Vielfalt als Herausforderung organisationaler Einheit? Konflikte um die Repräsentation von Migration
Research output: Contributions to collected editions/works › Article in conference proceedings › Research › peer-review
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Gesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020. ed. / Birgit Blättel-Mink. Vol. 40 Deutsche Gesellschaft für Soziologie, 2021. (Verhandlungen der Kongresse der Deutschen Gesellschaft für Soziologie; Vol. 40).
Research output: Contributions to collected editions/works › Article in conference proceedings › Research › peer-review
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RIS
TY - CHAP
T1 - Vielfalt als Herausforderung organisationaler Einheit?
T2 - Konflikte um die Repräsentation von Migration
AU - Karakayali, Serhat
AU - Albrecht, Yvonne
PY - 2021/7/8
Y1 - 2021/7/8
N2 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gründete sich 2001 in einem Fusionsprozess von fünf Einzelgewerkschaften (DPG; DAG; ÖTV; IG Medien; Handel, Banken, Versicherungen). Diese Fusion mündete in eine komplexe Organisationsstruktur mit einer räumlichen Gliederung in 13 Fachbereiche, welche innerorganisational kontinuierlich auf dem Prüfstand steht: In der Organisation soll künftig Komplexität reduziert werden. Maßnahmen wie die zusätzliche Einführung von Migrationsquoten werden aus dieser Perspektive als unnötig und problematisch angesehen. Gleichzeitig besteht eine drängender werdende innerorganisationale Notwendigkeit, demografischen Entwicklungen z.B. im Hinblick auf migrationsbezogene Diversität und der Vertretung von Interessen von Migrant*innen gerecht zu werden. Drängender wird dies zudem aufgrund von Forderungen interner Akteur*innen wie der Personengruppe der Migrant*innen und der Migrationsausschüsse nach einer Migrationsquote. Zudem ist eine differenzaffine, anti-rassistischen und teilhabeorientierte Positionierung ein wichtiger Aspekt der ver.di-Organisationsidentität. Insofern – so unsere These – werden die Forderung nach Komplexitätsreduktion und Einheit und die Forderung nach mehr Vielfalt innerorganisational als gegensätzlich dargestellt und produzieren ein Spannungsverhältnis, das derzeit auch blockierende Effekte auf die weitere Öffnung gegenüber migrationsbezogener Diversität erzeugt.
AB - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gründete sich 2001 in einem Fusionsprozess von fünf Einzelgewerkschaften (DPG; DAG; ÖTV; IG Medien; Handel, Banken, Versicherungen). Diese Fusion mündete in eine komplexe Organisationsstruktur mit einer räumlichen Gliederung in 13 Fachbereiche, welche innerorganisational kontinuierlich auf dem Prüfstand steht: In der Organisation soll künftig Komplexität reduziert werden. Maßnahmen wie die zusätzliche Einführung von Migrationsquoten werden aus dieser Perspektive als unnötig und problematisch angesehen. Gleichzeitig besteht eine drängender werdende innerorganisationale Notwendigkeit, demografischen Entwicklungen z.B. im Hinblick auf migrationsbezogene Diversität und der Vertretung von Interessen von Migrant*innen gerecht zu werden. Drängender wird dies zudem aufgrund von Forderungen interner Akteur*innen wie der Personengruppe der Migrant*innen und der Migrationsausschüsse nach einer Migrationsquote. Zudem ist eine differenzaffine, anti-rassistischen und teilhabeorientierte Positionierung ein wichtiger Aspekt der ver.di-Organisationsidentität. Insofern – so unsere These – werden die Forderung nach Komplexitätsreduktion und Einheit und die Forderung nach mehr Vielfalt innerorganisational als gegensätzlich dargestellt und produzieren ein Spannungsverhältnis, das derzeit auch blockierende Effekte auf die weitere Öffnung gegenüber migrationsbezogener Diversität erzeugt.
KW - Soziologie
KW - Migration
KW - Gewerkschaft
KW - Organisationen
KW - Repräsentation
KW - Partizipation
KW - Diversity
M3 - Aufsätze in Konferenzbänden
VL - 40
T3 - Verhandlungen der Kongresse der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
BT - Gesellschaft unter Spannung
A2 - Blättel-Mink, Birgit
PB - Deutsche Gesellschaft für Soziologie
ER -