Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit

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Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit. / Sandermann, Philipp; Neumann, Sascha.

Normativität und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit: Zur Kritik normativer Dimensionen in Theorie, Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. ed. / Wolfgang Krieger; Björn Kraus. Weinheim & Basel : Juventa Verlag, 2018. p. 194-218.

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Sandermann, P & Neumann, S 2018, Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit. in W Krieger & B Kraus (eds), Normativität und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit: Zur Kritik normativer Dimensionen in Theorie, Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. Juventa Verlag, Weinheim & Basel, pp. 194-218. <https://content-select.com/goto/5aa7b772-cfa8-42de-ba1c-6955b0dd2d03/195/language:en>

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Sandermann, P., & Neumann, S. (2018). Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit. In W. Krieger, & B. Kraus (Eds.), Normativität und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit: Zur Kritik normativer Dimensionen in Theorie, Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit (pp. 194-218). Juventa Verlag. https://content-select.com/goto/5aa7b772-cfa8-42de-ba1c-6955b0dd2d03/195/language:en

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Sandermann P, Neumann S. Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit. In Krieger W, Kraus B, editors, Normativität und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit: Zur Kritik normativer Dimensionen in Theorie, Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit. Weinheim & Basel: Juventa Verlag. 2018. p. 194-218

Bibtex

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abstract = "Normativit{\"a}t in der Sozialen Arbeit zu thematisieren, birgt die Gefahr eines letztlich unproduktiven Missverst{\"a}ndnisses. Dies gilt zumal dann, wenn es dabei um Soziale Arbeit als Wissenschaft geht und noch dazu um ‚Theorie{\textquoteleft}, die ja f{\"u}r viele so etwas wie den Inbegriff von Wissenschaftlichkeit repr{\"a}sentiert. Fragen nach der Normativit{\"a}t einer Wissenschaft wecken dabei zun{\"a}chst ein-mal Erinnerungen an alte Kontroversen wie etwa den Werturteils- oder Positi-vismusstreit. Oder sie appellieren an die in wissenschaftstheoretischen Lehrb{\"u}-chern gebr{\"a}uchliche Unterscheidung zwischen „deskriptiver“ bzw. „empiri-scher“ und „normativer“ Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund wird mit der Frage nach der Normativit{\"a}t gewisserma{\ss}en unterschwellig suggeriert, es m{\"u}sse am Ende dar{\"u}ber befunden werden, ob Soziale Arbeit denn als normative Wissenschaft zu verstehen sei oder nicht. Insofern ist allein schon der Frage nach der Normativit{\"a}t selbst ein gewisser normativer Impetus nicht abzuspre-chen. Anders gesagt: Allzu leicht lie{\ss}e sich der Versuchung nachgeben, eine Debatte um die Normativit{\"a}t der Sozialen Arbeit als Wissenschaft selbst in eine normative Debatte zu verwandeln. Das gilt auch und gerade f{\"u}r den Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, den man als „Theoriediskussion“ bezeichnen kann: W{\"u}rde man diesem Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, um den es im vorliegenden Artikel von nun an ausschlie{\ss}lich gehen soll, mit dem (normativen!) Anspruch begegnen, entscheiden zu wollen, ob Normativit{\"a}t in der Theoriebildung ‚richtig{\textquoteleft} oder ‚falsch{\textquoteleft} ist, dann k{\"o}nnte man beispielsweise zu dem Schluss kommen, dass die Soziale Arbeit ja gar nicht anders denn als normative Wissenschaft in Erscheinung treten kann. Gelangen k{\"o}nnte man zu einer solchen Folgerung etwa, weil sie ihrem Gegenstand immer schon mit Gestaltungs- und Ver{\"a}nderungsabsichten begegnen muss. In Abgrenzung davon aber w{\"a}re es genauso gut m{\"o}glich, zu der gegenteiligen Ansicht zu kommen. Soziale Arbeit w{\"a}re dann prinzipiell als nicht-normative Disziplin zu konzipieren, da sie andernfalls – etwa im Sinne von Webers Wertfreiheitspostulat – gar keinen legitimen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben d{\"u}rfte. Unproduktiv ist eine solch normative Behandlung der Normativit{\"a}tsfrage nach dem Schema ‚besser/schlechter{\textquoteleft}, da sie tendenziell aus dem Blick verliert, wie innerhalb der Theoriediskussion der Sozialen Arbeit selbst die Frage der Normativit{\"a}t bislang verhandelt worden ist und welche Varianten sich hier ggf. vorfinden lassen. Eine normative Behandlung der Frage nach der Normativit{\"a}t der Theoriediskussion vergibt damit zugleich die Chance, mehr empirisches Wissen {\"u}ber die Theoriegeschichte sowie die aktuellen Auseinandersetzungen um Theorien der Sozialen Arbeit zu entwickeln. Sowohl historische wie aktuel-lere Debatten geben in mehrfacher Weise normative Anspr{\"u}che und Implikati-onen – im Plural – zu erkennen, welche jedoch jeweils zun{\"a}chst einmal weder gut noch schlecht, sondern eben vielf{\"a}ltig sind. Dies macht aus unserer Sicht eine empirische und vom Anspruch her kontingenz{\"o}ffnende Reflexion der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Normativit{\"a}ten innerhalb der Theo-riediskussion lohnenswert. ",
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author = "Philipp Sandermann and Sascha Neumann",
year = "2018",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-7799-3836-1",
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booktitle = "Normativit{\"a}t und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit",
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RIS

