Projekt „ELLA international – Schaufenster für eine nachhaltige Entwicklung“

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Das Projekt „ELLA international – Entwicklung und Lernen in Lokalen Agenda 21-Prozessen durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, das im Institut für Umweltkommunikation der Universität Lüneburg angesiedelt ist und 2001 mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit seiner Arbeit begann, wurde am 6. Oktober 2003 mit einem Workshop in der italienischen Stadt Modena abgeschlossen.

Es wurde 2001 mit dem Ziel begonnen, neue Kooperations- und Kommunikationsformen in der Lokalen Agenda 21 zu finden, die den Nachhaltigkeitsgedanken verbreitern und zugleich eine nachhaltige Entwicklung voranbringen. Insbesondere sollten die Akteure der Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft stärker einbezogen werden. Dazu konnten Kooperationspartner aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kammern, Umweltverbänden, Bildungseinrichtungen aus der Stadt und Provinz Modena (Emilia-Romagna, Italien), Langenthal (Schweiz) und Graz (Österreich) und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Modena, Bern, Graz und Lüneburg gewonnen werden.

Gemeinsam wurde das „Schaufenster für eine nachhaltige Entwicklung“, ein Kommunikations- und Entwicklungsinstrument für nachhaltige Entwicklung, konzipiert. Es besteht aus einer Präsentation von Produkten, Dienstleistungen und Technologien aus allen beteiligten Regionen, die den Zusammenhang von ökonomischen, sozialen und kulturellen mit ökologischen Aspekten nachvollziehbar machen. Die Prozesse, die zur Auswahl der Exponate dieser Präsentation in den Städten und Regionen geführt haben, verbanden die oben genannten Institutionen und Gruppen in der Diskussion über Nachhaltigkeitskriterien, nicht zuletzt unter besonderer Beachtung regionaler Bedeutung. Das anschließende „Arbeiten mit dem Schaufenster“ (durch öffentliche Informationsveranstaltungen, Vorträge, Öffentlichkeitsarbeit, Bildungs- und Qualifizierungsangebote, Messen usw.) machte die Botschaften der Exponate über die Präsentation hinaus bewusst, gab weitere Anregungen und förderte gegenseitigen Austausch und Lernprozesse sowie die Entwicklung von Netzwerken auf regionaler und internationaler Ebene.

Das „Schaufenster für eine nachhaltige Entwicklung“ wurde in Langenthal (Schweiz), Lüneburg (Deutschland) und Modena (Italien) gezeigt und als Instrument zur Entwicklung der Lokalen Agenda 21 genutzt.

Auf dem Abschlussworkshop wurden erste Ergebnisse zusammengetragen und diskutiert: Maurizio Maletti, der als Assessore in der Provinzregierung politisch verantwortlich für Raumplanung und Urbanisierung ist, leitete die Veranstaltung mit einer Würdigung der internationalen Zusammenarbeit und ihrer positiven Wirkungen ein. Die Projektleiterin, Prof. Dr. Ute Stoltenberg, fasste erste Ergebnisse des Projekts zusammen, die zeigten, dass sich die ”Arbeit mit dem Schaufenster” als ein geeignetes und ausbaufähiges Instrument zur Verbreiterung des Nachhaltigkeitsgedankens und zur Entwicklung nachhaltiger Innovationen erwiesen hat.

Insbesondere konnte das Projekt beitragen zu einer
• Verbreiterung des Nachhaltigkeitsgedankens durch die Möglichkeit, auch für sich selbst einen Gewinn in nachhaltiger Entwicklung zu sehen,
• Ausweitung des Kreises derer, die im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung zusammenarbeiten,
• konkrete Einleitung von betrieblichen und gesellschaftlichen Veränderungen für Ressourcenschutz, Verminderung von Belastungen des Ökosystems, für mehr Gerechtigkeit der Lebenschancen.

Der Schwerpunkt der weiteren Beiträge lag auf der Perspektive für die weitere Arbeit, die durch das Projekt angestoßen bzw. eingeleitet wurde:
So zeigte der Vizepräsident der Handwerkskammer Lüneburg, Heidulf Masztalerz, mögliche Kooperationsbeziehungen auf internationaler Ebene im Anschluss an die begonnenen Arbeiten zu „Nachhaltigkeit im Bereich Wohnen und Bauen“ auf.
Der Abteilungsleiter für Umweltbildung im Ministerium für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit der Region Emilia Romagna stellte das „Virtuelle Schaufenster“ für die Region Emilia Romagna als ein Nachfolgeprojekt vor (www.ermesambiente.it). Die stellvertretende Umweltdezernentin der Stadt Modena präsentierte eine aus der Projektarbeit heraus entwickelte „Werkstatt für Nachhaltigkeit für nachhaltiges Bauen und Wohnen“ – Bioecolab – die am 17. Dezember 2003 eröffnet wird.
In der Schweiz war das Projekt Impuls für eine Charta für Nachhaltigkeit der Region Oberargau, an der weiter gearbeitet wird.
Barbara Muraca, Mitarbeiterin in der Projektleitung, stellte die partizipative Arbeit mit Nachhaltigkeitskriterien als eine Perspektive für die Zusammenarbeit in der Lokalen Agenda 21 vor und Prof. Dr. Gerd Michelsen (ebenfalls Universität Lüneburg) zeigte Chancen für die weitere Zusammenarbeit von Universität und Region auf.

Die Ergebnisse des Projekts werden in einer Publikation zusammengefasst, die 2004 erscheinen wird.
AkronymELLA
StatusAbgeschlossen
Zeitraum01.01.0106.10.03