Gemeinsame Tagung der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft und des Arbeitskreis Integration 2014
Aktivität: Wissenschaftliche und künstlerische Veranstaltungen › Konferenzen › Forschung
Norma Osterberg-Kaufmann - Präsentator*in
Methoden empirischer Legitimitätsforschung: Repertory Grid als Schnittstelle zwischen „messen“ und „beurteilen“.
Schlüsseltexte der theoretischen EU-Legitimitätsforschung (Kielmannsegg 1996, Blondel et al. 1998, Katz und Weßels 1999, Scharpf 1999, Thomassen und Schmidt 1999, Fuchs 2003) lassen eine tiefgreifende Delegitimierung der EU erwarten. Wie jedoch die Legitimitätswahrnehmung empirisch zu erheben sei, ist umstritten (Zürn 2011a, 2011b, Schmidtke/ Schneider 2012, Patberg 2013, Zürn 2013).
Das methodische Vorgehen in der empirischen Legitimitätsforschung ist ebenso wie bei der Messung von Bürgerkultur traditionellerweise der standardisierte Fragebogen. Vielfach diskutiert sind jedoch einerseits die Defizite standardisierter Methoden für die politische Kulturforschung (Pickel 2006, Lauth et al. 2009), andererseits auch die grundsätzliche Frage, ob Legitimitätsforschung als „Messung“ oder als „Beurteilung“ verstanden werden soll (Zürn 2011a, 2011b, Patberg 2013, Zürn 2013). Diese Debatte um die Modelle der empirischen Legitimitätsforschung soll aufgegriffen und weitergeführt werden.
Patberg (2013) hat diese Kontroverse angestoßen, indem er kritisierte das standardisierte Interview sein kein geeignetes Instrument zur Erhebung von Legitimität, da es zu kurz greife, lediglich zu messen, „ob die Bürger an die Legitimität ihrer politischen Ordnung glauben, sondern ob die Herrschaft in Übereinstimmung (Hervorhebung im Original) mit den Überzeugungen, Werten und Erwartungen der Bürger ausgeübt werde“ (Patberg 2013, S. 158). Der geplante Beitrage möchte Stärken und Schwächen der im Verlauf der Debatte entworfenen Modelle der empirischen Legitimitätsforschung diskutieren und einen eigenen Vorschlag ausarbeiten, bei dem mittels Repertory Grid Interviews (Kelly 1955, Jankovicz 2004) die Wahrnehmung der Befragten von der Übereinstimmung eines beobachteten Phänomens (Herrschaftsstruktur) und den eigenen normativen Werten (was legitim ist) gegenübergestellt und miteinander verglichen werden. Repertory Grid zeichnet sich methodisch durch eine Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren in besonderem Maße dafür aus. Eine Beispielstudie soll das Vorgehen veranschaulichen.
Schlüsseltexte der theoretischen EU-Legitimitätsforschung (Kielmannsegg 1996, Blondel et al. 1998, Katz und Weßels 1999, Scharpf 1999, Thomassen und Schmidt 1999, Fuchs 2003) lassen eine tiefgreifende Delegitimierung der EU erwarten. Wie jedoch die Legitimitätswahrnehmung empirisch zu erheben sei, ist umstritten (Zürn 2011a, 2011b, Schmidtke/ Schneider 2012, Patberg 2013, Zürn 2013).
Das methodische Vorgehen in der empirischen Legitimitätsforschung ist ebenso wie bei der Messung von Bürgerkultur traditionellerweise der standardisierte Fragebogen. Vielfach diskutiert sind jedoch einerseits die Defizite standardisierter Methoden für die politische Kulturforschung (Pickel 2006, Lauth et al. 2009), andererseits auch die grundsätzliche Frage, ob Legitimitätsforschung als „Messung“ oder als „Beurteilung“ verstanden werden soll (Zürn 2011a, 2011b, Patberg 2013, Zürn 2013). Diese Debatte um die Modelle der empirischen Legitimitätsforschung soll aufgegriffen und weitergeführt werden.
Patberg (2013) hat diese Kontroverse angestoßen, indem er kritisierte das standardisierte Interview sein kein geeignetes Instrument zur Erhebung von Legitimität, da es zu kurz greife, lediglich zu messen, „ob die Bürger an die Legitimität ihrer politischen Ordnung glauben, sondern ob die Herrschaft in Übereinstimmung (Hervorhebung im Original) mit den Überzeugungen, Werten und Erwartungen der Bürger ausgeübt werde“ (Patberg 2013, S. 158). Der geplante Beitrage möchte Stärken und Schwächen der im Verlauf der Debatte entworfenen Modelle der empirischen Legitimitätsforschung diskutieren und einen eigenen Vorschlag ausarbeiten, bei dem mittels Repertory Grid Interviews (Kelly 1955, Jankovicz 2004) die Wahrnehmung der Befragten von der Übereinstimmung eines beobachteten Phänomens (Herrschaftsstruktur) und den eigenen normativen Werten (was legitim ist) gegenübergestellt und miteinander verglichen werden. Repertory Grid zeichnet sich methodisch durch eine Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren in besonderem Maße dafür aus. Eine Beispielstudie soll das Vorgehen veranschaulichen.
09.10.2014 → 10.10.2014
Gemeinsame Tagung der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft und des Arbeitskreis Integration 2014
Veranstaltung
Gemeinsame Tagung der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft und des Arbeitskreis Integration 2014: „Gewaltenteilung und Demokratie im Mehrebenensystem der EU: neu, anders – oder weniger legitim?“
09.10.14 → 10.10.14
Berlin, DeutschlandVeranstaltung: Konferenz
- Politikwissenschaft - Europäische Union, Legitimität, Demokratie, Methoden