Derridas Doppelzüngigkeit. Zur Übersetzbarkeit von Schlangenwendungen
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Die Unterscheidung von Theorie und Praxis war immer wieder, auf immer wieder neue Weise ein zentraler Gegenstand der Texte von Jacques Derrida: In „Signatur, Ereignis, Kontext“ hat er sie beispielsweise als Unterscheidung im Sprechen thematisiert, als Unterscheidung zwischen konstativen und performativen Sprechakten – und das auf eine Weise, die es im höchsten Maße fragwürdig erscheinen lässt, ob man Derridas eigenes Sprechen und Schreiben als Theorie oder als Praxis begreifen und übersetzen kann. Nimmt man im Sinne dieser Unterscheidung an, dass Theorie in der Produktion von konstativen Sprechakten besteht, also von Aussagen, die eine Interpretation der selbst nicht sprachlich verfassten Welt zum Ausdruck bringen und dass die Sprache, in der diese Interpretation zum Ausdruck kommt, ersetzbar ist, dann ist theoretisches Sprechen das schlechthin übersetzbare Sprechen. Weil die Interpretation die Welt nicht verändert, weil die Veränderung zumindest nicht „ihre interne Struktur, ihre manifeste Funktion oder Bestimmung konstituiert“ und weil sie daher nicht an eine bestimmte sprachliche Form gebunden ist, kann sie von einer Sprache in die andere übersetzt werden, ganz gleich wie viele Sprachen es geben mag, ob die Sprachgrenzen mit den Landesgrenzen zusammenfallen oder sie durchschneiden, ob sie zwischen dem Selbst und dem Anderen verlaufen oder senkrecht durch das Selbst und den Anderen hindurch.
| Originalsprache | Deutsch |
|---|---|
| Titel | Theorieübersetzungsgeschichte : Deutsch-französischer und transatlantischer Theorietransfer im 20. Jahrhundert |
| Herausgeber | Wolfgang Hottner |
| Anzahl der Seiten | 11 |
| Erscheinungsort | Stuttgart |
| Verlag | J.B. Metzler |
| Erscheinungsdatum | 2021 |
| Seiten | 143-153 |
| ISBN (Print) | 978-3-476-05795-2 |
| ISBN (elektronisch) | 978-3-476-05796-9 |
| DOIs | |
| Publikationsstatus | Erschienen - 2021 |
| Extern publiziert | Ja |
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