Pflanzengesellschaft des Jahres 2020: Borstgrasrasen
Research output: Journal contributions › Journal articles › Research › peer-review
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In: Tuexenia, Vol. 39, 2019, p. 287-308.
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RIS
TY - JOUR
T1 - Pflanzengesellschaft des Jahres 2020
T2 - Borstgrasrasen
AU - Schwabe-Kratochwil, Angelika
AU - Tischew, Sabine
AU - Bergmeier, Erwin
AU - Garve, Eckhard
AU - Härdtle, Werner
AU - Heinken, Thilo
AU - Hölzel, Norbert
AU - Peppler-Lisbach, Cord
AU - Remy, Dominique
AU - Dierschke, Hartmut
N1 - Publisher Copyright: © 2020. All Rights Reserved.
PY - 2019
Y1 - 2019
N2 - Wie erstmals 2019 wird auch für das Jahr 2020 von der „Floristisch-soziologischen Arbeitsgemein-schaft“ (FlorSoz) für Deutschland die „Pflanzengesellschaft des Jahres“ vorgestellt. Damit soll wiede-rum für die Öffentlichkeit die Notwendigkeit des Schutzes gefährdeter Pflanzengesellschaften auf-gezeigt werden. Für das Jahr 2020 wurden die Borstgrasrasen ausgewählt. Wie alle Pflanzengemein-schaften nährstoffarmer Standorte, sind auch die Borstgrasrasen stark gefährdet und regional sogar unmittelbar vom Aussterben bedroht.Wir konzentrieren uns vor allem auf die Bestände der planaren bis montanen Stufe (Unterverband Violenion caninae: Hundsveilchen-Borstgrasrasen).Die Standorte von Violenion caninae-Gesellschaften werden nicht gedüngt und sind auf extensive Beweidung, z. T. auch auf einschürige Mahd angewiesen. Für Borstgrasrasen bezeichnend sind eine Fülle gefährdeter Pflanzenarten wie z. B. Arnica montana (Arnika) und Antennaria dioica (Zwei-häusiges Katzenpfötchen). Bei den Borstgrasrasen spielen für die zunehmend hohe Gefährdung nicht nur Flächenrückgänge durch Nutzungsaufgabe, Aufforstung, Sport- und Freizeitaktivitäten und Über-bauung eine Rolle, sondern auch Änderungen der Struktur und Artenzusammensetzung durch direkte Düngung sowie atmogene Stickstoffeinträge sind von Bedeutung. Nährstoffanreicherungen führen zum Verlust der konkurrenzschwachen, gefährdeten Arten zugunsten einiger allgemein verbreiteter, häufig dominanter Gräser sowie konkurrenzkräftiger Kräuter. Wir skizzieren die Bedeutung der Borstgras-rasen als gefährdete Lebensgemeinschaften, geben Hinweise zur floristisch-soziologischen Erforschung und zu weiteren Naturschutz-Aspekten (Rückgang, Erhaltung, Möglichkeiten der Restitution). Ein wirksamer Schutz ist nur bei einem integrativen Naturschutzansatz mit geeigneter Nutzung möglich
AB - Wie erstmals 2019 wird auch für das Jahr 2020 von der „Floristisch-soziologischen Arbeitsgemein-schaft“ (FlorSoz) für Deutschland die „Pflanzengesellschaft des Jahres“ vorgestellt. Damit soll wiede-rum für die Öffentlichkeit die Notwendigkeit des Schutzes gefährdeter Pflanzengesellschaften auf-gezeigt werden. Für das Jahr 2020 wurden die Borstgrasrasen ausgewählt. Wie alle Pflanzengemein-schaften nährstoffarmer Standorte, sind auch die Borstgrasrasen stark gefährdet und regional sogar unmittelbar vom Aussterben bedroht.Wir konzentrieren uns vor allem auf die Bestände der planaren bis montanen Stufe (Unterverband Violenion caninae: Hundsveilchen-Borstgrasrasen).Die Standorte von Violenion caninae-Gesellschaften werden nicht gedüngt und sind auf extensive Beweidung, z. T. auch auf einschürige Mahd angewiesen. Für Borstgrasrasen bezeichnend sind eine Fülle gefährdeter Pflanzenarten wie z. B. Arnica montana (Arnika) und Antennaria dioica (Zwei-häusiges Katzenpfötchen). Bei den Borstgrasrasen spielen für die zunehmend hohe Gefährdung nicht nur Flächenrückgänge durch Nutzungsaufgabe, Aufforstung, Sport- und Freizeitaktivitäten und Über-bauung eine Rolle, sondern auch Änderungen der Struktur und Artenzusammensetzung durch direkte Düngung sowie atmogene Stickstoffeinträge sind von Bedeutung. Nährstoffanreicherungen führen zum Verlust der konkurrenzschwachen, gefährdeten Arten zugunsten einiger allgemein verbreiteter, häufig dominanter Gräser sowie konkurrenzkräftiger Kräuter. Wir skizzieren die Bedeutung der Borstgras-rasen als gefährdete Lebensgemeinschaften, geben Hinweise zur floristisch-soziologischen Erforschung und zu weiteren Naturschutz-Aspekten (Rückgang, Erhaltung, Möglichkeiten der Restitution). Ein wirksamer Schutz ist nur bei einem integrativen Naturschutzansatz mit geeigneter Nutzung möglich
KW - Biologie
KW - Ökosystemforschung
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85101379203&partnerID=8YFLogxK
UR - https://www.mendeley.com/catalogue/d4362f6a-1957-3e76-bc8a-1d7df4081287/
U2 - 10.14471/2019.39.017
DO - 10.14471/2019.39.017
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 39
SP - 287
EP - 308
JO - Tuexenia
JF - Tuexenia
SN - 0722-494X
ER -