Kommunale Wählergemeinschaften (KWGs) sind seit 1945 vor allem in den süddeutschen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern ein fester Bestandteil des lokalen Parteiensystems. In den übrigen westdeutschen Bundesländern waren parteifreie Gruppierungen hingegen lange Zeit kaum präsent. Seit den 1980er Jahren sind Wählergemeinschaften jedoch auch dort verstärkt vertreten, allerdings nach wie vor auf niedrigerem Niveau als in Südwestdeutschland (vgl. Reiser 2006; Holtkamp/Eimer 2006). In den ostdeutschen Bundesländern haben sich KWGs während der Formationsphase des demokratischen Parteien-systems seit 1990 ebenfalls flächendeckend etabliert und sind dort häufig die erfolgreichsten kommunalpolitischen Akteure.