TY - CHAP

T1 - Normativität(en) im Spannungsfeld von Theorieproduktion und Theorieklassifikation in der Sozialen Arbeit

AU - Sandermann, Philipp

AU - Neumann, Sascha

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Normativität in der Sozialen Arbeit zu thematisieren, birgt die Gefahr eines letztlich unproduktiven Missverständnisses. Dies gilt zumal dann, wenn es dabei um Soziale Arbeit als Wissenschaft geht und noch dazu um ‚Theorie‘, die ja für viele so etwas wie den Inbegriff von Wissenschaftlichkeit repräsentiert. Fragen nach der Normativität einer Wissenschaft wecken dabei zunächst ein-mal Erinnerungen an alte Kontroversen wie etwa den Werturteils- oder Positi-vismusstreit. Oder sie appellieren an die in wissenschaftstheoretischen Lehrbü-chern gebräuchliche Unterscheidung zwischen „deskriptiver“ bzw. „empiri-scher“ und „normativer“ Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund wird mit der Frage nach der Normativität gewissermaßen unterschwellig suggeriert, es müsse am Ende darüber befunden werden, ob Soziale Arbeit denn als normative Wissenschaft zu verstehen sei oder nicht. Insofern ist allein schon der Frage nach der Normativität selbst ein gewisser normativer Impetus nicht abzuspre-chen. Anders gesagt: Allzu leicht ließe sich der Versuchung nachgeben, eine Debatte um die Normativität der Sozialen Arbeit als Wissenschaft selbst in eine normative Debatte zu verwandeln. Das gilt auch und gerade für den Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, den man als „Theoriediskussion“ bezeichnen kann: Würde man diesem Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, um den es im vorliegenden Artikel von nun an ausschließlich gehen soll, mit dem (normativen!) Anspruch begegnen, entscheiden zu wollen, ob Normativität in der Theoriebildung ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ ist, dann könnte man beispielsweise zu dem Schluss kommen, dass die Soziale Arbeit ja gar nicht anders denn als normative Wissenschaft in Erscheinung treten kann. Gelangen könnte man zu einer solchen Folgerung etwa, weil sie ihrem Gegenstand immer schon mit Gestaltungs- und Veränderungsabsichten begegnen muss. In Abgrenzung davon aber wäre es genauso gut möglich, zu der gegenteiligen Ansicht zu kommen. Soziale Arbeit wäre dann prinzipiell als nicht-normative Disziplin zu konzipieren, da sie andernfalls – etwa im Sinne von Webers Wertfreiheitspostulat – gar keinen legitimen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben dürfte. Unproduktiv ist eine solch normative Behandlung der Normativitätsfrage nach dem Schema ‚besser/schlechter‘, da sie tendenziell aus dem Blick verliert, wie innerhalb der Theoriediskussion der Sozialen Arbeit selbst die Frage der Normativität bislang verhandelt worden ist und welche Varianten sich hier ggf. vorfinden lassen. Eine normative Behandlung der Frage nach der Normativität der Theoriediskussion vergibt damit zugleich die Chance, mehr empirisches Wissen über die Theoriegeschichte sowie die aktuellen Auseinandersetzungen um Theorien der Sozialen Arbeit zu entwickeln. Sowohl historische wie aktuel-lere Debatten geben in mehrfacher Weise normative Ansprüche und Implikati-onen – im Plural – zu erkennen, welche jedoch jeweils zunächst einmal weder gut noch schlecht, sondern eben vielfältig sind. Dies macht aus unserer Sicht eine empirische und vom Anspruch her kontingenzöffnende Reflexion der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Normativitäten innerhalb der Theo-riediskussion lohnenswert.

