Mit Apps gegen den Tinnitus? Ein systematisches Review zu Qualität, Interventionselementen und Techniken der Verhaltensänderung

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

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Mit Apps gegen den Tinnitus? Ein systematisches Review zu Qualität, Interventionselementen und Techniken der Verhaltensänderung. / Rinn, Alina; Hannibal, Sandy; Goetsch, Sarah et al.

In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, Vol. 67, No. 2, 02.2024, p. 203-214.

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

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title = "Mit Apps gegen den Tinnitus? Ein systematisches Review zu Qualit{\"a}t, Interventionselementen und Techniken der Verhaltens{\"a}nderung",
abstract = "Hintergrund{\"U}ber App-Stores werden Applikationen (Apps) f{\"u}r Tinnitusbetroffene angeboten und versprechen schnelle Hilfe gegen die Ohrger{\"a}usche. F{\"u}r Betroffene und Behandelnde ist es jedoch gleicherma{\ss}en schwierig, deren Qualit{\"a}t, Potenziale oder Risiken einzusch{\"a}tzen. Ziel dieser Studie war es, eine {\"U}bersicht zu deutschsprachigen Tinnitus-Apps zu erstellen und damit eine Orientierung f{\"u}r Forschung und Versorgung zu geben.MethodenEs wurde eine systematische Recherche (November 2020–April 2021) in den umsatzst{\"a}rksten Stores (Google Play Store und Apple App Store) durchgef{\"u}hrt. Spezifisch f{\"u}r Tinnitus entwickelte Apps wurden von unabh{\"a}ngigen Wissenschaftlerinnen multiperspektivisch bewertet: (a) ein Qualit{\"a}ts-Screening erfolgte anhand der deutschen Version der Mobile App Rating Scale (MARS-G), (b) Interventionselemente wurden mittels neu entwickelten Kategoriensystems und (c) implementierte Strategien f{\"u}r aktives Tinnitus-Management anhand von Techniken der Verhaltens{\"a}nderung (Behavior Change Techniques, BCTs) analysiert.ErgebnisseDie Suche ergab 1073 Apps, wobei 21 Apps in die Analyse eingingen. Die Apps wiesen nach MARS‑G eine mittlere Qualit{\"a}t auf (M = 3,37; SD = 0,39). Die meisten Apps boten Ger{\"a}usche (n = 18) und Informationen (n = 9) an oder erfassten Charakteristika des Tinnitus (n = 13). 24 der 93 BCTs wurden mindestens einmal identifiziert. Nur eine App wurde in nicht-randomisierten Studien evaluiert.DiskussionWenngleich eine Vielzahl von Apps vorliegt, fokussiert die Mehrzahl auf wenige Elemente (z. B. Ger{\"a}usche und Informationen). Das Potenzial, {\"u}ber die Apps wichtige, evidenzbasierte Inhalte zur Tinnitusbew{\"a}ltigung zu vermitteln, wird damit nicht ausgesch{\"o}pft. Die multiperspektivische Evaluation zeigt Verbesserungspotenzial f{\"u}r Tinnitus-Apps auf.",
keywords = "Behavior change techniques, Internet-based interventions, Intervention components, Smartphone apps, Tinnitus, Gesundheitswissenschaften, Psychologie",
author = "Alina Rinn and Sandy Hannibal and Sarah Goetsch and Cornelia Weise and Dirk Lehr",
note = "Publisher Copyright: {\textcopyright} 2023, The Author(s).",
year = "2024",
month = feb,
doi = "10.1007/s00103-023-03805-1",
language = "Deutsch",
volume = "67",
pages = "203--214",
journal = "Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz",
issn = "1436-9990",
publisher = "Springer",
number = "2",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Mit Apps gegen den Tinnitus? Ein systematisches Review zu Qualität, Interventionselementen und Techniken der Verhaltensänderung

AU - Rinn, Alina

AU - Hannibal, Sandy

AU - Goetsch, Sarah

AU - Weise, Cornelia

AU - Lehr, Dirk

N1 - Publisher Copyright: © 2023, The Author(s).

