Divergierende Alteritätserfahrungen in der Kultursoziologie: Überlegungen zum Anlass der Diskussion um kulturelle Qualitätskriterien

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Der Aufsatz greift die bei der Veranstaltung der Sektion Kultursoziologie auf dem Jenaer Soziologiekongress diskutierte Frage auf, ob die Kultursoziologie Kriterien kultureller Qualität benötige. Diese Frage wird aber nicht positiv oder negativ beantwortet, sondern dazu genutzt, um auf der Basis der erwartbaren und gegensätzlichen Antworten ein Bild der Positionen im Feld der gegenwärtigen Kultursoziologie zu skizzieren. In ihm koexistieren auch nach dem “Cultural Turn“ an den Kriterien der bürgerlichen Kultur orientierte Sichtweisen mit solchen, die auf einem kulturvergleichend-ethnographischen Kulturbegriff basieren. Statt diese Positionen nach der Logik des wissenschaftlichen Fortschritts in “veraltete“ und “aktuelle“ zu gruppieren, wird in dem Aufsatz nach den ihnen jeweils zugrundeliegenden Erfahrungshintergründen gefragt und aufgezeigt, wie diese sich in unterschiedlichen, nicht restlos aufeinander rückführbaren kultursoziologischen Paradigmata manifestieren. Solche paradigmabildenden Erfahrungsbestände lassen sich, so die These, in divergierenden Verständnissen kultureller Alterität nachweisen, die in dem Aufsatz als solche der Heterogenität (die andere Kultur) und der Heteronomie (das Andere der Kultur) unterschieden werden.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftSociologia Internationalis
Jahrgang47
Ausgabenummer1
Seiten (von - bis)91-114
Anzahl der Seiten23
ISSN0038-0164
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 2009

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