AB - Normativität in der Sozialen Arbeit zu thematisieren, birgt die Gefahr eines letztlich unproduktiven Missverständnisses. Dies gilt zumal dann, wenn es dabei um Soziale Arbeit als Wissenschaft geht und noch dazu um ‚Theorie‘, die ja für viele so etwas wie den Inbegriff von Wissenschaftlichkeit repräsentiert. Fragen nach der Normativität einer Wissenschaft wecken dabei zunächst ein-mal Erinnerungen an alte Kontroversen wie etwa den Werturteils- oder Positi-vismusstreit. Oder sie appellieren an die in wissenschaftstheoretischen Lehrbü-chern gebräuchliche Unterscheidung zwischen „deskriptiver“ bzw. „empiri-scher“ und „normativer“ Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund wird mit der Frage nach der Normativität gewissermaßen unterschwellig suggeriert, es müsse am Ende darüber befunden werden, ob Soziale Arbeit denn als normative Wissenschaft zu verstehen sei oder nicht. Insofern ist allein schon der Frage nach der Normativität selbst ein gewisser normativer Impetus nicht abzuspre-chen. Anders gesagt: Allzu leicht ließe sich der Versuchung nachgeben, eine Debatte um die Normativität der Sozialen Arbeit als Wissenschaft selbst in eine normative Debatte zu verwandeln. Das gilt auch und gerade für den Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, den man als „Theoriediskussion“ bezeichnen kann: Würde man diesem Teil der wissenschaftlichen Debatte zur Sozialen Arbeit, um den es im vorliegenden Artikel von nun an ausschließlich gehen soll, mit dem (normativen!) Anspruch begegnen, entscheiden zu wollen, ob Normativität in der Theoriebildung ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ ist, dann könnte man beispielsweise zu dem Schluss kommen, dass die Soziale Arbeit ja gar nicht anders denn als normative Wissenschaft in Erscheinung treten kann. Gelangen könnte man zu einer solchen Folgerung etwa, weil sie ihrem Gegenstand immer schon mit Gestaltungs- und Veränderungsabsichten begegnen muss. In Abgrenzung davon aber wäre es genauso gut möglich, zu der gegenteiligen Ansicht zu kommen. Soziale Arbeit wäre dann prinzipiell als nicht-normative Disziplin zu konzipieren, da sie andernfalls – etwa im Sinne von Webers Wertfreiheitspostulat – gar keinen legitimen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erheben dürfte. Unproduktiv ist eine solch normative Behandlung der Normativitätsfrage nach dem Schema ‚besser/schlechter‘, da sie tendenziell aus dem Blick verliert, wie innerhalb der Theoriediskussion der Sozialen Arbeit selbst die Frage der Normativität bislang verhandelt worden ist und welche Varianten sich hier ggf. vorfinden lassen. Eine normative Behandlung der Frage nach der Normativität der Theoriediskussion vergibt damit zugleich die Chance, mehr empirisches Wissen über die Theoriegeschichte sowie die aktuellen Auseinandersetzungen um Theorien der Sozialen Arbeit zu entwickeln. Sowohl historische wie aktuel-lere Debatten geben in mehrfacher Weise normative Ansprüche und Implikati-onen – im Plural – zu erkennen, welche jedoch jeweils zunächst einmal weder gut noch schlecht, sondern eben vielfältig sind. Dies macht aus unserer Sicht eine empirische und vom Anspruch her kontingenzöffnende Reflexion der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Normativitäten innerhalb der Theo-riediskussion lohnenswert.

KW - Sozialwesen

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Soziologie

UR - http://d-nb.info/115622991x/04

M3 - Aufsätze in Sammelwerken

SN - 978-3-7799-3836-1

SP - 194

EP - 218

BT - Normativität und Wissenschaftlichkeit in der Wissenschaft Soziale Arbeit

A2 - Krieger, Wolfgang

A2 - Kraus, Björn

PB - Juventa Verlag

CY - Weinheim & Basel

ER -