PY - 2024/2

Y1 - 2024/2

N2 - HintergrundÜber App-Stores werden Applikationen (Apps) für Tinnitusbetroffene angeboten und versprechen schnelle Hilfe gegen die Ohrgeräusche. Für Betroffene und Behandelnde ist es jedoch gleichermaßen schwierig, deren Qualität, Potenziale oder Risiken einzuschätzen. Ziel dieser Studie war es, eine Übersicht zu deutschsprachigen Tinnitus-Apps zu erstellen und damit eine Orientierung für Forschung und Versorgung zu geben.MethodenEs wurde eine systematische Recherche (November 2020–April 2021) in den umsatzstärksten Stores (Google Play Store und Apple App Store) durchgeführt. Spezifisch für Tinnitus entwickelte Apps wurden von unabhängigen Wissenschaftlerinnen multiperspektivisch bewertet: (a) ein Qualitäts-Screening erfolgte anhand der deutschen Version der Mobile App Rating Scale (MARS-G), (b) Interventionselemente wurden mittels neu entwickelten Kategoriensystems und (c) implementierte Strategien für aktives Tinnitus-Management anhand von Techniken der Verhaltensänderung (Behavior Change Techniques, BCTs) analysiert.ErgebnisseDie Suche ergab 1073 Apps, wobei 21 Apps in die Analyse eingingen. Die Apps wiesen nach MARS‑G eine mittlere Qualität auf (M = 3,37; SD = 0,39). Die meisten Apps boten Geräusche (n = 18) und Informationen (n = 9) an oder erfassten Charakteristika des Tinnitus (n = 13). 24 der 93 BCTs wurden mindestens einmal identifiziert. Nur eine App wurde in nicht-randomisierten Studien evaluiert.DiskussionWenngleich eine Vielzahl von Apps vorliegt, fokussiert die Mehrzahl auf wenige Elemente (z. B. Geräusche und Informationen). Das Potenzial, über die Apps wichtige, evidenzbasierte Inhalte zur Tinnitusbewältigung zu vermitteln, wird damit nicht ausgeschöpft. Die multiperspektivische Evaluation zeigt Verbesserungspotenzial für Tinnitus-Apps auf.

AB - HintergrundÜber App-Stores werden Applikationen (Apps) für Tinnitusbetroffene angeboten und versprechen schnelle Hilfe gegen die Ohrgeräusche. Für Betroffene und Behandelnde ist es jedoch gleichermaßen schwierig, deren Qualität, Potenziale oder Risiken einzuschätzen. Ziel dieser Studie war es, eine Übersicht zu deutschsprachigen Tinnitus-Apps zu erstellen und damit eine Orientierung für Forschung und Versorgung zu geben.MethodenEs wurde eine systematische Recherche (November 2020–April 2021) in den umsatzstärksten Stores (Google Play Store und Apple App Store) durchgeführt. Spezifisch für Tinnitus entwickelte Apps wurden von unabhängigen Wissenschaftlerinnen multiperspektivisch bewertet: (a) ein Qualitäts-Screening erfolgte anhand der deutschen Version der Mobile App Rating Scale (MARS-G), (b) Interventionselemente wurden mittels neu entwickelten Kategoriensystems und (c) implementierte Strategien für aktives Tinnitus-Management anhand von Techniken der Verhaltensänderung (Behavior Change Techniques, BCTs) analysiert.ErgebnisseDie Suche ergab 1073 Apps, wobei 21 Apps in die Analyse eingingen. Die Apps wiesen nach MARS‑G eine mittlere Qualität auf (M = 3,37; SD = 0,39). Die meisten Apps boten Geräusche (n = 18) und Informationen (n = 9) an oder erfassten Charakteristika des Tinnitus (n = 13). 24 der 93 BCTs wurden mindestens einmal identifiziert. Nur eine App wurde in nicht-randomisierten Studien evaluiert.DiskussionWenngleich eine Vielzahl von Apps vorliegt, fokussiert die Mehrzahl auf wenige Elemente (z. B. Geräusche und Informationen). Das Potenzial, über die Apps wichtige, evidenzbasierte Inhalte zur Tinnitusbewältigung zu vermitteln, wird damit nicht ausgeschöpft. Die multiperspektivische Evaluation zeigt Verbesserungspotenzial für Tinnitus-Apps auf.

KW - Behavior change techniques

KW - Internet-based interventions

KW - Intervention components

KW - Smartphone apps

KW - Tinnitus

KW - Gesundheitswissenschaften

KW - Psychologie

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85179364559&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/474f600e-ffbc-37a0-a22f-9e8b0ed65d4d/

U2 - 10.1007/s00103-023-03805-1

DO - 10.1007/s00103-023-03805-1

M3 - Zeitschriftenaufsätze

C2 - 38085358

AN - SCOPUS:85179364559

VL - 67

SP - 203

EP - 214

JO - Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

JF - Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

SN - 1436-9990

IS - 2

ER -