Was heißt Medienästhetik? Ein Gespräch mit Luciana Parisi über algorithmische Ästhetik, automatisches Denken und die postkybernetische Logik der Komputation

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Was heißt Medienästhetik? Ein Gespräch mit Luciana Parisi über algorithmische Ästhetik, automatisches Denken und die postkybernetische Logik der Komputation. / Hörl, Erich Heinrich; Parisi, Luciana.

In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, Vol. 8, No. 1, 01.2013, p. 35-51.

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@article{73569d64567e4a48bd488555f1c3b8da,
title = "Was hei{\ss}t Medien{\"a}sthetik?: Ein Gespr{\"a}ch mit Luciana Parisi {\"u}ber algorithmische {\"A}sthetik, automatisches Denken und die postkybernetische Logik der Komputation",
abstract = "Das Gespr{\"a}ch arbeitet den spezifische Ort und Einsatz der zeitgen{\"o}ssischen medien{\"a}sthetischen Frage heraus, skizziert die Geschichtlichkeit ihres Erscheinens und fokussiert die begriffs- und theoriepolitischen Strategien, die f{\"u}r ihre genauere Konturierung notwendig sind. Medien{\"a}sthetik wird dabei als zentraler Schauplatz des zeitgen{\"o}ssischen Kybernetisierungsprozesses freigelegt, ist sie doch im Innersten mit den neuen Bedingungen des Denkens, der Subjektivit{\"a}t und der Politik verkn{\"u}pft, die dieser Prozess ins Werk setzt. Die medien{\"a}sthetische Frage exponiert so gesehen Schl{\"u}sselprobleme der kybernetischen Medienkultur {\"u}berhaupt. Luciana Parisi problematisiert zun{\"a}chst die Implikationen der immer noch vorherrschenden repr{\"a}sentationalistischen, ausdrucksorientierten, expressiven Medien{\"a}sthetik, hinter der ein heute {\"u}berholter Begriff von Medien als Artikulations- und {\"A}u{\ss}erungsmaschinen steht. Kybernetisierte Medien haben hingegen l{\"a}ngst, so Parisi, die etablierten Medienfunktionen {\"u}berschritten, sie sind als «Kloner des Realen» zu verstehen, als «immanente Erfasser von Daten», ja schlie{\ss}lich als «Erfassungsmaschinen des Unartikulierbaren und Unrepr{\"a}sentierbaren». Stattdessen wird von ihr nach einer intensiven, nicht-repr{\"a}sentativen {\"A}sthetik des Codes gefragt, die sich auf der H{\"o}he der medialen Situation und der entsprechenden Machtform befindet und deren Kernoperationen entziffern kann. Am Ende wird insbesondere die Bedeutung von algorithmischen Experimenten, wie sie in der digitalen Architektur stattfinden, f{\"u}r eine grunds{\"a}tzliche Reevaluierung von Medien{\"a}sthetik herausgestellt, eine Reevaluierung, der im Augenblick des Eintritts in die neue digitale Matrix, in der wir leben, eine, ja vermutlich sogar die kritische Funktion zukommt.",
keywords = "Medien- und Kommunikationswissenschaft, Digitale Medien, Kybernetik, Medien{\"a}sthetik, Techno{\"a}sthetik",
author = "H{\"o}rl, {Erich Heinrich} and Luciana Parisi",
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year = "2013",
month = jan,
doi = "10.25969/mediarep/696",
language = "Deutsch",
volume = "8",
pages = "35--51",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Medienwissenschaft",
issn = "1869-1722",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Was heißt Medienästhetik?

