Zur Wirkung von sprachlichen Hintergrundschallen auf mentale Informationsverarbeitungsprozesse

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Die Beeinträchtigung von Gedächtnisprozessen durch sprachliche Hintergrundschalle konnte bisher in einer Reihe von Studien nachgewiesen werden. In der hier vorgestellten Untersuchung wurde mit Hilfe des Sternberg-Paradigmas überprüft, inwieweit Durchmusterungsprozesse des Kurzzeitgedächtnisses durch Sprachschalle mittlerer Intensität beeinflußt werden und welche Rolle dabei die zeitliche Struktur des Signals spielt. Hierzu wurden Probanden unter verschiedenen Beschallungsbedingungen (Sprache, sprachmoduliertes Rauschen, Ruhe) mit spezifischen Gedächtnisaufgaben (Sternberg-Aufgaben) konfrontiert. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, daß die Durchmusterungsrate des Kurzzeitgedächtnisses von sprachlichen bzw. sprachähnlichen Hintergrundschallen nicht beeinflußt wird. Dagegen ließ sich ein gleichartiger Störeffekt von Sprachschall und sprachmoduliertem Rauschen auf Prozesse der Reizenkodierung nachweisen, wenn die Probanden in solche mit einer langsamen und einer schnellen Durchmusterungsrate unterteilt wurden. Es wird vermutet, daß die individuelle Geschwindigkeit, mit der das Kurzzeitgedächtnis durchsucht werden kann, Aspekte der individuellen Lärmempfindlichkeit reflektiert. Da sich Sprachschall und sprachmoduliertes Rauschen in ihrer Wirkung nicht unterscheiden, wird davon ausgegangen, daß nicht spezifische sprachliche, sondern zeitliche Charakteristika des Signals für die Störwirkung verantwortlich sind.
Translated title of the contributionEffect of background speech on mental information processing
Original languageGerman
JournalLärmbekämpfung: Zeitschrift für Akustik, Schallschutz und Schwingungstechnik
Volume44
Issue number5
Pages (from-to)155-160
Number of pages6
ISSN1863-4672
Publication statusPublished - 1997
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