Die Neuererfindung des Ökonomischen: Beitrag ökologischer Ökonomik zur Debatte um Nachhaltige Entwicklung
Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Gastvorträge und -vorlesungen › Forschung
Sabine Hofmeister - Sprecher*in
Bei genauerer Betrachtung bergen die globalen Produktions- und Konsummuster eine Vielzahl ökologischer, gesundheitlicher und sozialer Probleme, die Frauen und Männer in unterschiedlicher Weise treffen. Den Männern kommt, so die These, eher die Rolle der Verursacher und den Frauen die Rolle der Opfer bzw. derjenigen zu, die jetzt gefragt sind, gegen die ökologischen Erosionsprozesse vorzugehen. Tatsächlich nutzten vor allem Männer seit der Industriellen Revolution – als Politiker und wirtschaftliche Entscheidungsträger, als Ernährer der Familie, als freie Unternehmer – das Human- und Naturkapital, ohne den adäquaten Preis dafür zu bezahlen. Es waren Männer, welche die kapitalistische Marktwirtschaft erfunden und deren "schützende Schichten" (Joseph A. Schumpeter) zerstört haben. Männer gelten auch als treibende Akteure einer immateriellen Wirtschaft, die einmal mehr zu Verzerrungen der Geschlechterverhältnisse beiträgt. Frauen scheinen demgegenüber auf der Verliererseite dieser wirtschaftlichen Entwicklungen zu stehen:
"Von den derzeit knapp sieben Milliarden Menschen der Welt leidet etwa eine Milliarde permanent Hunger. Sieben von zehn dieser Menschen, die nicht mal einen US-Dollar pro Tag zu Leben haben, sind Frauen und Mädchen. Frauen haben kein Vermögen. Nur ein Prozent des globalen Vermögens gehört Frauen. In Entwicklungsländern produzieren Frauen 80 % der Grundnahrungsmittel, besitzen aber nur zehn Prozent der Anbauflächen und weniger als zwei Prozent aller Landtitel. Tag aus Tag ein verrichten vor allem Frauen überall auf der Welt viele Arbeiten, die nicht entlohnt werden: Sie organisieren den Familienhaushalt, ziehen die Kinder auf, pflegen Angehörige […]. Siebzig Prozent der unbezahlten Arbeit weltweit, liegt in Frauenhänden."2
Lokale Umweltprobleme zwingen zudem vorzugsweise Frauen, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Wanderungsbewegungen mit teilweise fatalen Folgen für ganze Regionen und den Zurückgebliebenen nehmen zu. Aber es gibt lokale und globale Gegenbewegungen. Kollektive Frauenprojekte sorgen für sauberes Wasser, Wissenschaftlerinnen, und Aktivistinnen setzen sich für eine gutes Leben, für den Schutz natürlicher und humaner Ressourcen ein, Designerinnen und Künstlerinnen initiieren Projekte, die den Frauen in den Entwicklungsländern helfen sollen, sich und ihre Familie zu ernähren und die Kinder in die Schule zu schicken. VertreterInnen der internationalen feministischen Politischen Ökologie machen seit vielen Jahrzehnten im Rahmen inter- und transdisziplinärer Projekte auf die Folgen der globalen Ausbeutung der Frauen aufmerksam, diskutieren und initiieren Lösungswege. Diese Debatten bilden den Ausgangspunkt der Vortragsreihe des CGC im Sommersemester 2012. In fünf Vorträgen werden lokale und globale Folgen ökologischer und ökonomischer Ausbeutungsketten thematisiert – und lokale sowie globale Versuche und Initiativen vorgestellt, diese Ausbeutungsketten aufzuzeigen und aufzubrechen, den Klimawandel zu stoppen, die Biodiversität zu erhalten und ein gutes Leben für mehr Menschen zu ermöglichen.
"Von den derzeit knapp sieben Milliarden Menschen der Welt leidet etwa eine Milliarde permanent Hunger. Sieben von zehn dieser Menschen, die nicht mal einen US-Dollar pro Tag zu Leben haben, sind Frauen und Mädchen. Frauen haben kein Vermögen. Nur ein Prozent des globalen Vermögens gehört Frauen. In Entwicklungsländern produzieren Frauen 80 % der Grundnahrungsmittel, besitzen aber nur zehn Prozent der Anbauflächen und weniger als zwei Prozent aller Landtitel. Tag aus Tag ein verrichten vor allem Frauen überall auf der Welt viele Arbeiten, die nicht entlohnt werden: Sie organisieren den Familienhaushalt, ziehen die Kinder auf, pflegen Angehörige […]. Siebzig Prozent der unbezahlten Arbeit weltweit, liegt in Frauenhänden."2
Lokale Umweltprobleme zwingen zudem vorzugsweise Frauen, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Wanderungsbewegungen mit teilweise fatalen Folgen für ganze Regionen und den Zurückgebliebenen nehmen zu. Aber es gibt lokale und globale Gegenbewegungen. Kollektive Frauenprojekte sorgen für sauberes Wasser, Wissenschaftlerinnen, und Aktivistinnen setzen sich für eine gutes Leben, für den Schutz natürlicher und humaner Ressourcen ein, Designerinnen und Künstlerinnen initiieren Projekte, die den Frauen in den Entwicklungsländern helfen sollen, sich und ihre Familie zu ernähren und die Kinder in die Schule zu schicken. VertreterInnen der internationalen feministischen Politischen Ökologie machen seit vielen Jahrzehnten im Rahmen inter- und transdisziplinärer Projekte auf die Folgen der globalen Ausbeutung der Frauen aufmerksam, diskutieren und initiieren Lösungswege. Diese Debatten bilden den Ausgangspunkt der Vortragsreihe des CGC im Sommersemester 2012. In fünf Vorträgen werden lokale und globale Folgen ökologischer und ökonomischer Ausbeutungsketten thematisiert – und lokale sowie globale Versuche und Initiativen vorgestellt, diese Ausbeutungsketten aufzuzeigen und aufzubrechen, den Klimawandel zu stoppen, die Biodiversität zu erhalten und ein gutes Leben für mehr Menschen zu ermöglichen.
30.05.2012
Veranstaltung
Cornelia Goethe Colloquien 2012 : ÜberLebensKünstlerInnen - Gender, Ökologie, Ökonomie
30.05.12 → …
Frankfurt am Main, DeutschlandVeranstaltung: Seminar
- Umweltplanung, Landschaftsentwicklung
- Nachhaltigkeitswissenschaft - ökologische Ökonomie
- Gender und Diversity