Vielfältige Partizipation oder Repräsentation von Vielfalt in der Occupy-Bewegung?
Research output: Contributions to collected editions/works › Published abstract in conference proceedings › Research › peer-review
Standard
Vielfalt und Zusammenhalt: 36. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. ed. / Ludger Pries. Frankfurt am Main: Deutsche Gesellschaft für Soziologie, 2012. p. 325.
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RIS
TY - CHAP
T1 - Vielfältige Partizipation oder Repräsentation von Vielfalt in der Occupy-Bewegung?
AU - Knappe, Henrike
N1 - Conference code: 36
PY - 2012
Y1 - 2012
N2 - Die Occupy-Bewegung hat als kritische Protestbewegung das Interesse vieler Bürger_innen an politischer Partizipation (wieder) geweckt. Die Bewegung bezeichnet sich selbst als unprogrammatisch und Beteiligte lehnen es ab, mit einer Stimme zu sprechen, gleichzeitig formulieren sie einen sehr starken representative claim (Saward 2010) : „ We are the 99%“.Sie beanspruchen also für fast alle Menschen dieser Welt zu sprechen und diese zu repräsentieren.In diesem Beitrag soll es um die Frage gehen, wie Demokratie in einem sehr heterogenen Kontext möglich sein kann. Diese Frage wird klassischerweise mit dem Argument liberaler Demokratietheorien beantwortet. Demokratie soll vor allem die Freiheit des Individuums schützen und die Gleichheit aller Bürger_innen herstellen. Vielfältige Werteorientierungen und Hintergründe werden nicht als strukturelle Merkmale berücksichtigt. Diese Konzeption wurde schon in vielerlei Hinsicht durch neuere Demokratietheorien kritisiert, wie den Arbeiten zu gesellschaftlicher Pluralität und Demokratie von Seyla Benhabib(Benhabib 1996) und Anne Phillips(Phillips 1996). Hier geht es beispielsweise um die Frage, ob Pluralität von Werten und Ideen innerhalb einer Zivilgesellschaft Probleme gleichberechtigter Kommunikation und demokratischer Partizipation hervorrufen kann(Benhabib 1996).Dementsprechend soll es in diesem Beitrag um das Verhältnis zwischen der Heterogenität innerhalb der Occupy-Bewegung und der Ausformung von Partizipations- und Repräsentationsstrukturen gehen.Mithilfe der Durchführung von Interviews mit Aktivist_innen in der Occupy-Bewegung innerhalb einer qualitativen Fallstudie können die theoretischen Vorüberlegungen neu überdacht werden. Erste Erkenntnisse aus den nterviewdaten sollen vorgestellt werden. Die Occupy-Bewegung, wie auch schon andere Protestbewegungen zuvor, bewegt sich im Spannungsfeld zwischen nicht-hierarchischer Partizipation aller und der Notwendigkeit von Repräsentation vonAbwesenden. Wie wirkt sich eine so diverse Bewegungsidentität auf die Möglichkeiten demokratischer Entscheidungsfindung aus? In Rückgriff auf die qualitativen Interviews soll hier eine vorläufige Analyse des Verhältnissesvon (Werte-)vielfalt und Demokratie innerhab der Occupy-Bewegung erfolgen.
AB - Die Occupy-Bewegung hat als kritische Protestbewegung das Interesse vieler Bürger_innen an politischer Partizipation (wieder) geweckt. Die Bewegung bezeichnet sich selbst als unprogrammatisch und Beteiligte lehnen es ab, mit einer Stimme zu sprechen, gleichzeitig formulieren sie einen sehr starken representative claim (Saward 2010) : „ We are the 99%“.Sie beanspruchen also für fast alle Menschen dieser Welt zu sprechen und diese zu repräsentieren.In diesem Beitrag soll es um die Frage gehen, wie Demokratie in einem sehr heterogenen Kontext möglich sein kann. Diese Frage wird klassischerweise mit dem Argument liberaler Demokratietheorien beantwortet. Demokratie soll vor allem die Freiheit des Individuums schützen und die Gleichheit aller Bürger_innen herstellen. Vielfältige Werteorientierungen und Hintergründe werden nicht als strukturelle Merkmale berücksichtigt. Diese Konzeption wurde schon in vielerlei Hinsicht durch neuere Demokratietheorien kritisiert, wie den Arbeiten zu gesellschaftlicher Pluralität und Demokratie von Seyla Benhabib(Benhabib 1996) und Anne Phillips(Phillips 1996). Hier geht es beispielsweise um die Frage, ob Pluralität von Werten und Ideen innerhalb einer Zivilgesellschaft Probleme gleichberechtigter Kommunikation und demokratischer Partizipation hervorrufen kann(Benhabib 1996).Dementsprechend soll es in diesem Beitrag um das Verhältnis zwischen der Heterogenität innerhalb der Occupy-Bewegung und der Ausformung von Partizipations- und Repräsentationsstrukturen gehen.Mithilfe der Durchführung von Interviews mit Aktivist_innen in der Occupy-Bewegung innerhalb einer qualitativen Fallstudie können die theoretischen Vorüberlegungen neu überdacht werden. Erste Erkenntnisse aus den nterviewdaten sollen vorgestellt werden. Die Occupy-Bewegung, wie auch schon andere Protestbewegungen zuvor, bewegt sich im Spannungsfeld zwischen nicht-hierarchischer Partizipation aller und der Notwendigkeit von Repräsentation vonAbwesenden. Wie wirkt sich eine so diverse Bewegungsidentität auf die Möglichkeiten demokratischer Entscheidungsfindung aus? In Rückgriff auf die qualitativen Interviews soll hier eine vorläufige Analyse des Verhältnissesvon (Werte-)vielfalt und Demokratie innerhab der Occupy-Bewegung erfolgen.
KW - Politikwissenschaft
UR - http://d-nb.info/1059082055
M3 - Abstracts in Konferenzbänden
SN - 978-3-593-50082-9
SP - 325
BT - Vielfalt und Zusammenhalt
A2 - Pries, Ludger
PB - Deutsche Gesellschaft für Soziologie
CY - Frankfurt am Main
T2 - 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - DSG 2012
Y2 - 1 October 2012 through 5 October 2012
ER -