Stille, Geräusch, Rauschen: Ästhetische und medientechnische Anmerkungen

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Stille, Geräusch, Rauschen: Ästhetische und medientechnische Anmerkungen. / Großmann, Rolf.
In: Texte zur Kunst, Vol. 28. Jg., No. 112, 06.12.2018, p. 30-45.

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title = "Stille, Ger{\"a}usch, Rauschen: {\"A}sthetische und medientechnische Anmerkungen",
abstract = "Die Aufmerksamkeit , die dem Ger{\"a}usch und seinen Begleitern zukommt, passt ins Bild. Den diversen Turns, den Leitperspektiven des Visuellen, des Performativen etc. nachfolgend, steht das Auditive im Zentrum aktueller Diskurse. Doch gerade der Fokus auf das Ger{\"a}usch ist keineswegs neu. Ist der Diskurs tats{\"a}chlich so vergesslich, dass er die Kontroversen und Umw{\"a}lzungen in Sachen Stille und Ger{\"a}usch, die das 20. Jahrhundert bereits nach der Jahrhundertwende pr{\"a}gten, noch einmal auf die Theorieagenda setzt? Gibt es nichts Wichtigeres und Zeitgem{\"a}{\ss}eres in Zeiten des politischen Irrlichterns und der Hybridisierung von Kunst und Technologie im Zeichen digitaler Kontrolle oder posthumaner Zukunft? Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang die Macht der Kulturindustrie, wie ver{\"a}ndern sich ihre {\"o}konomischen und rechtlich-moralischen Assets im Urheberrecht und bei der digitalen Distribution? Aber vielleicht sind es gerade die auditiven Nebenschaupl{\"a}tze, die neue Perspektiven auf diese Ver{\"a}nderungen erschlie{\ss}en: die ger{\"a}uschhafte Low-Cculture-Musik der jeweils benachteiligten, verdr{\"a}ngten oder vergessenen Schichten, Regionen, Kulturen; der {\"u}berh{\"o}rte Background; die Resonanz des K{\"o}rpers und des Unbewussten; das Schweigen der L{\"a}mmer, die ihre Lage realisieren. Soll diesen Perspektiven nicht einfach naiv gefolgt werden, so gilt es, sich zu erinnern. Welche Rolle spielen dabei die Noise-Erkundungen des 20. Jahrhunderts, vor deren Hintergrund die heutige Renaissance des Ger{\"a}uschs stattfindet? Sind ihre Narrationen hilfreich, hinderlich oder bereits etablierte Elemente in Gestaltung und Diskurs?",
keywords = "Musik, Sound Studies, Auditive Kultur, Sound Studies, auditory culture, Digitale Medien, Digital Music, Digital Music",
author = "Rolf Gro{\ss}mann",
year = "2018",
month = dec,
day = "6",
language = "Deutsch",
volume = "28. Jg.",
pages = "30--45",
journal = "Texte zur Kunst",
issn = "0940-9459",
publisher = "TEXTE ZUR KUNST Verlag",
number = "112",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Stille, Geräusch, Rauschen

T2 - Ästhetische und medientechnische Anmerkungen

AU - Großmann, Rolf

PY - 2018/12/6

Y1 - 2018/12/6

N2 - Die Aufmerksamkeit , die dem Geräusch und seinen Begleitern zukommt, passt ins Bild. Den diversen Turns, den Leitperspektiven des Visuellen, des Performativen etc. nachfolgend, steht das Auditive im Zentrum aktueller Diskurse. Doch gerade der Fokus auf das Geräusch ist keineswegs neu. Ist der Diskurs tatsächlich so vergesslich, dass er die Kontroversen und Umwälzungen in Sachen Stille und Geräusch, die das 20. Jahrhundert bereits nach der Jahrhundertwende prägten, noch einmal auf die Theorieagenda setzt? Gibt es nichts Wichtigeres und Zeitgemäßeres in Zeiten des politischen Irrlichterns und der Hybridisierung von Kunst und Technologie im Zeichen digitaler Kontrolle oder posthumaner Zukunft? Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang die Macht der Kulturindustrie, wie verändern sich ihre ökonomischen und rechtlich-moralischen Assets im Urheberrecht und bei der digitalen Distribution? Aber vielleicht sind es gerade die auditiven Nebenschauplätze, die neue Perspektiven auf diese Veränderungen erschließen: die geräuschhafte Low-Cculture-Musik der jeweils benachteiligten, verdrängten oder vergessenen Schichten, Regionen, Kulturen; der überhörte Background; die Resonanz des Körpers und des Unbewussten; das Schweigen der Lämmer, die ihre Lage realisieren. Soll diesen Perspektiven nicht einfach naiv gefolgt werden, so gilt es, sich zu erinnern. Welche Rolle spielen dabei die Noise-Erkundungen des 20. Jahrhunderts, vor deren Hintergrund die heutige Renaissance des Geräuschs stattfindet? Sind ihre Narrationen hilfreich, hinderlich oder bereits etablierte Elemente in Gestaltung und Diskurs?

AB - Die Aufmerksamkeit , die dem Geräusch und seinen Begleitern zukommt, passt ins Bild. Den diversen Turns, den Leitperspektiven des Visuellen, des Performativen etc. nachfolgend, steht das Auditive im Zentrum aktueller Diskurse. Doch gerade der Fokus auf das Geräusch ist keineswegs neu. Ist der Diskurs tatsächlich so vergesslich, dass er die Kontroversen und Umwälzungen in Sachen Stille und Geräusch, die das 20. Jahrhundert bereits nach der Jahrhundertwende prägten, noch einmal auf die Theorieagenda setzt? Gibt es nichts Wichtigeres und Zeitgemäßeres in Zeiten des politischen Irrlichterns und der Hybridisierung von Kunst und Technologie im Zeichen digitaler Kontrolle oder posthumaner Zukunft? Wie entwickelt sich in diesem Zusammenhang die Macht der Kulturindustrie, wie verändern sich ihre ökonomischen und rechtlich-moralischen Assets im Urheberrecht und bei der digitalen Distribution? Aber vielleicht sind es gerade die auditiven Nebenschauplätze, die neue Perspektiven auf diese Veränderungen erschließen: die geräuschhafte Low-Cculture-Musik der jeweils benachteiligten, verdrängten oder vergessenen Schichten, Regionen, Kulturen; der überhörte Background; die Resonanz des Körpers und des Unbewussten; das Schweigen der Lämmer, die ihre Lage realisieren. Soll diesen Perspektiven nicht einfach naiv gefolgt werden, so gilt es, sich zu erinnern. Welche Rolle spielen dabei die Noise-Erkundungen des 20. Jahrhunderts, vor deren Hintergrund die heutige Renaissance des Geräuschs stattfindet? Sind ihre Narrationen hilfreich, hinderlich oder bereits etablierte Elemente in Gestaltung und Diskurs?

KW - Musik

KW - Sound Studies

KW - Auditive Kultur

KW - Sound Studies

KW - auditory culture

KW - Digitale Medien

KW - Digital Music

KW - Digital Music

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 28. Jg.

SP - 30

EP - 45

JO - Texte zur Kunst

JF - Texte zur Kunst

SN - 0940-9459

IS - 112

ER -