Professur für Migration and Mobility Studies
Organisation: Professur
Organisationsprofil
Mobilität affiziert nicht nur diejenigen, die sich bewegen, sondern jeden und jede, insofern die Moderne von einer allgemeinen Tendenz zur Mobilisierung von Gütern, Dienstleistungen und Menschen geprägt ist. Migration und Mobilität sind demnach keine isolierten Teilbereiche des gesellschaftlichen Geschehens, sondern konstituierende Praxen moderner Vergesellschaftung. Migrationen fordern die affektiven und normativen Grundlagen von Solidaritäten, sozialen Zugehörigkeiten und damit verbundenen Handlungsroutinen beständig heraus und sind damit Antriebskräfte gesellschaftlicher Transformationen.
Mit Mechanismen der Entschleunigung und Re-Territorialisierung wird symbolisch wie materiell das Bedrohliche der Mobilität bewältigt. Der soziologische Diskurs begegnet dem allgemein mit Konzepten wie dem der sozialen Kohäsion, buchstäblich dem „Kitt“ einer Gesellschaft. Demgegenüber betont der Forschungsbereich Migration and Mobility Studies den Gesichtspunkt der Produktivität von Mobilität und Migration. Vor diesem Hintergrund handelt es sich auch um Chiffren, mit denen gesellschaftliche Dynamiken und Entwicklungstendenzen übersetzt und verhandelt werden, etwa in Gestalt der Polarisierung, durch die Migration zum neuen politischen Cleavage westlicher Gesellschaften wird. Besonders pointiert zeigt sich die systemische Ambiguität der Bedeutung von Migration und Diversität (zwischen „Innovation“ und „Destabilisierung“) im Bereich der Kulturproduktion, in dem Praktiken der Abweichung und des Bruchs eine zentrale Rolle spielen. Die Produktivität der Migration zeigt sich aber auch darin, dass sie zum Medium alternativer Vergesellschaftungen wird, etwa in Figuren einer Solidarität mit Anderen, die auf konkreten Praktiken zivilgesellschaftlicher Akteure fußt, die Bindungen, Verantwortungen und Affizierungen produziert und damit eine gleichsam horizontale Topologie des Sozialen entwickelt.
- 2021
Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM e.V. (Externe Organisation)
Serhat Karakayali (Amt)
01.07.2021 → 31.12.2022Aktivität: Mitgliedschaft › Netzwerke und Partnerschaften › Forschung
Institutional dynamics of affecting and being affected: The emotionalization of injustice and the threat of withdrawing the organizational identification
Serhat Karakayali (Sprecher*in) & Yvonne Albrecht (Sprecher*in)
28.05.2021Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Konferenzvorträge › Forschung
Rassismuskritik nach Hanau
Serhat Karakayali (Sprecher*in) & Vanessa Thompson (Sprecher*in)
18.02.2021Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Vorträge in anderen Veranstaltungen › Forschung
Organisationaler Wandel durch Migration? Beispiele aus der Zivilgesellschaft
Serhat Karakayali (Sprecher*in)
22.01.2021Aktivität: Wissenschaftliche und künstlerische Veranstaltungen › Externen Workshops, Kursen, Seminaren › Forschung
Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (Externe Organisation)
Serhat Karakayali (Mitglied)
2021 → 2022Aktivität: Mitgliedschaft › Netzwerke und Partnerschaften › Forschung
- 2020
Affekte der Migration - Habitus als verkörperlichte Urteilskraft
Serhat Karakayali (Sprecher*in)
25.11.2020Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Gastvorträge und -vorlesungen › Forschung
- 2019
Heinrich-Böll-Stiftung Berlin e.V. (Externe Organisation)
Serhat Karakayali (Mitglied)
2019 → 2022Aktivität: Mitgliedschaft › Gremien privater Unternehmen und Organisationen › Transfer
- 2015
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (Externe Organisation)
Serhat Karakayali (Mitglied)
2015Aktivität: Mitgliedschaft › Fachgesellschaften und Verbände › Forschung
- 2009
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Externe Organisation)
Serhat Karakayali (Amt)
2009 → 2013Aktivität: Mitgliedschaft › Akademische Selbstverwaltung Leuphana › Akademische Selbstverwaltung Leuphana