Klimawandel kostet die deutsche Volkswirtschaft Milliarden

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Klimawandel kostet die deutsche Volkswirtschaft Milliarden. / Kemfert, Claudia.

In: DIW Wochenbericht, Vol. 74, No. 11, 2007, p. 165-169.

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title = "Klimawandel kostet die deutsche Volkswirtschaft Milliarden",
abstract = "Der Klimawandel f{\"u}hrt zum einen dazu, dass extreme Witterungsverh{\"a}ltnisse, wie sehr starker Niederschlag im Winter und Fr{\"u}hjahr und damit m{\"o}gliche {\"U}berflutungen, sowie sehr hei{\ss}e Sommer mit wenig Niederschl{\"a}gen zunehmen werden. Zum anderen hat der Klimawandel Auswirkungen auf die Energieversorgung und damit indirekt auf nahezu alle Bereiche der Volkswirtschaft. Ein steigender {\"O}lpreis, der bei einer teilweise durch extreme Klimaereignisse ausgel{\"o}sten Angebotsverknappung auftreten kann, die Zunahme hitzebedingter Energienachfrage sowie der Ersatz von Energie der mangels K{\"u}hlwasser tempor{\"a}r nicht mehr zu betreibenden herk{\"o}mmlichen Kraftwerke f{\"u}hren zu h{\"o}heren Energiekosten. Ebenso m{\"u}ssen f{\"u}r Anpassungsma{\ss}nahmen an den Klimawandel - zum Beispiel f{\"u}r ein gezieltes Hochwassermanagement, ein Hitzewarnsystem oder auch f{\"u}r die Sicherstellung von Energie und Nahrungsmitteln bei Wasserknappheit - Gelder bereitgestellt werden. Wenn kein forcierter Klimaschutz betrieben w{\"u}rde und damit die globale Oberfl{\"a}chentemperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 4,5C stiege, fielen in Deutschland schon bis zum Jahr 2050 Kosten von insgesamt knapp 800 Mrd. Euro an. Allein die durch Klimasch{\"a}den verursachten Kosten betr{\"u}gen rund 330 Mrd. Euro. Die erh{\"o}hten Energiekosten beliefen sich auf knapp 300 Mrd. Euro, wovon die privaten Haushalte einen gro{\ss}en Teil tragen m{\"u}ssten. Die Kosten f{\"u}r die Anpassung an den Klimawandel l{\"a}gen bei knapp 170 Mrd. Euro. Der Klimawandel w{\"u}rde damit in den kommenden 50 Jahren durchschnittlich zu realen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseinbu{\ss}en von bis zu 0,5 Prozentpunkten pro Jahr f{\"u}hren.",
keywords = "Economic assessment of climate change, damages, adaptation, Klimawandel, Soziale Kosten, Wirkungsanalyse, Deutschland, Volkswirtschaftslehre",
author = "Claudia Kemfert",
year = "2007",
language = "Deutsch",
volume = "74",
pages = "165--169",
journal = "DIW Wochenbericht",
issn = "0012-1304",
publisher = "Deutsches Institut f{\"u}r Wirtschaftsforschung (DIW)",
number = "11",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Klimawandel kostet die deutsche Volkswirtschaft Milliarden

AU - Kemfert, Claudia

PY - 2007

Y1 - 2007

N2 - Der Klimawandel führt zum einen dazu, dass extreme Witterungsverhältnisse, wie sehr starker Niederschlag im Winter und Frühjahr und damit mögliche Überflutungen, sowie sehr heiße Sommer mit wenig Niederschlägen zunehmen werden. Zum anderen hat der Klimawandel Auswirkungen auf die Energieversorgung und damit indirekt auf nahezu alle Bereiche der Volkswirtschaft. Ein steigender Ölpreis, der bei einer teilweise durch extreme Klimaereignisse ausgelösten Angebotsverknappung auftreten kann, die Zunahme hitzebedingter Energienachfrage sowie der Ersatz von Energie der mangels Kühlwasser temporär nicht mehr zu betreibenden herkömmlichen Kraftwerke führen zu höheren Energiekosten. Ebenso müssen für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel - zum Beispiel für ein gezieltes Hochwassermanagement, ein Hitzewarnsystem oder auch für die Sicherstellung von Energie und Nahrungsmitteln bei Wasserknappheit - Gelder bereitgestellt werden. Wenn kein forcierter Klimaschutz betrieben würde und damit die globale Oberflächentemperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 4,5C stiege, fielen in Deutschland schon bis zum Jahr 2050 Kosten von insgesamt knapp 800 Mrd. Euro an. Allein die durch Klimaschäden verursachten Kosten betrügen rund 330 Mrd. Euro. Die erhöhten Energiekosten beliefen sich auf knapp 300 Mrd. Euro, wovon die privaten Haushalte einen großen Teil tragen müssten. Die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel lägen bei knapp 170 Mrd. Euro. Der Klimawandel würde damit in den kommenden 50 Jahren durchschnittlich zu realen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseinbußen von bis zu 0,5 Prozentpunkten pro Jahr führen.

AB - Der Klimawandel führt zum einen dazu, dass extreme Witterungsverhältnisse, wie sehr starker Niederschlag im Winter und Frühjahr und damit mögliche Überflutungen, sowie sehr heiße Sommer mit wenig Niederschlägen zunehmen werden. Zum anderen hat der Klimawandel Auswirkungen auf die Energieversorgung und damit indirekt auf nahezu alle Bereiche der Volkswirtschaft. Ein steigender Ölpreis, der bei einer teilweise durch extreme Klimaereignisse ausgelösten Angebotsverknappung auftreten kann, die Zunahme hitzebedingter Energienachfrage sowie der Ersatz von Energie der mangels Kühlwasser temporär nicht mehr zu betreibenden herkömmlichen Kraftwerke führen zu höheren Energiekosten. Ebenso müssen für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel - zum Beispiel für ein gezieltes Hochwassermanagement, ein Hitzewarnsystem oder auch für die Sicherstellung von Energie und Nahrungsmitteln bei Wasserknappheit - Gelder bereitgestellt werden. Wenn kein forcierter Klimaschutz betrieben würde und damit die globale Oberflächentemperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 4,5C stiege, fielen in Deutschland schon bis zum Jahr 2050 Kosten von insgesamt knapp 800 Mrd. Euro an. Allein die durch Klimaschäden verursachten Kosten betrügen rund 330 Mrd. Euro. Die erhöhten Energiekosten beliefen sich auf knapp 300 Mrd. Euro, wovon die privaten Haushalte einen großen Teil tragen müssten. Die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel lägen bei knapp 170 Mrd. Euro. Der Klimawandel würde damit in den kommenden 50 Jahren durchschnittlich zu realen gesamtwirtschaftlichen Wachstumseinbußen von bis zu 0,5 Prozentpunkten pro Jahr führen.

KW - Economic assessment of climate change

KW - damages

KW - adaptation

KW - Klimawandel

KW - Soziale Kosten

KW - Wirkungsanalyse

KW - Deutschland

KW - Volkswirtschaftslehre

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 74

SP - 165

EP - 169

JO - DIW Wochenbericht

JF - DIW Wochenbericht

SN - 0012-1304

IS - 11

ER -

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