Stille, Geräusch, Rauschen: Ästhetische und medientechnische Anmerkungen
Research output: Journal contributions › Journal articles › Research › peer-review
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In: Texte zur Kunst, Vol. 28. Jg., No. 112, 06.12.2018, p. 30-45.
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Vancouver
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RIS
TY - JOUR
T1 - Stille, Geräusch, Rauschen
T2 - Ästhetische und medientechnische Anmerkungen
AU - Großmann, Rolf
PY - 2018/12/6
Y1 - 2018/12/6
N2 - Die Aufmerksamkeit , die dem Geräusch und seinen Begleitern zukommt, passt ins Bild. Den diversen Turns, den Leitperspektiven des Visuellen, des Performativen etc. nachfolgend, steht das Auditive im Zentrum aktueller Diskurse. Doch gerade der Fokus auf das Geräusch ist keineswegs neu. Ist der Diskurs tatsächlich so vergesslich, dass er die Kontroversen und Umwälzungen in Sachen Stille und Geräusch, die das 20. Jahrhundert bereits nach der Jahrhundertwende prägten, noch einmal auf die Theorieagenda setzt? Gibt es nichts Wichtigeres und Zeitgemäßeres in Zeiten des politischen Irrlichterns und der Hybridisierung von Kunst und Technologie im Zeichen digitaler Kontrolle oder posthumaner Zukunft? Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang die Macht der Kulturindustrie, wie verändern sich ihre ökonomischen und rechtlich-moralischen Assets im Urheberrecht und bei der digitalen Distribution? Aber vielleicht sind es gerade die auditiven Nebenschauplätze, die neue Perspektiven auf diese Veränderungen erschließen: die geräuschhafte Low-Cculture-Musik der jeweils benachteiligten, verdrängten oder vergessenen Schichten, Regionen, Kulturen; der überhörte Background; die Resonanz des Körpers und des Unbewussten; das Schweigen der Lämmer, die ihre Lage realisieren. Soll diesen Perspektiven nicht einfach naiv gefolgt werden, so gilt es, sich zu erinnern. Welche Rolle spielen dabei die Noise-Erkundungen des 20. Jahrhunderts, vor deren Hintergrund die heutige Renaissance des Geräuschs stattfindet? Sind ihre Narrationen hilfreich, hinderlich oder bereits etablierte Elemente in Gestaltung und Diskurs?
AB - Die Aufmerksamkeit , die dem Geräusch und seinen Begleitern zukommt, passt ins Bild. Den diversen Turns, den Leitperspektiven des Visuellen, des Performativen etc. nachfolgend, steht das Auditive im Zentrum aktueller Diskurse. Doch gerade der Fokus auf das Geräusch ist keineswegs neu. Ist der Diskurs tatsächlich so vergesslich, dass er die Kontroversen und Umwälzungen in Sachen Stille und Geräusch, die das 20. Jahrhundert bereits nach der Jahrhundertwende prägten, noch einmal auf die Theorieagenda setzt? Gibt es nichts Wichtigeres und Zeitgemäßeres in Zeiten des politischen Irrlichterns und der Hybridisierung von Kunst und Technologie im Zeichen digitaler Kontrolle oder posthumaner Zukunft? Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang die Macht der Kulturindustrie, wie verändern sich ihre ökonomischen und rechtlich-moralischen Assets im Urheberrecht und bei der digitalen Distribution? Aber vielleicht sind es gerade die auditiven Nebenschauplätze, die neue Perspektiven auf diese Veränderungen erschließen: die geräuschhafte Low-Cculture-Musik der jeweils benachteiligten, verdrängten oder vergessenen Schichten, Regionen, Kulturen; der überhörte Background; die Resonanz des Körpers und des Unbewussten; das Schweigen der Lämmer, die ihre Lage realisieren. Soll diesen Perspektiven nicht einfach naiv gefolgt werden, so gilt es, sich zu erinnern. Welche Rolle spielen dabei die Noise-Erkundungen des 20. Jahrhunderts, vor deren Hintergrund die heutige Renaissance des Geräuschs stattfindet? Sind ihre Narrationen hilfreich, hinderlich oder bereits etablierte Elemente in Gestaltung und Diskurs?
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