Aufgabeninterdependenzen und Emotionen bei der Arbeit – Ansatzpunkte für eine vollständigere Analyse psychischer Belastung? Eine explorative Studie zur Anwendung des RHIA-Verfahrens im Büroarbeitsbereich

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Authors

  • Anika Schulz
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Möglichkeiten einer vollständigeren Analyse psychischer Belastungen unter Anwendung des arbeitspsychologischen Konzeptes der Regulationsbehinderungen, das sich als Bestandteil des „Verfahrens zur Ermittlung von Regulationshindernissen in der Arbeitstätigkeit“ (RHIA) bei der Erhebung psychischer Belastungen in unterschiedlichen Erwerbsarbeitskontexten bereits vielfach bewährt hat. Zwei Erweiterungen des RHIA-Verfahrens erscheinen als Ansatzpunkte für eine vollständigere Belastungsanalyse vielversprechend und wurden durch eine qualitative Interviewstudie im Büroarbeitsbereich exploriert: 1) Ein über den einzelnen Arbeitsplatz hinausgehender Analysefokus durch die explizite Erhebung von negativen Ereignissen bei der Arbeit, die mit Aufgabeninterdependenzen zusammenhängen sowie 2) die Analyse von Emotionen beim Auftreten von Regulationshindernissen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch den expliziten Blick auf Aufgabeninterdependenzen „neue“ Regulationshindernisse erfasst und somit eine vollständigere Belastungsanalyse erreicht werden kann. Zudem sorgen Regulationshindernisse teilweise für negative Emotionserlebnisse der Arbeitsplatzinhaber und führen damit über die Verursachung von Zusatzaufwand hinaus zu einer Beeinträchtigung ihres aktuellen Befindens.
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftPsychologie des Alltagshandelns
Jahrgang4
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)4-17
Anzahl der Seiten14
ISSN1998-9970
PublikationsstatusErschienen - 2011

    Fachgebiete

  • Wirtschaftspsychologie - Psychologische Arbeitsanalyse und -gestaltung, RHIA-Verfahren, Konzept der Regulationsbehinderungen, Aufgabeninterdependenzen, affektive Ereignisse, Büroarbeit