Comparing Germany and Israel regarding debates on policy-making at the beginning of life: PGD, NIPT and their paths of routinization: PID, NIPT und ihr Weg zur Routinisierung
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Authors
Definition
Die Routinisierung der Pränataldiagnostik hat bioethische und regulatorische Debatten ausgelöst: über Freiheit, Autonomie, Zugang und Schutz. Um diese Debatten im Kontext von kultureller Diversität und ethischem Pluralismus verstehen zu können, vergleichen wir Israel und Deutschland. Dabei fokussieren wir auf 2 jüngere reprogenetische „Hotspots“ der Biopolitik am Lebensanfang: Präimplantationsdiagnostik (PID) und nichtinvasive genetische Pränataltests (NIPT) – 2 innovative reprogenetische Technologien, die in Deutschland und Israel sehr unterschiedlich betrachtet und reguliert werden. Darin spiegeln sich Unterschiede wider, sowohl in der Politik zu medizinrechtlichen Vorgaben als auch in gesellschaftlichen und bioethischen Überlegungen.
Argumentation
Zunächst vergleichen wir die Regulierung im Zusammenhang mit der PID für die HLA(„human leukocyte antigen“)-Typisierung mit dem Ziel der Erzeugung passender Gewebespender. In Israel ist diese unter bestimmten Bedingungen zulässig, in Deutschland dagegen verboten. Anschließend vergleichen wir die Regulierung im Kontext mit NIPT, die in Deutschland in die Kritik gerieten, während in Israel dazu nur wenig öffentlich debattiert wurde.
Schlussfolgerung
Beide Länder begründen ihre gegensätzlichen Regulierungen als Ergebnis des Bemühens um das Wohlergehen und die Versorgung des Embryos/Kindes. Zum Ausdruck kommen darin wodurch unterschiedliche Konzepte zu Embryonen-/Kinderschutz, (relationaler) Autonomie und Familienbeziehungen sowie unterschiedliche Einflüsse religiöser Überzeugungen und geschichtlicher Erfahrungen auf die Förderung/den Schutz des Lebens. Wir setzen kasuistische Gegenüberstellungen zu PID und NIPT ein, um auf einige Inkonsistenzen in den politischen Strategien zum Schutz von extra- und intrakorporalen Embryonen hinzuweisen. Abschließend wird anhand des Vergleichs dargestellt, wie nationale Besonderheiten neben einer Koevolution biomedizinischer Praktiken bestehen.
Die Routinisierung der Pränataldiagnostik hat bioethische und regulatorische Debatten ausgelöst: über Freiheit, Autonomie, Zugang und Schutz. Um diese Debatten im Kontext von kultureller Diversität und ethischem Pluralismus verstehen zu können, vergleichen wir Israel und Deutschland. Dabei fokussieren wir auf 2 jüngere reprogenetische „Hotspots“ der Biopolitik am Lebensanfang: Präimplantationsdiagnostik (PID) und nichtinvasive genetische Pränataltests (NIPT) – 2 innovative reprogenetische Technologien, die in Deutschland und Israel sehr unterschiedlich betrachtet und reguliert werden. Darin spiegeln sich Unterschiede wider, sowohl in der Politik zu medizinrechtlichen Vorgaben als auch in gesellschaftlichen und bioethischen Überlegungen.
Argumentation
Zunächst vergleichen wir die Regulierung im Zusammenhang mit der PID für die HLA(„human leukocyte antigen“)-Typisierung mit dem Ziel der Erzeugung passender Gewebespender. In Israel ist diese unter bestimmten Bedingungen zulässig, in Deutschland dagegen verboten. Anschließend vergleichen wir die Regulierung im Kontext mit NIPT, die in Deutschland in die Kritik gerieten, während in Israel dazu nur wenig öffentlich debattiert wurde.
Schlussfolgerung
Beide Länder begründen ihre gegensätzlichen Regulierungen als Ergebnis des Bemühens um das Wohlergehen und die Versorgung des Embryos/Kindes. Zum Ausdruck kommen darin wodurch unterschiedliche Konzepte zu Embryonen-/Kinderschutz, (relationaler) Autonomie und Familienbeziehungen sowie unterschiedliche Einflüsse religiöser Überzeugungen und geschichtlicher Erfahrungen auf die Förderung/den Schutz des Lebens. Wir setzen kasuistische Gegenüberstellungen zu PID und NIPT ein, um auf einige Inkonsistenzen in den politischen Strategien zum Schutz von extra- und intrakorporalen Embryonen hinzuweisen. Abschließend wird anhand des Vergleichs dargestellt, wie nationale Besonderheiten neben einer Koevolution biomedizinischer Praktiken bestehen.
Titel in Übersetzung | ergleichende Untersuchung der Debatten in Deutschland und in Israel über politische Entscheidungsprozesse am Lebensanfang: PID, NIPT und ihr Weg zur Routinisierung |
---|---|
Originalsprache | Englisch |
Zeitschrift | Ethik in der Medizin |
Jahrgang | 34 |
Ausgabenummer | 1 |
Seiten (von - bis) | 65-80 |
Anzahl der Seiten | 16 |
ISSN | 0935-7335 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 01.03.2022 |
Extern publiziert | Ja |
- Cross-cultural bioethics, Policy-making, Preimplantation diagnosis, Prenatal testing, Reproductive genetics
- Philosophie