Warum werden so wenige Waldpflanzenarten vom Schalenwild ausgebreitet?
Research output: Journal contributions › Journal articles › Research
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In: Forstarchiv, Vol. 80, No. 5, 2009, p. 215-221.
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TY - JOUR
T1 - Warum werden so wenige Waldpflanzenarten vom Schalenwild ausgebreitet?
AU - Oheimb, Goddert
AU - Kriebitzsch, W. U.
AU - Schmidt, M.
AU - Heinken, T.
AU - Ellenberg, H.
PY - 2009
Y1 - 2009
N2 - Studien zur epi- und endozoochoren Ausbreitung von Gefäßpflanzen durch Rehe, Dam- und Rothirsche sowie Wildschweine in Mitteleuropa zeigen, dass vor allem Arten des Offenlandes sowie im Wald und im Offenland vorkommende Pflanzen transportiert werden, während stenotope Waldarten nur in geringem Maße ausgebreitet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Erklärungsansätze für diesen Befund zu ermitteln. Dazu wurde analysiert, welche Spektren die von wildlebenden Groß-herbivoren ausgebreiteten Pflanzenarten bezüglich Lebensform, Strategietyp, Diasporengewicht und Überdauerungsvermö-gen der Diasporen im Boden aufweisen. Diese Spektren wurden mit denen stenotoper Waldpflanzenarten verglichen Die 4 Tierarten transportierten Diasporen von 208 Pflanzenarten. Bei Wildschweinen wurden allein 168 Pflanzenarten gefunden. Dabei zeigt das Artenspektrum deutliche Überschneidungen: Etwa 2 Fünftel aller ausgebreiteten Arten traten bei mindestens 2 der 4 Schalenwildarten auf. Hinsichtlich der Biotopbindung der ausgebreiteten Pflanzenarten bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Tierarten Bei einem Vergleich des Lebensformspektrums zwischen den vom Wild ausgebreiteten Arten und den stenotopen Waldpflanzenarten wurden die größten Unterschiede bei den Geophyten und Therophyten gefunden. Die Geophyten waren nur gering vertreten, die Therophyten waren dagegen bei den ausgebreiteten Arten im Vergleich zu den eng an geschlossene Wälder gebundenen Arten überrepräsentiert. Die ausgebreiteten Arten wiesen im Vergleich zu den stenotopen Waldarten deutlich geringere Diasporengewichte und ein höheres Überdauerungsvermögen in der Diasporenbank des Bodens auf. Zoochorie durch Schalenwild bietet somit in vielen Fällen Erklärungsansätze für das Ausbreitungspotenzial von Waldpflanzenarten
AB - Studien zur epi- und endozoochoren Ausbreitung von Gefäßpflanzen durch Rehe, Dam- und Rothirsche sowie Wildschweine in Mitteleuropa zeigen, dass vor allem Arten des Offenlandes sowie im Wald und im Offenland vorkommende Pflanzen transportiert werden, während stenotope Waldarten nur in geringem Maße ausgebreitet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Erklärungsansätze für diesen Befund zu ermitteln. Dazu wurde analysiert, welche Spektren die von wildlebenden Groß-herbivoren ausgebreiteten Pflanzenarten bezüglich Lebensform, Strategietyp, Diasporengewicht und Überdauerungsvermö-gen der Diasporen im Boden aufweisen. Diese Spektren wurden mit denen stenotoper Waldpflanzenarten verglichen Die 4 Tierarten transportierten Diasporen von 208 Pflanzenarten. Bei Wildschweinen wurden allein 168 Pflanzenarten gefunden. Dabei zeigt das Artenspektrum deutliche Überschneidungen: Etwa 2 Fünftel aller ausgebreiteten Arten traten bei mindestens 2 der 4 Schalenwildarten auf. Hinsichtlich der Biotopbindung der ausgebreiteten Pflanzenarten bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Tierarten Bei einem Vergleich des Lebensformspektrums zwischen den vom Wild ausgebreiteten Arten und den stenotopen Waldpflanzenarten wurden die größten Unterschiede bei den Geophyten und Therophyten gefunden. Die Geophyten waren nur gering vertreten, die Therophyten waren dagegen bei den ausgebreiteten Arten im Vergleich zu den eng an geschlossene Wälder gebundenen Arten überrepräsentiert. Die ausgebreiteten Arten wiesen im Vergleich zu den stenotopen Waldarten deutlich geringere Diasporengewichte und ein höheres Überdauerungsvermögen in der Diasporenbank des Bodens auf. Zoochorie durch Schalenwild bietet somit in vielen Fällen Erklärungsansätze für das Ausbreitungspotenzial von Waldpflanzenarten
KW - Biologie
KW - Ökosystemforschung
U2 - 10.2376/0300-4112-80-215
DO - 10.2376/0300-4112-80-215
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 80
SP - 215
EP - 221
JO - Forstarchiv
JF - Forstarchiv
SN - 0300-4112
IS - 5
ER -