T2 - Ein Gespräch mit Luciana Parisi über algorithmische Ästhetik, automatisches Denken und die postkybernetische Logik der Komputation

AU - Hörl, Erich Heinrich

AU - Parisi, Luciana

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PY - 2013/1

Y1 - 2013/1

N2 - Das Gespräch arbeitet den spezifische Ort und Einsatz der zeitgenössischen medienästhetischen Frage heraus, skizziert die Geschichtlichkeit ihres Erscheinens und fokussiert die begriffs- und theoriepolitischen Strategien, die für ihre genauere Konturierung notwendig sind. Medienästhetik wird dabei als zentraler Schauplatz des zeitgenössischen Kybernetisierungsprozesses freigelegt, ist sie doch im Innersten mit den neuen Bedingungen des Denkens, der Subjektivität und der Politik verknüpft, die dieser Prozess ins Werk setzt. Die medienästhetische Frage exponiert so gesehen Schlüsselprobleme der kybernetischen Medienkultur überhaupt. Luciana Parisi problematisiert zunächst die Implikationen der immer noch vorherrschenden repräsentationalistischen, ausdrucksorientierten, expressiven Medienästhetik, hinter der ein heute überholter Begriff von Medien als Artikulations- und Äußerungsmaschinen steht. Kybernetisierte Medien haben hingegen längst, so Parisi, die etablierten Medienfunktionen überschritten, sie sind als «Kloner des Realen» zu verstehen, als «immanente Erfasser von Daten», ja schließlich als «Erfassungsmaschinen des Unartikulierbaren und Unrepräsentierbaren». Stattdessen wird von ihr nach einer intensiven, nicht-repräsentativen Ästhetik des Codes gefragt, die sich auf der Höhe der medialen Situation und der entsprechenden Machtform befindet und deren Kernoperationen entziffern kann. Am Ende wird insbesondere die Bedeutung von algorithmischen Experimenten, wie sie in der digitalen Architektur stattfinden, für eine grundsätzliche Reevaluierung von Medienästhetik herausgestellt, eine Reevaluierung, der im Augenblick des Eintritts in die neue digitale Matrix, in der wir leben, eine, ja vermutlich sogar die kritische Funktion zukommt.

AB - Das Gespräch arbeitet den spezifische Ort und Einsatz der zeitgenössischen medienästhetischen Frage heraus, skizziert die Geschichtlichkeit ihres Erscheinens und fokussiert die begriffs- und theoriepolitischen Strategien, die für ihre genauere Konturierung notwendig sind. Medienästhetik wird dabei als zentraler Schauplatz des zeitgenössischen Kybernetisierungsprozesses freigelegt, ist sie doch im Innersten mit den neuen Bedingungen des Denkens, der Subjektivität und der Politik verknüpft, die dieser Prozess ins Werk setzt. Die medienästhetische Frage exponiert so gesehen Schlüsselprobleme der kybernetischen Medienkultur überhaupt. Luciana Parisi problematisiert zunächst die Implikationen der immer noch vorherrschenden repräsentationalistischen, ausdrucksorientierten, expressiven Medienästhetik, hinter der ein heute überholter Begriff von Medien als Artikulations- und Äußerungsmaschinen steht. Kybernetisierte Medien haben hingegen längst, so Parisi, die etablierten Medienfunktionen überschritten, sie sind als «Kloner des Realen» zu verstehen, als «immanente Erfasser von Daten», ja schließlich als «Erfassungsmaschinen des Unartikulierbaren und Unrepräsentierbaren». Stattdessen wird von ihr nach einer intensiven, nicht-repräsentativen Ästhetik des Codes gefragt, die sich auf der Höhe der medialen Situation und der entsprechenden Machtform befindet und deren Kernoperationen entziffern kann. Am Ende wird insbesondere die Bedeutung von algorithmischen Experimenten, wie sie in der digitalen Architektur stattfinden, für eine grundsätzliche Reevaluierung von Medienästhetik herausgestellt, eine Reevaluierung, der im Augenblick des Eintritts in die neue digitale Matrix, in der wir leben, eine, ja vermutlich sogar die kritische Funktion zukommt.

KW - Medien- und Kommunikationswissenschaft

KW - Digitale Medien

KW - Kybernetik

KW - Medienästhetik

KW - Technoästhetik

U2 - 10.25969/mediarep/696

DO - 10.25969/mediarep/696

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 8

SP - 35

EP - 51

JO - Zeitschrift für Medienwissenschaft

JF - Zeitschrift für Medienwissenschaft

SN - 1869-1722

IS - 1

ER -

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