und demselben Raum f{\"u}r die Touristen unterschiedliche Realit{\"a}ten zugeschrieben worden sind. Daraus folgt, dass der Tourismusraum ein indifferenter Raum geworden ist. Der ferne Raum ist nur noch dann ein Reiseraum, wenn er {"}in die Zeit{"} passt, und die bedeutet, dass er irgendwo sein kann. Tourismusr{\"a}ume sind daher keine in sich ruhenden R{\"a}ume. Sie sind ein Netzwerk von dynamisierenden Orten, d.h. der Raum konkretisiert sich f{\"u}r den Touristen in verschiedenen Orten und ist daher nicht (mehr) mit dem unmittelbaren Raum verbunden, sondern er verweist auf die jeweilige Zeitgeistlogik der (westlichen) Welt. Wenn es zutrifft, dass der unmittelbare Raum mit seinen sozialen und materiellen Objekten {"}verschwindet{"}, dann hat die ethnologische Tourismusforschung ein Problem und zugleich einen Gewinn: denn wenn der Tourismus das Fremde bzw. den fremden Raum entfernt, dann kann er nicht (mehr) f{\"u}r die Analyse und das Verstehen der Touristen bzw. des Tourismus herhalten. Man kann anderswo nachfragen, um das Touristenverhalten zu verstehen – etwa im Ausgangsraum des Touristen, wo das generiert wird, was den Tourismusraum zur Zeit bestimmt.",
keywords = "Tourismuswissenschaften",
author = "Karlheinz W{\"o}hler",
year = "2005",
language = "Deutsch",
isbn = "3-89019-556-3",
series = "Voyage. Jahrbuch f{\"u}r Reise- und Tourismusforschung",
publisher = "Profil Verlag",
pages = "121--134",
editor = "{ Spode}, Hasso and Ziehe, {Irene }",
booktitle = "Booked emotions",
address = "Deutschland",
note = "7. Arbeitstagung der Kommission 'Tourismusforschung' innerhalb der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Volkskunde 2003 : {"}Reisen zwischen Verortung und Entgrenzung{"} ; Conference date: 14-11-2003 Through 16-11-2003",

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RIS

TY - CHAP

T1 - Entfernung, Entfernen und Verorten

AU - Wöhler, Karlheinz

N1 - Conference code: 7

PY - 2005

Y1 - 2005

N2 - Mit der Touristifizierung der Welt verschwindet der Raum für sich. Es bleibt nur noch die Zeit übrig, dies merkte bereits Heine an, als er die Eisenbahn als 'Raumtöter' charakterisierte. Die Zeit belegt den Raum und schafft so einen abstrakten Raum für Touristen. Der Beitrag untersucht am Beispiel des Tourismusmarketing für die Lüneburger Heide, wie im letzten Vierteljahrhundert ein- und demselben Raum für die Touristen unterschiedliche Realitäten zugeschrieben worden sind. Daraus folgt, dass der Tourismusraum ein indifferenter Raum geworden ist. Der ferne Raum ist nur noch dann ein Reiseraum, wenn er "in die Zeit" passt, und die bedeutet, dass er irgendwo sein kann. Tourismusräume sind daher keine in sich ruhenden Räume. Sie sind ein Netzwerk von dynamisierenden Orten, d.h. der Raum konkretisiert sich für den Touristen in verschiedenen Orten und ist daher nicht (mehr) mit dem unmittelbaren Raum verbunden, sondern er verweist auf die jeweilige Zeitgeistlogik der (westlichen) Welt. Wenn es zutrifft, dass der unmittelbare Raum mit seinen sozialen und materiellen Objekten "verschwindet", dann hat die ethnologische Tourismusforschung ein Problem und zugleich einen Gewinn: denn wenn der Tourismus das Fremde bzw. den fremden Raum entfernt, dann kann er nicht (mehr) für die Analyse und das Verstehen der Touristen bzw. des Tourismus herhalten. Man kann anderswo nachfragen, um das Touristenverhalten zu verstehen – etwa im Ausgangsraum des Touristen, wo das generiert wird, was den Tourismusraum zur Zeit bestimmt.

AB - Mit der Touristifizierung der Welt verschwindet der Raum für sich. Es bleibt nur noch die Zeit übrig, dies merkte bereits Heine an, als er die Eisenbahn als 'Raumtöter' charakterisierte. Die Zeit belegt den Raum und schafft so einen abstrakten Raum für Touristen. Der Beitrag untersucht am Beispiel des Tourismusmarketing für die Lüneburger Heide, wie im letzten Vierteljahrhundert ein- und demselben Raum für die Touristen unterschiedliche Realitäten zugeschrieben worden sind. Daraus folgt, dass der Tourismusraum ein indifferenter Raum geworden ist. Der ferne Raum ist nur noch dann ein Reiseraum, wenn er "in die Zeit" passt, und die bedeutet, dass er irgendwo sein kann. Tourismusräume sind daher keine in sich ruhenden Räume. Sie sind ein Netzwerk von dynamisierenden Orten, d.h. der Raum konkretisiert sich für den Touristen in verschiedenen Orten und ist daher nicht (mehr) mit dem unmittelbaren Raum verbunden, sondern er verweist auf die jeweilige Zeitgeistlogik der (westlichen) Welt. Wenn es zutrifft, dass der unmittelbare Raum mit seinen sozialen und materiellen Objekten "verschwindet", dann hat die ethnologische Tourismusforschung ein Problem und zugleich einen Gewinn: denn wenn der Tourismus das Fremde bzw. den fremden Raum entfernt, dann kann er nicht (mehr) für die Analyse und das Verstehen der Touristen bzw. des Tourismus herhalten. Man kann anderswo nachfragen, um das Touristenverhalten zu verstehen – etwa im Ausgangsraum des Touristen, wo das generiert wird, was den Tourismusraum zur Zeit bestimmt.

KW - Tourismuswissenschaften

UR - http://www.profilverlag.de/index.php?id=37&no_cache=1&tx_ttnews[authorid]=39&tx_ttnews[tt_news]=75&tx_ttnews[backPid]=49

M3 - Aufsätze in Konferenzbänden

SN - 3-89019-556-3

T3 - Voyage. Jahrbuch für Reise- und Tourismusforschung

SP - 121

EP - 134

BT - Booked emotions

A2 - Spode, Hasso

A2 - Ziehe, Irene

PB - Profil Verlag

T2 - 7. Arbeitstagung der Kommission 'Tourismusforschung' innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde 2003

Y2 - 14 November 2003 through 16 November 2003

ER -