Die Entwicklung des graphischen Symbolverständnisses vor dem Schriftspracherwerb: Dimensionen der Symbol-Objekt-Relation
Projekt: Forschung
Projektbeteiligte
- Deiglmayr, Anne (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Kachel, Gregor (Wissenschaftliche Projektleitung)
- Bohn, Manuel (Partner*in)
Beschreibung
Gefördert von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Der Erwerb von Sprache und - deutlich später – der Schriftspracherwerb stellen ohne Zweifel zwei der wichtigsten Prozesse kulturellen Lernens im Leben junger Kinder dar. Doch schon vor dem Erwerb der Lesekompetenz sind Kinder permanent von symbolischen Artefakten in Form von ikonischen Zeichen, Bildern und Schrift umgeben. Das vorliegende Forschungsprojekt umfasst drei thematisch verwandte Untersuchungen, die sich dieser Form von Enkulturation widmen.Eine erste Studienreihe widmet sich der Entwicklung des Verständnisses deiktischer Symbole, das heißt von Pfeilen und Markierungen. Eine zweite Studienserie untersucht, in welchem Alter Kinder verschiedene Dimensionen der Beziehung zwischen Symbol und Referent spontan in neuen Zeichen erschließen können. Neben der ikonischen Abbildrelation werden diese Studien testen, wann Kinder Beziehungen zwischen Symbol und Referent auf Basis von Teil-Ganzes-Beziehungen, räumlichen Relationen oder über Analogien in Form und Anzahl spontan erschließen können. Eine dritte Untersuchungsreihe zielt darauf ab, eine adaptive Testbatterie zu entwickeln, welche das Wissen über konventionelle Symbole, wie ikonische Zeichen, das lateinische Alphabet und arabische Zahlen untersucht. Die Tests zum konventionellen Symbolverstehen werden dann wiederum mit einer Reihe von Aufgaben aus den ersten beiden Studienreihen kombiniert und in die Entwicklung einer umfassenden within-subjects Testbatterie münden, welche die Beziehungen zwischen Symbolkompetenz und -erfahrung im Vorschulalter untersucht. Alle Studien werden als symbolische Wahlaufgaben in computerbasierten Spielen auf berührungsempfindlichen Bildschirmen präsentiert. Das Projekt geht deutlich über bisherige Arbeiten zum graphischen Symbolverstehen junger Kinder hinaus, indem es die Kompetenz Zeichen zu deuten mit dem Kenntnisstand über graphische Symbole auf individueller Ebene in Beziehung setzt. Erstmals in diesem Bereich wird das Alter nicht in eng definierten Gruppen, sondern durchgehend vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr erhoben, und so eine kontinuierliche Modellierung der Entwicklung ermöglicht. Während sich bisherige Arbeiten größtenteils auf Ikonizität als bedeutungsgenerierendes Element verengt haben, werden die hier vorgestellten Studien verschiedene Dimensionen der Beziehung zwischen Symbol und Referent untersuchen. Durch die computergestützte Testung werden die Erhebungen und Auswertungen nicht nur stark beschleunigt. Diese Herangehensweise wird es ferner Forschern weltweit ermöglichen nur mit geringem Aufwand Replikationen und Variationen der Studien umzusetzen. Zusammengenommen hat das vorgestellte Projekt das Potential, eine der bislang umfassendsten und methodisch kohärentesten Untersuchungen des graphischen Symbolverstehens junger Kinder zu liefern.
Der Erwerb von Sprache und - deutlich später – der Schriftspracherwerb stellen ohne Zweifel zwei der wichtigsten Prozesse kulturellen Lernens im Leben junger Kinder dar. Doch schon vor dem Erwerb der Lesekompetenz sind Kinder permanent von symbolischen Artefakten in Form von ikonischen Zeichen, Bildern und Schrift umgeben. Das vorliegende Forschungsprojekt umfasst drei thematisch verwandte Untersuchungen, die sich dieser Form von Enkulturation widmen.Eine erste Studienreihe widmet sich der Entwicklung des Verständnisses deiktischer Symbole, das heißt von Pfeilen und Markierungen. Eine zweite Studienserie untersucht, in welchem Alter Kinder verschiedene Dimensionen der Beziehung zwischen Symbol und Referent spontan in neuen Zeichen erschließen können. Neben der ikonischen Abbildrelation werden diese Studien testen, wann Kinder Beziehungen zwischen Symbol und Referent auf Basis von Teil-Ganzes-Beziehungen, räumlichen Relationen oder über Analogien in Form und Anzahl spontan erschließen können. Eine dritte Untersuchungsreihe zielt darauf ab, eine adaptive Testbatterie zu entwickeln, welche das Wissen über konventionelle Symbole, wie ikonische Zeichen, das lateinische Alphabet und arabische Zahlen untersucht. Die Tests zum konventionellen Symbolverstehen werden dann wiederum mit einer Reihe von Aufgaben aus den ersten beiden Studienreihen kombiniert und in die Entwicklung einer umfassenden within-subjects Testbatterie münden, welche die Beziehungen zwischen Symbolkompetenz und -erfahrung im Vorschulalter untersucht. Alle Studien werden als symbolische Wahlaufgaben in computerbasierten Spielen auf berührungsempfindlichen Bildschirmen präsentiert. Das Projekt geht deutlich über bisherige Arbeiten zum graphischen Symbolverstehen junger Kinder hinaus, indem es die Kompetenz Zeichen zu deuten mit dem Kenntnisstand über graphische Symbole auf individueller Ebene in Beziehung setzt. Erstmals in diesem Bereich wird das Alter nicht in eng definierten Gruppen, sondern durchgehend vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr erhoben, und so eine kontinuierliche Modellierung der Entwicklung ermöglicht. Während sich bisherige Arbeiten größtenteils auf Ikonizität als bedeutungsgenerierendes Element verengt haben, werden die hier vorgestellten Studien verschiedene Dimensionen der Beziehung zwischen Symbol und Referent untersuchen. Durch die computergestützte Testung werden die Erhebungen und Auswertungen nicht nur stark beschleunigt. Diese Herangehensweise wird es ferner Forschern weltweit ermöglichen nur mit geringem Aufwand Replikationen und Variationen der Studien umzusetzen. Zusammengenommen hat das vorgestellte Projekt das Potential, eine der bislang umfassendsten und methodisch kohärentesten Untersuchungen des graphischen Symbolverstehens junger Kinder zu liefern.
Status | Laufend |
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Zeitraum | 01.01.20 → 31.12.24 |
Links | https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/429220405?language=en |