Business and Biodiversity Initiative

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Das Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg hat für die Business and Biodiversity Initiative der Bundesregierung ein Praxishandbuch zum unternehmerischen Biodiversitätsmanagement entwickelt. Kooperationspartner sind der Bundesarbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Das Handbuch legt in allgemeiner und branchenübergreifender Form die verschiedenen Gründe, Handlungsfelder und Ansatzpunkte für ein unternehmerisches Biodiversitätsmanagement dar und soll Unternehmen dabei unterstützen, das Thema Biodiversität aufzugreifen und erfolgreich umzusetzen.

Um den Einstieg in das Thema so anschaulich wie möglich zu gestalten, werden in betriebswirtschaftlicher Systematik sieben Handlungsfelder für Unternehmen aller Art identifiziert: Standorte und Immobilien, Lieferkette, Roh- und Werkstoffe, Produkt(-design), Produktions- und Verarbeitungsprozesse, Transport und Logistik sowie Personal. Für jedes dieser Handlungsfelder werden mögliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt analysiert, z.B. die Gestaltung von (Produktions-) Geländen, Art und Herkunft verwendeter Rohstoffe oder die grundsätzliche Konzeptionierung von Produkten. Den Handlungsfeldern werden anschließend Wirtschaftlichkeitsindikatoren gegenübergestellt, z.B. Kosten, Umsatz, Risikomanagement, Reputation oder neue Geschäftsmodelle. Somit stehen in dem Handbuch nicht ethische oder naturwissenschaftliche Argumente für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Vordergrund, sondern die Verknüpfung des Themas mit den wirtschaftlichen Zielen von Unternehmen.

Die Erstellung des Handbuchs erfolgt im Rahmen der "Business-and-Biodiversity - Initiative", die von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) umgesetzt wird.

Im Kontext der 9. Vertragsstaatenkonferenz zum 1992 von der Staatengemeinschaft vereinbarten "Übereinkommen über die biologische Vielfalt" (Convention on Biological Diversity) wurde die internationale "Business-and-Biodiversity - Initiative" 2008 gegründet. Ziel dieser Initiative ist es, den Privatsektor stärker in die Strategien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu integrieren.

Unternehmen sollen dafür gewonnen werden, sich nicht zuletzt auch aus eigenem Interesse verstärkt für den Erhalt der Biodiversität einzusetzen. Dies betrifft auch Unternehmen, deren Aktivitäten sich nur indirekt auf die biologische Vielfalt auswirken, wie beispielsweise Handelshäuser, Finanzinstitute oder bestimmte Konsumgüter- und Maschinenhersteller. Ansatzpunkte zur Berücksichtigung von Biodiversitätskriterien bieten dabei zum Beispiel das Produktionsverfahren und -gelände, Lieferketten, Kreditvergaben oder die Beteiligung an Schutzgebieten und Forschung. Inzwischen gehören der Initiative über 40 internationale Unternehmen an, die das Thema in das unternehmerische Handeln und in zentrale Managementsysteme integrieren wollen.
AkronymBiodiversity
StatusAbgeschlossen
Zeitraum01.06.0904.10.11

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