Der Laie als Präzedenzfall im Rechtsdenken Pierre Bourdieus

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Der Laie als Präzedenzfall im Rechtsdenken Pierre Bourdieus. / Kretschmann, Andrea.
in: Sociologia Internationalis, Jahrgang 55, Nr. 1, 2017, S. 79-108.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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abstract = "In seinem Rechtsdenken weist Bourdieu dem juristischen Laien eine nur marginale Rolle zu. Dieser sei f{\"u}r die Konstitution des Rechts nicht nur in keiner Weise wirkm{\"a}chtig, sondern zus{\"a}tzlich an den Geschehnissen im {\textquoteleft}objektiven{\textquoteleft} rechtlichen Feld g{\"a}nzlich unbeteiligt. Im vorliegenden Beitrag argumentiere ich, dass diese Auffassung Bourdieus zu kurz greift, insofern sie eine Leerstelle hinsichtlich der Handlungsf{\"a}higkeit von Laien in rechtlichen Alltagskontexten aufweist. Aufgrund dieser Diagnose nehme ich eine Erweiterung des Bourdieuschen Rechtsdenkens vor, die zugleich offenlegt, dass Bourdieus Verst{\"a}ndnis der Feldgrenzen – und damit der Emanation des Rechts – graduell in Zweifel gezogen werden muss. Der Laie wird so zum Pr{\"a}zedenzfall f{\"u}r die Architektur des Rechts bei Bourdieu.",
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author = "Andrea Kretschmann",
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language = "Deutsch",
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journal = "Sociologia Internationalis",
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publisher = "Duncker & Humblot GmbH",
number = "1",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Der Laie als Präzedenzfall im Rechtsdenken Pierre Bourdieus

AU - Kretschmann, Andrea

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - In seinem Rechtsdenken weist Bourdieu dem juristischen Laien eine nur marginale Rolle zu. Dieser sei für die Konstitution des Rechts nicht nur in keiner Weise wirkmächtig, sondern zusätzlich an den Geschehnissen im ‘objektiven‘ rechtlichen Feld gänzlich unbeteiligt. Im vorliegenden Beitrag argumentiere ich, dass diese Auffassung Bourdieus zu kurz greift, insofern sie eine Leerstelle hinsichtlich der Handlungsfähigkeit von Laien in rechtlichen Alltagskontexten aufweist. Aufgrund dieser Diagnose nehme ich eine Erweiterung des Bourdieuschen Rechtsdenkens vor, die zugleich offenlegt, dass Bourdieus Verständnis der Feldgrenzen – und damit der Emanation des Rechts – graduell in Zweifel gezogen werden muss. Der Laie wird so zum Präzedenzfall für die Architektur des Rechts bei Bourdieu.

AB - In seinem Rechtsdenken weist Bourdieu dem juristischen Laien eine nur marginale Rolle zu. Dieser sei für die Konstitution des Rechts nicht nur in keiner Weise wirkmächtig, sondern zusätzlich an den Geschehnissen im ‘objektiven‘ rechtlichen Feld gänzlich unbeteiligt. Im vorliegenden Beitrag argumentiere ich, dass diese Auffassung Bourdieus zu kurz greift, insofern sie eine Leerstelle hinsichtlich der Handlungsfähigkeit von Laien in rechtlichen Alltagskontexten aufweist. Aufgrund dieser Diagnose nehme ich eine Erweiterung des Bourdieuschen Rechtsdenkens vor, die zugleich offenlegt, dass Bourdieus Verständnis der Feldgrenzen – und damit der Emanation des Rechts – graduell in Zweifel gezogen werden muss. Der Laie wird so zum Präzedenzfall für die Architektur des Rechts bei Bourdieu.

KW - Soziologie

U2 - 10.3790/sint.55.1.79

DO - 10.3790/sint.55.1.79

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 55

SP - 79

EP - 108

JO - Sociologia Internationalis

JF - Sociologia Internationalis

SN - 0038-0164

IS - 1

ER -

DOI